Chevrolet sichert sich die erste Startreihe
Rob Huff und Alain Menu hatten die Qualifikation von Zolder klar im Griff - Gabriele Tarquini sprengt das Chevrolet-Trio - Franz Engstler starker Achter
(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation von Belgien war eine Angelegenheit für Chevrolet. Die Titelverteidiger und Sieger des ersten Saisonevents ließen auch in Zolder nichts anbrennen und sicherten sich die Startplätze eins, zwei und vier. Rob Huff wurde dabei zum Wiederholungstäter: Der Brite holte sich erneut die Pole-Position, während Gabriele Tarquini seinen Rivalen in die Parade fuhr und Platz drei ergatterte.

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Rob Huff sprang zur Pole-Position in Zolder - es ist seine zweite in dieser Saison
Aus deutschsprachiger Sicht war das Zeittraining ebenfalls ein Erfolg: Kristian Poulsen (Engstler) raste auf den sechsten Rang und war damit bester Privatfahrer, Franz Engstler (Engstler) lief auf Position acht ins Ziel. Fredy Barth (SEAT-Swiss) klassierte sich auf Startplatz neun, beginnt das zweite Rennen aber von Rang eins. Platz zehn in Q1 ermöglicht dem Schweizer diese Ausgangslage.
Q1: Nykjaer verursacht frühe Rotphase
Die erste Teilsession der Qualifikation von Belgien war erst wenige Minuten alt, da musste die Einheit auch schon unterbrochen werden: Michel Nykjaer war mit seinem SEAT Leon TDI an einem der beiden Reifenstapel in der Villeneuve-Schikane hängengeblieben, hatte sich seine rechte Vorderrad-Aufhängung zerstört und obendrein viel Flüssigkeit auf der Ideallinie des Circuit Zolder verteilt.
Angesichts dessen hatte die Rennleitung keine andere Wahl, als den Fahrbetrieb per roter Flagge für kurze Zeit zum Erliegen zu bringen. Sowohl das Safety-Car als auch ein Bergungstruck wurden zum Unfallort im hinteren Streckenteil entsandt, während der Rest des Feldes in Schleichfahrt an die Boxen zurückkehrte. Knapp zehn Minuten später fuhren die verbliebenen 20 Piloten wieder hinaus.
Die zwischenzeitliche Bestmarke von Engstler, der im ersten Versuch 1:40.548 Minuten auf den belgischen Uhren registriert hatte, sollte danach nicht mehr allzu lange Bestand haben. Das schnelle Chevrolet-Trio verdrängte den Deutschen nämlich rasch von der Spitze, ehe Tiago Monteiro (Sunred) in 1:38.952 Minuten für die neue Messlatte sorgte - wie schon beim Saisonauftakt in Curitiba.
Wer holt sich die Pole-Position für Lauf zwei?
Der portugiesische Rennfahrer war nur einmal auf der Strecke und beließ es dabei, während Poulsen und Mehdi Bennani (Proteam) noch einmal nachlegten und in Q1 auf die Plätze fuhren. Yvan Muller ging ebenfalls kein Risiko ein, fuhr erneut hinaus und holte sich Rang vier vor seinen Chevrolet-Teamkollegen Alain Menu und Huff. Norbert Michelisz (Zengö) klassierte sich auf Platz sieben.
Tarquini (Lukoil-Sunred), der auf Rang acht einlief, hatte wohl mit Position zehn und der damit verbundenen Pole für Lauf zwei spekuliert, erreichte aber keine Punktlandung. Engstler kam auf Platz neun schon etwas näher an dieses Ziel, doch Barthknackte den Jackpot - ebenfalls wie schon in Curitiba. Tom Coronel (ROAL) war als Elfter allerdings der ganz große Verlierer der Qualifikation.
Nach Menu in Brasilien ist Coronel in Belgien das zweite prominente Opfer des neuen Modus', welcher den zehnten Rang in Q1 mit Startplatz eins in Rennen zwei belohnt. Coronel hatte sich schlichtweg verzockt. Darryl O'Young (Bamboo) konnte indes nicht an seine Leistung aus den Trainings anknüpfen und schied überraschend vorzeitig aus, genau wie Robert Dahlgren (Polestar).
Q2: Huff und Menu platzieren sich in Reihe eins
Nach einer kurzen Pause machten die Favoriten ernst und zeigten ihr wahres Tempo auf: Muller ging sogleich in 1:38.738 Minuten in Führung, wurde aber umgehend von Huff unterboten, der drei Zehntel besser unterwegs war. Damit war die Entscheidung in Zolder gefallen, denn der letzte Anlauf brachte keine Zeitenverbesserung mehr mit sich. Einzig die Positionen hinter Reihe eins waren noch offen.
Tarquini sicherte sich zweieinhalb Zehntel hinter Huff und ein Zehntel hinter Menu den dritten Platz und verhinderte einen Dreifach-Erfolg von Chevrolet - Muller wurde 0,015 Sekunden nach Tarquini als Vierter abgewinkt. Monteiro belegte abschließend Rang fünf vor Poulsen, welcher die Qualifikation als bester Privatier und mit fast einer Sekunde Rückstand beschloss. Michelisz wurde wieder Siebter.
Der Ungar hatte unterm Strich eine halbe Sekunde Vorsprung auf Engstler und Barth, welche die Positionen vor Bennani einnahmen. Der einzige afrikanische Fahrer der WTCC kam in Q2 nicht über 1:40.438 Minuten hinaus und landete auf Rang zehn. Interessant: Die Top 10 von Zolder bestehen aus vier BMW, drei Chevrolet und drei SEAT, was für aufregende Rennen sorgen dürfte.

