• 23.10.2011 08:01

  • von Stefan Ziegler

Crashfestival in Kurve eins: Menu siegt souverän

Chevrolet-Fahrer Alain Menu triumphierte im chaotischen ersten Rennen von Suzuka - Volvo-Pilot Robert Dahlgren im Pech - Michel Nykjaer wird Dritter

(Motorsport-Total.com) - Das Renndebüt auf dem Suzuka International Racing Course verwandelte sich für die WTCC schon auf den ersten Metern in ein klassisches Crashfestival: Volvo-Fahrer Robert Dahlgren (Polestar) ging noch auf der Zielgeraden fliegen, nach Kurve eins waren auch Tom Coronel (ROAL), Tiago Monteiro (Sunred) und Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) raus aus der Entscheidung - es hatte heftig gekracht.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Alain Menu fuhr von der Pole-Position aus zum Sieg im ersten Rennen von Suzuka

Dies spielte freilich den Weltmeistern von Chevrolet in die Karten, denn so hatten die Favoriten einmal mehr freie Fahrt. Nach insgesamt 25 Runden wurde Alain Menu (Chevrolet) prompt als klarer Sieger abgewinkt. Im Ziel lag der Schweizer 3,133 Sekunden vor Rob Huff (Chevrolet) und weitere 0,633 Sekunden vor Michel Nykjaer (Sunred), der erstmals in seiner WTCC-Karriere auf das Podest fuhr.

Yvan Muller (Chevrolet), der aktuelle WM-Spitzenreiter, kam im ersten Rennen auf dem 2,2 Kilometer kurzen Kurs indes nicht über den vierten Rang hinaus und büßte einige Punkte auf seine Rivalen Huff und Menu ein. Kristian Poulsen (Engstler) machte indes große Fortschritte: Der Däne erzielte Platz fünf und war damit zweitbester Privatier hinter Nykjaer, weshalb er Klassenrang eins behauptete.

Hinter Poulsen raste Colin Turkington (Wiechers) als starker Sechster ins Ziel und bescherte seinem deutschen Rennstall auf Anhieb einige WM-Punkte. Yukinori Taniguchi (Bamboo) fuhr vor heimischem Publikum auf Platz sieben und erzielte damit sein bisher bestes Ergebnis. Mehdi Bennani (Proteam), Tarquini und Norbert Michelisz (Zengö) beschlossen die Top 10 des ersten Suzuka-Sprintrennens.

Kettenreaktion in Kurve eins

So harmonisch, wie die 20 Fahrer ins Ziel kamen, waren die anfangs 23 Piloten aber nicht gestartet. Dies wurde Dahlgren bereits kurz nach dem Start zum Verhängnis. Der Schwede schien im Gerangel vor der ersten Kurve einen Schubser zu bekommen, der ihn eine Werbebande einreißen und in die Leitplanken einschlagen ließ. Das Rennen des Volvo-Piloten war natürlich auf der Stelle beendet.

Direkt im Anschluss kam es zu einer Kettenreaktion: Coronel war - vermutlich von Huff - angestupst worden, kam quer und sammelte Monteiro und Tarquini auf, was in der ersten Kurve für reichlich Tohuwabohu sorgte. Viele Fahrer konnten dem herumfliegenden Schrott nur mit Mühe ausweichen, weshalb die Rennleitung erst einmal gelbe Flaggen zeigte und das Safety-Car auf den Kurs schickte.


Fotos: WTCC in Suzuka


Fünf Runden lang kontrollierte Bruno Correia im Sicherheitsauto das Geschehen auf dem East Course der berühmten Rennbahn, ehe die havarierten Fahrzeuge geborgen und die Strecke gesäubert wahr. Der Staub hatte sich ebenfalls gelichtet - es konnte weitergehen. In der Reihenfolge Muller, Menu, Huff, Nykjaer, Poulsen, Taniguchi und Turkington fegte das Feld wieder in voller Fahrt durch Kurve eins.

Muller mit einem seiner seltenen Fehler

Es dauerte aber nicht lange, da hatte Menu das Ergebnis wieder zu seinen Gunsten gedreht und Muller überholt. Letzterer schien dabei aber gut mitzuspielen, was er im weiteren Verlauf des Rennens vielleicht noch bereute: Der Franzose hatte mit einem nervösen Chevrolet Cruze 1,6T zu kämpfen, was schließlich in Runde zehn in einen Fehler mündete, den Huff und auch Nykjaer ausnutzten.

WM-Spitzenreiter Muller fiel zurück bis auf den vierten Platz und mühte sich vergebens, die Ränge wieder zurückzuholen - keine Chance. Damit waren die Positionen an der Spitze bezogen, denn in den Schlussrunden tat sich in den Top 5 nichts mehr. Dahinter ging jedoch einmal mehr die Post ab, denn Turkington setzte Taniguchi matt und erleichterte den japanischen Lokalmatador um Rang sechs.

Bennani hielt sich in den letzten Runden den von hinten furios nach vorne fahrenden Tarquini vom Hals und brachte ein unauffälliges Rennen auf Rang acht ins Ziel, Michelisz fuhr nach einem für ihn bisher sehr schwierigen Wochenende noch auf Platz zehn. Franz Engstler (Engstler) verpasste die Punkteränge knapp und wurde Elfter, Javier Villa (Proteam) belegte letztlich die zwölfte Position.

Pech für die Lokalmatadoren und Fredy Barth

Für Darryl O'Young (Bamboo), der in der Qualifikation sensationell in die Top 10 vorgedrungen war und in Lauf zwei die Pole-Position belegt, sprang nur der 13. Platz vor Masaki Kano (KK) heraus. Toshihiro Arai (Chevrolet) fuhr nach einem harmlosen Dreher noch auf Rang 15, Charles Ng (Engstler) klassierte sich bei seinem Debüt in der WTCC auf Platz 16 vor Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred).

Einige der Havaristen aus Kurve eins kehrten im Laufe des Rennens noch einmal auf die Bahn zurück. Das ROAL-Team von Coronel arbeitet schnell und geschickt, denn der Niederländer hatte es noch bis in die Box geschafft. Insgesamt brachte es Coronel damit noch auf fünf wichtige Runden - in Rennen zwei winkt Startplatz zwei. Hiroki Yoshimoto (Sunred) fuhr immerhin noch elf Rennumläufe.

Unterdessen dauert die Achterbahnfahrt von Fredy Barth (SEAT-Swiss) weiter an: Der Schweizer stellte seinen SR Leon 1,6T bereits nach zwei Runden endgültig ab. Barth scheint ebenfalls in die diversen Scharmützel der ersten Meter verwickelt worden zu sein, was in einem weiteren "Nuller" für den SEAT-Piloten mündete. Dieses Schicksal teilte Barth jedoch mit zahlreichen Fahrerkollegen...

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