• 02.02.2013 18:59

  • von Felix Matthey

Wiegand: "Haben einfach unser Ding gemacht"

Sepp Wiegand spricht über Selbstzweifel vor der Rallye Monte Carlo, die Resonanz nach seinem Klassensieg in der WRC2 sowie die anstehende Rallye Schweden

(Motorsport-Total.com) - Neben Seriensieger Sebastien Loeb war er zweifellos der Mann der diesjährigen Rallye Monte-Carlo: Sepp Wiegand. Der erst 21 Jahre alte Deutsche geht in diesem Jahr mit einem Skoda Fabia S2000 in der WRC2-Klasse, praktisch die zweite Liga der Rallye-Weltmeisterschaft, an den Start und wusste direkt bei der Auftaktveranstaltung, die unter äußerst schwierigen Bedingungen mit jeder Menge Eis und Schnee stattfand, zu überzeugen. Er beendete die Rallye als Klassensieger und Achter der Gesamtwertung, was unter dem Strich vier Punkte für die WM-Tabelle entsprach.

Titel-Bild zur News: Sepp Wiegand

Sepp Wiegand startete mit einem Klassensieg in die Rallye-Saison

"In den letzten Tagen hat mein Handy echt geglüht, der Zuspruch ist enorm", antwortet der Sachse gegenüber 'Motorsport aktuell' auf die Frage, welche Folgen sein positives Abschneiden gehabt habe. "Es ist toll, wie viele Menschen die Monte mitverfolgt haben und sich mit uns über den Erfolg freuen."

Für den letztjährigen IRC-Piloten scheint Eingewöhnungsphase ein Fremdwort zu sein: Speziell auf der letzten Etappe über den berühmt berüchtigten Col de Turini gab Wiegand ein Tempo vor, das selbst alte Rallye-Hasen in Erstaunen versetzte. Während sie ihre WRC-Boliden einfach nur sicher ins Ziel bringen wollten, driftete der junge Mann aus Zwönitz im Erzgebirge um die Kurven als gäbe es nicht einfacheres.

"Vor der Rallye hatte ich schon Bauschmerzen", gesteht Wiegand, dass durchaus Selbstzweifel bestanden. "Man will ja alles richtig machen, auch wenn viele Dinge neu sind. Aber das hat sich schnell gelegt." Schnell gelegt hat sich offenbar auch die Berührungsangst mit Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala. Da Wiegand für das VW-Tochterunternehmen Skoda fährt, feierte er nach Ogiers sensationellem zweiten Platz bei der "Monte" zusammen mit der VW-Mannschaft.

Sepp Wiegand

Gesamtrang acht bei der "Monte" bedeuteten vier WM-Punkte für Wiegand Zoom

"Normalerweise gehe ich nur in gebückter Haltung an ihnen vorbei", beschreibt Wiegand seinen Respekt vor den Größen des Sports. "Dann gratulieren sie aber auf einmal einem zur tollen Fahrt. Das ist schon ein Pfund!" Trotz der momentanen Euphorie will Wiegand nun konzentriert bleiben, denn: "Schweden ist gleich die nächste Herausforderung. Auch wenn ich das Fahren auf Schnee mag: Dort ist das was völlig anderes." Um optimal vorbereitet zu sein wird Wiegand vor der Rallye Schweden in einer Woche eine Rallye-Schule besuchen und anschließend mit seinem Fabia noch eine Testeinheit auf Spike-Reifen bestreiten.