• 31.03.2012 14:43

  • von Stefan Ziegler

Der Weltmeister ganz vorne: Pole für Muller in Valencia

Chevrolet-Fahrer Yvan Muller fuhr im Qualifying von Spanien überlegen zur Pole-Position - Gabriele Tarquini steht trotz Abflugs in der ersten Startreihe

(Motorsport-Total.com) - Der Weltmeister dominiert das Geschehen: Yvan Muller (Chevrolet) drückte dem WTCC-Qualifying in Spanien seinen Stempel auf und holte sich souverän die Pole-Position in Valencia. Bei einer Runde von 1:42.228 Minuten blieb der WM-Titelverteidiger über drei Zehntelsekunden vor dem Rest der Welt und fuhr damit erstmals 2012 auf Startplatz eins. Hinter Muller ging es allerdings umso enger zu.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller zeigte der Konkurrenz im zweiten Qualifying des Jahres sein Heck

Gabriele Tarquini (Lukoil), in Monza noch überraschender Spitzenreiter im Qualifying, musste sich auf dem 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo mit Platz zwei zufrieden geben, war aber einmal mehr bester SEAT-Fahrer. Tom Coronel (ROAL) holte sich knapp hinter Tarquini als schnellster BMW-Pilot den dritten Platz, Pepe Oriola (Tuenti) fuhr als bester Privatier auf die starke vierte Position.

Auch aus deutscher Sicht war das Zeittraining in Valencia ein voller Erfolg: Franz Engstler (Engstler), der einzige Deutsche im Starterfeld, sicherte sich in 1:43.108 Minuten den siebten Startplatz. Stefano D'Aste (Wiechers) wurde zwar "nur" Zehnter, steht dafür aber im zweiten Rennen ganz vorne: Rang zehn bedeutet die Pole-Position für den Italiener und seinen Rennstall aus Nienburg bei Hannover.


Das Qualifying in Valencia mit Tom Coronel

Q1: Wer abkürzt, muss um das Weiterkommen bangen...

Doch der Reihe nach: Dass Muller in der Qualifikation eine Schlüsselrolle spielen würde, hatte sich schon in den Freien Trainings angedeutet. Diesen Vorschusslorbeeren wurde der Chevrolet-Fahrer aber gleich gerecht, indem er in 1:43.861 Minuten den ersten Bestwert markierte. Oriola konterte in Q1 jedoch sofort und schraubte die Topzeit der WTCC in Valencia auf 1:43.340 Minuten herunter.

Nun griff auch Tarquini ins Geschehen ein und unterbot seinen SEAT-Markenkollegen deutlich. Die Rundenzeit des Italieners (1:43.933) hatte aber nur solange Bestand, bis Muller erneut um den Kurs herum war. In 1:42.459 Minuten knallte der aktuelle Weltmeister nämlich eine echte Krawallrunde auf den Circuit Ricardo Tormo. Der Haken daran: Muller hatte die Linie etwas zu großzügig interpretiert.

Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini fuhr in Q1 ganz nach vorne und war in Q2 der beste Verfolger Zoom

Die Rennleitung strich ihm seinen besten Versuch, Tarquini war wieder vorne - und blieb es auch. Plötzlich musste Muller um den Einzug in Q2 bangen, verbesserte sich auf den letzten Drücker aber noch und fuhr sicher auf den achten Rang. Ebenfalls knapp war es bei Coronel, der bis kurz vor Schluss in der Box gestanden hatte. Der Niederländer machte mit Platz vier aber ebenfalls alles klar.

Dabei gab es in der Zielkurve beinahe noch Kleinholz: Muller und D'Aste flogen im Doppelpack heran, Coronel war auf dem Weg zurück zur Box. Während Muller durchschlüpfen konnte, fand D'Aste wohl keinen einfachen Weg vorbei an Coronel - und rodelte einmal kräftig durch das Kiesbett. Als sich der Staub gelegt hatte, zog der Italiener als Zwölfter und letzter aber trotzdem in die zweite Einheit ein.


Fotos: WTCC in Valencia


Q2: Muller macht alles klar - und wie!

Dort machte Muller nach einer kurzen Pause kurzen Prozess mit seinen Gegnern: In 1:42.352 Minuten war der Chevrolet-Pilot auf Anhieb schneller als auf seiner bisher besten Runde - und diese war ihm ja gestrichen worden. Zu reichen schien es Muller aber nicht, denn in 1:42.228 Minuten legte er noch einmal nach. Damit war das Ergebnis besiegelt. An diese souveräne Bestzeit kam keiner mehr heran.

Tarquini wurde 0,363 Sekunden hinter Muller als Zweiter abgewinkt und versenkte eine mögliche Verbesserung im Kiesbett, Coronel eroberte 0,052 Sekunden hinter Tarquini den dritten Platz. Oriola quetschte sich ebenfalls noch vor Rob Huff (Chevrolet), Norbert Michelisz (Zengö) und Engstler. Aleksei Dudukalo (Lukoil) wurde Achter vor Alain Menu (Chevrolet), der als Neunter enttäuschte.

James Nash, Tom Chilton

Kein sehr guter Tag für den Ford Focus: James Nash und Tom Chilton im Mittelfeld Zoom

D'Aste, der Polesitter für das zweite Rennen, sowie Tiago Monteiro (Tuenti) und Darryl O'Young (Special Tuning) beschlossen die Top 12 aus Valencia. Und wo waren die beiden Ford-Fahrzeuge abgeblieben? James Nash (Aon) und Tom Chilton (Aon) taten sich im Qualifying sehr schwer. Nash brauchte 1:44.126 Minuten für seinen besten Anlauf und wurde 16., Chilton erreichte nur Rang 21.

Feuer und Flamme war dagegen das Auto von Aleksei Dudukalo im Parc Fermé. Der SEAT Leon WTCC war bereits sicher abgestellt, als plötzlich Rauch aus der Heckpartie quoll - wieder brannte ein SEAT-Fahrzeug! Was das Feuer versursachte, ist aber noch nicht klar. Dank der tatkräftigen Mithilfe der Aon-Mechaniker wurden die Flammen jedoch rasch bekämpft. Und damit war die Action vorbei.