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Ward will Privatiers stärken

FIA Präsidentschaftskandidat David Ward will in Zukunft die Privatiers stärken und ausgeglichenere Rahmenbedingungen schaffen

(Motorsport-Total.com) - David Ward, der im Dezember bei der FIA Präsidentschaftswahl gegen Jean Todt antreten wird, hat nicht nur die Formel 1, sondern auch die anderen Motorsport-Kategorien im Blick. Der Rallye-Sport ist eine der großen Säulen der FIA, doch seit vielen Jahren führt die Rallye-Szene im Vergleich zur Formel 1 ein Schattendasein, obwohl die WRC für die FIA die zweitwichtigste Serie ist. Todt, der aktuelle FIA-Präsident, hegt aufgrund seiner Vergangenheit (ehemaliger Co-Pilot, Peugeot-Renndirektor) eine Leidenschaft für den Rallye-Sport und wollte diesen auch für eine erfolgreichere Zukunft umsetzen.

Titel-Bild zur News: Martin Prokop

Privatiers wie Martin Prokop haben derzeit keine Chance gegen die Topteams Zoom

In seiner bisherigen Zeit als Präsident gibt es in erster Linie einen neuen Promoter für die WRC und die EM wurde aufgewertet und ebenfalls an einen neuen Promoter vergeben. Ansonsten gab es keine gravierenden Veränderungen und der Sport fristet weiterhin ein Schattendasein. Der Glanz vergangener Tage - Stichwort Gruppe B in den 1980er-Jahren - ist verblasst. Sollte Ward zum FIA Präsidenten gewählt werden, so will er auch im Rallye-Sport ansetzen. "Der Rallye-Sport ist extrem wichtig."

"Es ist eine Motorsportform, bei der die Kosten für eine Teilnahme sehr niedrig sein können - im Gegensatz zum Kartsport zum Beispiel", so der 56-Jährige bei 'Autosport'. "Man kann praktisch in jedem Land Rallyefahren. Es ist also wichtig, dass der Rallyesport gesund ist. Ich glaube es geht immer um eine Sache: Wie kann man die Verbindung zwischen einem reinen Amateur und der Weltmeisterschaft herstellen?"

"Ich weiß, dass Jean Todt bezüglich der Rallyes über lange Distanzen sehr nostalgisch ist, aber für das Fernsehen und aus Sicherheitsgründen ist das kaum durchführbar", richtet Ward seine Kritik an den Franzosen. "Ich stehe der Idee gegenüber, dass jemand wie Roger Joe Bloggs mit seinem eigenen RS1600 Ford Escort eine Rallye gegen jemanden wie Roger Clarks oder Ari Vatanen fahren kann. Selbst wenn er keine Chance hat, ist es ein Privileg und eine einzigartige Sache im gleichen Rennen zu fahren."

David Ward

Der Brite David Ward stellt sich zur Wahl des FIA Präsidenten Zoom

"Zudem konnte hier und da ein Lokalmatador Dritter werden. Mir scheint, dass wir etwas von diesem Weg abgekommen sind", findet Ward. Er möchte Rahmenbedingungen schaffen, damit auch Amateure das Feld nicht nur bereichern, sondern auch ihr Talent ins Schaufenster stellen können, wenn die Gegebenheiten passen. "Ich glaube, dass die World-Rally-Cars so speziell sind und mehr in die Richtung der Hersteller gehen anstatt jener der Privatiers."

"Es ist sehr schwierig jemanden wie Joe Bloggs zu motivieren, wenn er von Anfang an weiß, dass er nicht antreten kann. Man kann sich nicht auf Hersteller verlassen, die zwei, drei, vier oder fünf Jahre in diesem Sport sind. Privatiers kommen immer und man muss sie unterstützen." Im kommenden Jahr werden Volkswagen, Citroen und Hyundai als Hersteller in der WRC aktiv sein.