• 03.08.2007 15:06

Mehrkampf der Technologie-Konzepte

Die WTCC gastiert Ende August in Oschersleben: Dann kommen die unterschiedlichsten Technologien in die Magdeburger Börde

(Motorsport-Total.com) - Ein Ziel, unterschiedliche Konzepte: Wenn die FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft am letzten August-Wochenende bei ihrem einzigen Saisonrennen im deutschsprachigen Raum in der Motorsport Arena Oschersleben gastiert, kämpfen nicht nur charismatische Rennfahrer um Laufsiege und Meisterschaftspunkte - sondern auch gegensätzliche Spitzentechnologien. Einen fairen Vergleich zwischen Otto- und Dieselmotoren, Heck- und Frontantrieb oder Stufen- und Fließheck-Aerodynamik macht ein ausgeklügeltes Reglement der Serie möglich, die neben Formel 1 und Rallye-WM das einzige Championat im internationalen Automobilrennsport mit Weltmeisterschafts-Prädikat ist.

Titel-Bild zur News: WTCC

In der WTCC sind die verschiedensten Technologien in einer Serie vereinigt

BMW gegen Alfa Romeo, SEAT gegen Chevrolet - nicht nur Duelle von vier in der Tourenwagen-WM engagierten Werken, sondern auch von Vertretern unterschiedlicher Fahrzeug-Philosophien. Während BMW als einziger der vier Hersteller auf Heckantrieb vertraut, ist SEAT ein Konkurrent, der sowohl Diesel- als auch Ottomotoren und obendrein exklusiv eine Fließheck-Aerodynamik einsetzt. Chevrolet und Alfa Romeo sind sich mit Stufenheck-Fahrzeugen, Frontantrieb und Ottomotoren in der Auslegung ihrer Tourenwagen nach dem sogenannten Super-2000-Reglement einig.#w1#

Die Nachteile der einzelnen Konzepte auszugleichen ermöglicht ein flexibles Regelwerk: So ist der SEAT Léon nach Fließheck-Bauart zum Nivellement der Chancen mit aerodynamischen Hilfsmitteln wie einem flachen Unterboden ausgestattet, die Dieselmotoren des Herstellers verfügen anders als die Ottomotoren der Gegner über Turbolader. BMW geht wegen des in den 320si wirkenden Heckantriebs und dem damit verbundenen Traktions- Vorteil mit zehn Kilogramm mehr Basisgewicht an den Start. Der Effekt dieser Eingriffe: Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen der Werke sind packende Rad-an-Rad-Duelle dank dieser ausgleichenden Maßnahmen garantiert. So erzielte jeder der vier Hersteller in der Tourenwagen-WM 2007 bereits einen Laufsieg.

Umweltschonende Antriebstechnologien sind im Motorsport derzeit in aller Munde, nun ermöglicht auch die FIA in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft den Einsatz effizienter und
ressourcensparender Motoren. Während bei Langstrecken-Rennen die Dieseltechnologie bereits einen Siegeszug angetreten hat, absolvierten zwei, mit Selbstzündern angetriebene, SEAT Léon TDI in der Tourenwagen-WM beim zurückliegenden Lauf in Anderstorp (Schweden) die Premiere in den zwei pro Rennwochenende ausgetragenen, kompakten Sprintrennen der Serie. Mit Erfolg: Bereits auf Anhieb sammelte Yvan Muller drei WM-Zähler mit dem Léon TDI. In der Tourenwagen-Weltmeisterschaft gehört den umweltschonenden Motor-Technolgien die Zukunft. So absolvierte in Anderstorp ein Volvo
S60 mit Bio-Ethanol erstmals einen Gaststart, ab 2009 ist dieser klimaneutrale Treibstoff für alle Hersteller Pflicht.