• 06.03.2010 20:46

  • von Stefan Ziegler

Muller holt die Pole-Position beim Chevrolet-Debüt

Erstmals in Blau, gleich auf Pole: Yvan Muller bescherte Chevrolet zum Saisonauftakt die Pole-Position vor Jordi Gené und Alain Menu

(Motorsport-Total.com) - Überraschung in Curitiba: Ex-Champion Yvan Muller sicherte sich im ersten Zeittraining der neuen WTCC-Saison die Pole-Position - und das bei seinem ersten offiziellen Auftritt für Chevrolet! Jordi Gené (SEAT) fuhr in der spannenden Schlussphase noch auf den zweiten Rang nach vorne, Alain Menu und Rob Huff (Chevrolet) komplettierten das ausgezeichnete Ergebnis für Chevrolet.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller stellte den Chevrolet Cruze in Curitiba auf Anhieb auf die Pole-Position

Franz Engstler (BMW), der einzige deutsche Pilot im WTCC-Starterfeld, kam in der Qualifikation indes nicht über den 16. Rang hinaus und verpasste damit den Einzug in das Top-10-Finale, wo sich drei Chevrolets mit zwei BMW Fahrzeugen und fünf SEAT-Autos um die Spitzenplätze stritten. Auch der Schweizer WTCC-Neuzugang Fredy Barth (SEAT) kam als Zwölfter nicht in die zweite Runde.#w1#

Q1: Chevrolet dominiert das Geschehen

Schnell musste es gehen in den ersten 20 Minuten der Qualifikation von Brasilien: Immer mehr dunkle Wolken sammelten sich um das Autódromo Internacional de Curitiba, sodass die meisten Fahrer zu Beginn nicht lange fackelten und schon frühzeitig eine Rundenzeit markierten. Am besten gelang dies zunächst Gabriele Tarquini (SEAT), der in 1:25.654 Minuten eine erste Bestmarke registrierte.

Norbert Michelisz

Norbert Michelisz war schnell unterwegs, leistete sich aber auch einen Abflug Zoom

Wenige Augenblicke später rauschte aber schon WTCC-Neuling Norbert Michelisz (SEAT) ganz nach vorne. Der Ungar brauchte 1:24.731 Minuten für einen Umlauf in Curitiba, wurde seinerseits aber nur kurz darauf von Augusto Farfus (BMW) unterboten - mit neuem Rundenrekord! Nach nur acht Minuten im ersten Qualifikationsabschnitt hatte der 26-Jährige die bisherige Topzeit schlichtweg pulverisiert.

Doch damit war das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, denn Chevrolet hatte noch drei Asse im Ärmel: Genau wie die diversen TDI-Piloten und das BMW Team RBM Duo, so betrieb auch die Cruze-Mannschaft ein intensives Windschatten-Spiel, was sich für Rob Huff, Alain Menu und Yvan Muller bestens auszahlte: Das Trio belegte kollektiv - in neuem Rundenrekord - die Top-3-Plätze.

D'Aste schnappt sich die Privatier-Pole

Sowohl Huff als auch Menu und Muller blieben in der Schlussphase des Zeittrainings unter der 84-Sekunden-Marke und beendeten den ersten Abschnitt der Qualifikation auf den Spitzenrängen. Huff hatte in 1:23.630 Minuten die Nase vorne. Dahinter Farfus, Michelisz, Andy Priaulx (BMW) sowie die SEAT-Dieselfahrzeug-Fraktion um Tarquini, Jordi Gené, Michel Nykjaer und Tom Coronel.

Stefano D'Aste

Stefano D'Aste holte sich zum Auftakt der Saison die Pole-Position der Privatiers Zoom

Pech dagegen für Tiago Monteiro (SEAT): Der frühere Formel-1-Pilot verpasste den Einzug ins Top-10-Finale um gerade einmal 0,004 Sekunden. Auch Neuling Fredy Barth (SEAT) kam als Zwölfter nicht in die zweite Runde, blieb aber immerhin vor dem schnellsten Piloten der Independents' Trophy - Stefano D'Aste (BMW) holte sich mit 1,523 Sekunden Rückstand die Pole-Position der Privatiers.


