• 23.07.2012 00:44

  • von Stefan Ziegler

Chevrolet in Curitiba: Keine teaminternen Hahnenkämpfe

Siegen ist schön, solange man sich nicht streitet: In Curitiba verzichteten die drei Chevrolet-Piloten auf teaminterne Duelle - Scheppert es mal wieder?

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Monza fuhren sich die Chevrolet-Piloten noch gegenseitig in die Kisten, doch seither ging es im Team der aktuellen Weltmeister betont ruhig zur Sache. Ein Anpfiff von Chevrolet-Sportchef Eric Neve bewirkte offenbar wahre Wunder. Selbst der inzwischen publik gemachte und zum Jahresende anstehende Werksausstieg aus der WTCC brachte keine Unruhe in den Rennstall.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Dreimal Blau: Wer die Nase vorn hat, ist meist schon früh im Rennen entschieden

Auf der Strecke bot sich in Curitiba daher wieder einmal das inzwischen so gewohnte Bild: Im ersten Rennen fuhr der Chevrolet-Express zu einem ungefährdeten Dreifach-Sieg, im zweiten Rennen war es immerhin ein Chevrolet-Duo, das trotz umgekehrter Startaufstellung ganz nach vorn fuhr. Alles ohne teaminternen Lackaustausch, versteht sich. Die Fahrer probierten es in Brasilien nicht einmal.

Das sei aber auch gar nicht drin gewesen, sagen die unmittelbar Beteiligten nach den Rennen. "Es gab keine Möglichkeit, die anderen zu überholen", meint Rob Huff, im ersten Lauf Dritter hinter Yvan Muller und Alain Menu. "Wenn es sich um drei Burschen wie uns und drei Autos handelt, die ein ziemlich ähnliches Setup haben, dann ist es ein Katz-und-Maus-Spiel. Du wartest einfach ab."

Man versuche halt, seine Reifen nicht zu sehr zu strapazieren und hoffe auf eine Chance am Ende des Rennens. Eine solche stellte sich aber offenbar nicht ein. "Es war schier unmöglich", erklärt Menu. Ich hätte große Risiken eingehen müssen." Und das wollte der Schweizer aus verständlichen Gründen nicht tun, schließlich mischt auch er noch im Titelkampf mit. Ein Aus kann sich da keiner leisten.


Fotos: Chevrolet, WTCC in Curitiba


Auch Muller nicht. "Ich konzentrierte mich einfach darauf, mein Bestes zu geben, ohne Fehler zu machen", sagt der Titelverteidiger nach dem ersten Rennen. "Ich fuhr vielleicht ein Zehntel unter meinen Möglichkeiten. Einen Fehler konnte ich mir halt nicht erlauben, denn darauf hätte Alain nur gewartet." Und so blieb die Reihenfolge halt bestehen. Auf der Strecke und in der Gesamtwertung.