• 28.04.2012 17:48

  • von Stefan Ziegler

Die Rennleitung greift durch: Viele Strafen in der Slowakei

Gelbsünder, Motorwechsel und Überholen unter Rot: Die Rennleitung der WTCC war am Slovakiaring schon am Samstag überaus beschäftigt

(Motorsport-Total.com) - Üblicherweise sind die Rennergebnisse der WTCC nach der Zieldurchfahrt erst einmal provisorisch, bis die Rennkommissare sämtliche Zwischenfälle im Detail untersucht haben. Bei der Premiere in der Slowakei hatten die Helfer des Automobil-Weltverbands (FIA) aber schon am Samstag alle Hände voll zu tun: Nach den beiden Freien Trainings und der Qualifikation hagelte es zahlreiche Strafen.

Titel-Bild zur News: Aleksei Dudukalo

Aleksei Dudukalo und Pepe Oriola dürfen ihre SEAT-Motoren straffrei wechseln

Zum Beispiel für Mehdi Bennani (Proteam), der an diesem Wochenende einen Motorwechsel an seinem BMW 320 TC vornehmen lässt. Dafür sieht das Reglement eine Rückversetzung in der Startaufstellung des nächsten Rennens vor - Bennani fährt in Lauf eins also von ganz hinten los. Das zweite Rennen bleibt unberührt davon, weshalb Bennani dort seinen 15. Startplatz einnehmen darf.

Weitere Motorwechsel stehen bei Aleksei Dudukalo (Lukoil) und Pepe Oriola (Tuenti) an, doch die beiden SEAT-Fahrer befinden sich in einer anderen Ausgangslage als Bennani und entgehen so einer Strafe. Weil der 1,6-Liter-Turbomotor von SEAT erst 2012 eingeführt wurde, haben die Aggregate aus Spanien noch eine gewisse "Schonfrist". Das heißt: Motorwechsel sind jetzt noch straffrei möglich.

Dudukalo erhielt allerdings aufgrund eines anderen Vergehens eine Verwarnung, wie übrigens auch Franz Engstler (Engstler). Beide hatten im ersten Freien Training offenbar gelbe Flaggen missachtet. Das war auch bei Tom Boardman (Special Tuning) der Fall, aber in größerem Ausmaß. Der Brite wurde von der Rennleitung am Slovakiaring zu einer Zahlung in Höhe von 1.500 Euro verdonnert.


Tom Coronel erklärt den Slovakiaring

Die größte Rechnung muss allerdings Stefano D'Aste (Wiechers) begleichen. Der Italiener hat wohl im ersten Freien Training unter roten Flaggen überholt. Das kostet D'Aste satte 5.000 Euro. Außerdem wurde er in dieser Einheit gleich zweimal mit der Zielflagge abgewinkt. Dafür kassierte D'Aste aber "nur" eine Verwarnung. Vielleicht kann ihn die Pole-Position für das zweite Rennen etwas trösten.

Und dann gab es noch eine Kuriosität am Rande: Sunred tritt an diesem Wochenende nicht mit Andrea Barlesi an. Der junge Belgier reiste erst gar nicht in die Slowakei. Am Freitagabend wollte das Team aber noch Filip Sladecka, einen Lokalmatadoren, ins Cockpit des Sunred Leon 1,6 hieven. Die Rennleitung gab offiziell grünes Licht dafür. Sldecka steht auch in der Meldeliste, fuhr aber nicht.


Fotos: WTCC in Pressburg