Fotos: WTCC in Curitiba, Samstag


Hinter dem Proteam-Fahrer sorgte WTCC-Rookie Darryl O'Young (Chevrolet) auf Platz 14 für eine faustdicke Überraschung, ließ der Chinese doch bei seinem Einstand in der Tourenwagen-WM Mehdi Bennani (BMW), Franz Engstler (BMW) und Sergio Hernández (BMW) kollektiv hinter sich. Harry Vaulkhard (Chevrolet) und Andrei Romanov (BMW) beschlossen das Klassement von Q1.

Q2: BMW muss Chevrolet ziehen lassen

Weil sich die Wolken über dem Autódromo Internacional de Curitiba nicht lichteten, ging es auch zum Beginn des zweiten Qualifikationsabschnitts sehr hektisch zu: Die zehn noch verbliebenen Piloten starteten frühzeitig in die letzten zehn Minuten und ergingen sich einmal mehr im Windschatten-Fahren. Und auch dieses Mal sollte Farfus die zwischenzeitliche Bestmarke aufstellen.

Augusto Farfus

BMW und SEAT haben in Curitiba das Nachsehen: Chevrolet steht ganz vorne Zoom

Der brasilianische Lokalmatador ging mit einer Rundenzeit von 1:23.981 Minuten in Führung, konnte die Spitzenposition aber nicht lange behaupten - Muller sprang für Chevrolet in die Bresche und übernahm in 1:23.815 Minuten den ersten Platz. Jetzt kam es auf die Schlussrunden der einzelnen Rennfahrer an, doch viele der Top-10-Finalisten hatten das Glück nicht für sich gepachtet.

Farfus stieg vorzeitig aus und auch Priaulx hatte bei seinem Schlussrun nicht viel Freude - zu hoch war das Verkehrsaufkommen in Curitiba. Michelisz riskierte hingegen etwas zu viel und rodelte in der Zielkurve heftig durch die Grünanlage, konnte seinen SEAT León aber gerade noch einfangen. Mit der Entscheidung von Q2 hatte der ungarische WTCC-Pilot danach nichts mehr zu schaffen.

Muller vergoldet sein Chevrolet-Debüt

Anders Gené: Der langjährige SEAT-Fahrer ging wenige Sekunden vor dem Ende in 1:23.757 Minuten in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus, ehe Muller noch einmal konterte und seinem früheren Teamkollegen in 1:23.725 Minuten die Pole-Position entriss. Damit war die Entscheidung gefallen. Menu und Huff komplettierten auf P3 und P4 den Erfolg von Chevrolet.

Jordi Gené

Jordi Gené bescherte dem SR-Team in Brasilien den zweiten WTCC-Startplatz Zoom

Entsprechend groß war die Freude bei den Blauen, schließlich bedeutete Mullers sechste Quali-Bestzeit seiner Karriere zugleich die erste Pole-Position für die Cruze-Mannschaft beim Rennauftritt in Brasilien. Der Weltmeister von 2008 ist zudem ein Wiederholungstäter: Bereits 2009 hatte sich Muller in Curitiba Startplatz eins gesichert - damals allerdings noch mit einem Dieselauto von SEAT.

Und die BMW Piloten? Priaulx und Farfus mussten sich in der Qualifikation von Brasilien ihren Rivalen geschlagen geben und zogen mit 0,230 und 0,256 Sekunden Rückstand knapp den Kürzeren - somit lagen die Top 7 in Curitiba innerhalb von nur drei Zehnteln. Beschlossen wurde die Top 10 von Nykjaer auf Rang acht sowie Coronel und Pechvogel Michelisz auf den beiden letzten Positionen.

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