• 11.04.2011 21:21

  • von Britta Weddige

Verzögerungen: Jordanien-Rallye noch nicht in Gefahr

Auch wenn die Ausrüstung noch auf dem Mittelmeer ist, soll die Jordanien-Rallye am Donnerstag wie geplant beginnen - Recce wird in Serien-Allradlern absolviert

(Motorsport-Total.com) - Der Servicepark der Rallye Jordanien am Toten Meer ist immer noch wie ausgestorben. Wo sich normalerweise Teamzelt an Teamzelt reiht, stehen derzeit nur die Zelte der einheimischen Mannschaften. Und das von Nasser Al-Attiyahs Team Autotek. Die Briten sind schon vergangene Woche über Griechenland und Zypern angereist. Immerhin sind die Einsatzfahrzeuge, die eingeflogen wurden, auch schon in Jordanien.

Titel-Bild zur News: Daniel Sordo

Noch scheint der plangemäße Start der Jordanien-Rallye nicht in Gefahr

Aber die gesamte andere Ausrüstung der WRC-Teams, der FIA und von North One Sport ist dagegen immer noch auf dem Mittelmeer unterwegs nach Israel. Das Schiff, das die Fracht von Italien nach Israel bringen soll, hat wegen eines Motorschadens inzwischen zwei Tage Verspätung und soll erst morgen Nachmittag in Haifa ankommen. Dennoch soll die Rallye Jordanien wie geplant am Donnerstag beginnen.

"Diese Woche wird zu einer großen Herausforderung, daran besteht kein Zweifel. Aber das macht diesen Sport aus", sagt Prodrive-Mann Paul Howarth gegenüber 'Autosport'. Er ist in Jordanien für den MINI von Daniel Oliveira verantwortlich.

Eines der drängendsten Probleme ist, dass die Recce-Autos ebenfalls in den Trucks auf dem Schiff sind. Die Besichtigung der Prüfungen soll aber schon morgen Vormittag beginnen - und das bereits mit einem Tag Verspätung, denn eigentlich wäre heute schon der erste Recce-Tag gewesen. Normalerweise setzen die WRC-Teams dafür eigene Gruppe-N-Fahrzeuge ein.

"Viele der S2000-Jungs besichtigen immer mit solchen Autos." Paul Howarth

Nun aber wird mit herkömmlichen Serienfahrzeugen gefahren. Einige Fahrer hatten deshalb Sicherheitsbedenken geäußert, doch laut Howarth sollte es keine Probleme geben: "Nur die Prüfung 'Totes Meer' ist ein bisschen heftig. Ansonsten sollte es mit Standard-Allradlern kein Problem sein. Viele der S2000-Jungs besichtigen immer mit solchen Autos." Zu Beginn der Recce werden die Fahrzeuge mit den Trackingsystemen der Middle-East-Meisterschaft versehen - denn die WRC-Sicherheitssysteme von North One Sport sind auch noch auf dem Mittelmeer.

Die Recce sollte also mit ein bisschen Improvisation weitgehend reibungslos über die Bühne gehen. Die nächste Sorge der Teams gilt dann dem Aufbau des Serviceparks. Bis Mittwoch muss eigentlich alles stehen, um die Einsatzfahrzeuge auf den Shakedown und die Rallye vorbereiten zu können. Die Teams bereiten sich darauf vor, mit allen helfenden Händen 24 Stunden durchzuarbeiten, sobald die Ausrüstung angekommen ist.

Und manche haben weiterhin Zweifel. "Es ist okay, wenn das Schiff morgen um 14 Uhr anlegt. Aber hier ist nichts in Stein gemeißelt", wird eine anonyme Quelle zitiert. Niemand wisse, wie lange die Zollabfertigung in Haifa dauert: "Manche Mechaniker sind in dem Hafen angekommen und mussten drei Stunden warten, bis ihre Pässe abgestempelt wurden. Dort dauern die Dinge so lange wie jemand will, dass sie dauern."

Es gäbe keine Garantien, bis die Trucks im Servicepark angekommen sind und die Teams mit der Arbeit an den Autos beginnen können: "Und wann diese Trucks hier ankommen, das bleibt die große Frage."

Der Start der Rallye ist für Donnerstagmorgen angesetzt. Eine Option wäre, den Zeitplan zu revidieren. Damit eine Rallye als voller WM-Lauf gewertet werden kann, müssen mindestens 66 Prozent der Route absolviert werden. So könnte zum Beispiel der erste Tag gestrichen werden, wenn am Freitag oder Samstag eine Prüfung zusätzlich angesetzt wird, um auf die nötige Kilometerzahl zu kommen.