• 15.06.2008 13:08

  • von Stefan Ziegler

Doppelsieg für BMW in Brünn

Alessandro Zanardi fuhr in Tschechien vor Teamkollege Felix Porteiro zum Sieg - viele Überholmanöver und reichlich Action

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige ChampCar-Meister Alessandro Zanardi hat den ersten Lauf der WTCC in Brünn für sich entschieden und seinen Teamkollegen Felix Porteiro auf den zweiten Platz verwiesen. Der Italiener gewann sein drittes Rennen in bestechender Manier und hatte nur am Start mit der Konkurrenz zu kämpfen. Eine tolle Aufholjagd lieferten sich Augusto Farfus und Jörg Müller, die sich beide durch das Feld nach vorne arbeiteten und für einige spektakuläre Aktionen auf der Strecke sorgten.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi entschied zum dritten Mal ein WTCC-Rennen für sich

Auf der 5,4 Kilometer langen Berg- und Talfahrt staute sich das Feld auf der Zielgeraden zum fliegenden Start auf, wobei Pole-Sitter Zanardi einen eher schlechten Start erwischte und Porteiro zunächst ziehen lassen musste. Dahinter überschlugen sich beinahe die Ereignisse, als Tiago Monteiro mit seinem SEAT quer durch die erste Kurve rutschte und deutlich an Boden verlor. Weit aufgefächert nutzte das Feld in der Folge die komplette Strecke aus und sortierte sich erst nach einer Runde vorläufig ein.#w1#

Titelverteidiger Andy Priaulx geriet schon zu Beginn in Schwierigkeiten und büßte Positionen ein, was sich im weiteren Verlauf des Rennens fortsetzen sollte. Weitaus besser zurrecht kam dagegen Markenkollege Müller, der sich vom Hinterfeld aus in die Spitzengruppe vorarbeitete und sich dabei auf die Spuren von Farfus begab, der seinerseits ebenfalls nach vorne marschierte. Die beiden BMW Piloten machten mit den meisten Konkurrenten kurzen Prozess und gingen eiskalt vorbei.

In Runde drei schnappte sich Zanardi wieder die Führung und blieb bis zum Rennende vor Porteiro, dem der Chevrolet von Alain Menu im Heck steckte. Tabellenführer Gabriele Tarquini hielt lange den vierten Rang, konnte sich aber den Angriffen von Farfus und Müller nicht lange erwehren und musste die beiden BMW ziehen lassen. Ebenso ohne Chance war Honda-Überraschungsmann James Thompson, der sich allerdings trotz starker Konkurrenz auf dem siebten Rang halten konnte.

Für die besten Bilder des Rennens sorgten aber eindeutig die beiden BMW Fahrer, die im Rundentakt ihr Konkurrenten überholten, sich bis unmittelbar vor Rennende nach vorne arbeiteten und am Ende die Ränge vier und fünf belegten. Dahinter klassierte sich Tarquini als Sechster vor dem starken Thompson, der gemeinsam mit SEAT-Pilot Yvan Muller im zweiten Lauf aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen wird.

Für die schnellste Rennrunde zeichnete Menu verantwortlich, was zugleich auch den neuen Streckenrekord für die WTCC darstellt. Insgesamt allerdings blieben die Chevrolets hinter den Erwartungen zurück und konnten nicht um die Spitze mitfahren. SEAT hatte, wie schon in den Trainingssitzungen, mit den hohen Zusatzgewichten zu kämpfen und kam nicht auf Touren.