• 03.05.2007 14:54

BMW: Der Fluch der guten Tat...

Nach dem Dreifachtriumph in Curitiba muss BMW in Zandvoort mit einem großen Gewichtshandicap in die beiden nächsten WTCC-Läufe gehen

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Fluch der guten Tat hat BMW in der Tourenwagen-WM schnell eingeholt. Nach den beiden Siegen durch Jörg Müller (Hückelhoven) und Augusto Farfus (Brasilien) und der dreifachen Tabellenführung mit Titelverteidiger Andy Priaulx (Großbritannien/alle 16 Punkte) rollt das Fahrertrio des Münchner Automobilherstellers mit einem schweren Handicap an den Start des dritten und vierten Laufes am Sonntag in Zandvoort.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus vor Felix Porteiro

BMW möchte in Zandvoort die Gesamtführung in der WTCC verteidigen

Der Automobilweltverband FIA hatte nach den beiden Dreifachtriumphen von BMW in Curitiba (Brasilien) kurzerhand die Konkurrenten von Alfa Romeo, Chevrolet und SEAT um jeweils 25 Kilogramm "erleichtert".#w1#

Theissen findet die Maßnahmen verfrüht

"Ich hätte mir gewünscht, dass solche Maßnahmen nicht schon nach dem ersten Rennwochenende beschlossen werden", sagte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen dem 'sid'. "Schließlich müssen unsere erfolgreichen Piloten in Zandvoort ohnehin schon mit 35 Kilo Handicapgewicht an den Start gehen." Diesen zusätzlichen Ballast "erfuhren" sich die BMW Werkspiloten durch ihre guten Platzierungen in Brasilien.

Für Müller, Farfus und Priaulx bedeutet dies, dass nach der Reduzierung des Basisgewichtes der Konkurrenten der frühere Formel-1-Pilot Nicola Larini (Italien/Chevrolet), sein Teamkollege Alain Menu (Schweiz) und Jordi Gene (Spanien/SEAT) insgesamt 60 Kilogramm leichter an den Start gehen werden. Auch die beiden SEAT-Werksfahrer Gabriele Tarquini (Italien) und Yvan Muller (Frankreich), die mit neun beziehungsweise sechs Punkten auf Rang vier und fünf in der Tabelle liegen, haben immerhin noch 40 Kilogramm weniger Gewicht an Bord ihres Leon.

"Ich rechne damit, dass sich in Zandvoort ein anderes Bild ergeben wird als in Curitiba. Augusto, Andy und ich haben viel Ballast an Bord. Hinzu kommt die Gewichtsreduktion für die Konkurrenz. Mein Ziel kann also nur sein, möglichst viele Punkte mitzunehmen", meinte Müller, der im niederländischen Kerkrade geboren ist und damit in Zandvoort ein zusätzliches Heimspiel hat.

Zanardi soll die Kastanien aus dem Feuer holen

Das 16.000 Einwohner zählende Nordseebad ist erstmals Austragungsort der Tourenwagen-WM. Ansonsten ist der anspruchsvolle Dünenkurs Schauplatz zahlreicher anderer internationaler Rennserien, wie beispielsweise der DTM am 29. Juli.

BMW hofft, dass am Sonntag nun der beinamputierte Italiener Alessandro Zanardi als Sechster der Gesamtwertung anstelle seiner schwereren Markenkollegen die Kastanien für die Münchner aus dem Feuer holt. Denn schließlich gilt es für BMW, auch den Vorsprung von 15 Zählern in der Herstellerwertung vor SEAT (36:21) zu verteidigen.