Warum Hirvonen manchmal vor dem Rallyesport flüchtet

Mit welchen Mitteln sich Ford-Ass Mikko Hirvonen manchmal vom Rallyesport eine Auszeit gönnt und worin er und sein Teamkollege nicht lernfähig sind

(Motorsport-Total.com) - Motorsport ist sein Leben. Doch Mikko Hirvonen versucht auch manchmal, seinem Alltag zu entfliehen. Der Ford-Pilot beschäftigt sich nicht in jeder Sekunde seines Lebens mit Rennboliden, auch wenn er schon in Kindheits-Tagen mit dem Rallyevirus infiziert wurde. Wenn der Finne im Flugzeug sitzt und Zeit totschlagen muss, dann versucht er sich vom Sport abzulenken, wie er gegenüber 'wrc.com' zugibt: "Ich beschäftige mich nicht mit der Rallye, bis ich ankomme. Fast sieben Tage die Woche dreht sich alles um Rallye, da muss man manchmal an etwas anderes denken."

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen muss auch manchmal vom Rallyesport abschalten

Hirvonen erklärt, dass er auch abseits der WM-Läufe viel Zeit für den Sport aufwenden muss: "Wir bereiten uns bei den Tests lange vor und das Team plant viel. Wenn ich zuhause ankomme, dann rufe ich meinen Ingenieur an, wir besprechen alles durch und finden heraus, was zu tun ist. Man muss seinen Geist manchmal vom Rallyesport abwenden und das gelingt mir ganz gut."

Filme und Kinder als Ausgleich

Im Flugzeug bevorzugt er es, Bücher anstatt von Magazinen zu lesen, am liebsten schaut er sich aber Filme an. Das tat er auch am Weg von Finnland nach Mexiko: "Ich bleibe wach und schaue den ganzen Flug lang Filme. Wenn du Finnland verlässt, dann kommst du am gleichen Tag an - es ist ein weiter Weg und es ist die beste Methode, um wach zu bleiben." Da bleibt genug Zeit für mehrere Filme. Sein Highlight? "Unstoppable war der Beste", verweist Hirvonen auf einen US-amerikanischen Thriller aus dem Vorjahr mit Denzel Washington in der Hauptrolle.

Auch auf die Frage, welche fünf Dinge er stets auf Reisen dabei hat, outet sich der Ford-Pilot als Filmenthusiast: "Geldbörse, Pass, Telefon, Computer und Teamkleidung. Ich bin da etwas langweilig. Ich habe aber immer viele Filme mit dabei - entweder auf DVD oder auf meinem Computer. Ich verbringe so viel Zeit auf Flughäfen oder in Flugzeugen. Bevor ich wegfliege, kaufe ich immer fünf DVDs."

Zuhause spielt die Familie die Hauptrolle: Der Vize-Weltmeister 2009 hat zwei Söhne und gibt zu: "Ich liebe Kinder. Wenn meine Jungs in der Kinder-Tagesstätte sind, dann trainiere ich, wenn sie aber zuhause sind, dann bin ich bei ihnen. Ich versuche auch, sie während der Rallye anzurufen, durch die Zeitverschiebung ist es aber manchmal schwierig. Ich versuche jedoch stets, mit ihnen in Kontakt zu sein." Im Vorjahr waren Hirvonens Söhne sogar manchmal im Servicepark mit von der Partie.

Hirvonen und Latvala nicht lernfähig?

Wenn er dann wieder zur nächsten Rallye muss, schiebt er die Abreise manchmal bis zum letzten Moment hinaus, wie er zugibt: "Ich packe meine Sachen immer selbst. Wenn du aber soviel reist, dann kann es passieren, dass du erst im letzten Moment zusammenpackst, doch ich kriege es hin. Normalerweise vergesse ich die Teamkleidung. Das wird mir dann immer vorgeworfen."

Doch nicht nur er selbst erweist sich manchmal als nicht lernfähig. Das Gleiche gilt für seinen Teamkollegen Jari Matti Latvala. Hirvonen erinnert sich an ein Erlebnis in Mexiko: "Ich brauche dieses scharfe Essen ja nicht so sehr. Wenn du in Mexiko bist, dann musst du die Steaks probieren, die schmecken mir. Doch mein Teamkollege Jari-Matti muss noch viel lernen. Jedes Jahr nimmt er dieses große grüne Chili und er bekommt Probleme, weil es so scharf ist. Ich verstehe nicht, warum er es tut, doch er hat es dieses Jahr wieder getan und er zieht daraus einfach keine Schlüsse."