Jordanien: Piloten haben weiter Bedenken
Die FIA hat noch keine Entscheidung getroffen, ob die Rallye Jordanien stattfindet oder nicht, aber Sebastien Loeb und Mikko Hirvonen wäre eine Absage lieber
(Motorsport-Total.com) - Auch die Rallyewelt blickt weiter mit besorgter Miene in Richtung Naher Osten. In zwei Wochen steht dort eigentlich mit der Rallye Jordanien der vierte WRC-Lauf der Saison 2011 auf dem Programm. Doch ob der Lauf wirklich ausgetragen wird, ist nach wie vor unklar. In Jordanien selbst ist die politische Lage zwar weitgehend ruhig, aber im Nachbarland Syrien gibt es blutige Auseinandersetzungen, die bereits zahlreiche Tote gefordert haben.

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Sebastien Loeb könnte in diesem Jahr auf die Reise nach Jordanien verzichten
Das Problem: Die Trucks, die die Teamausrüstung von Portugal nach Jordanien bringen, müssen auf ihrem Weg Syrien passieren. Dabei kommen sie an der Stadt Deraa vorbei, wo die Unruhen 20 Todesopfer gefordert haben. Die WRC-Offiziellen suchen nun nach Ausweichrouten. Eine Möglichkeit wäre die Anreise über den Suez-Kanal, das wäre aber teurer und würde länger dauern.
Eigentlich wollte die FIA früh eine Entscheidung treffen, ob die Jordanien-Rallye stattfindet oder nicht. Nun wartet sie aber erst noch ab. "Wir beobachten die Situation genau, aber nach momentanem Stand werden wir in Jordanien fahren", teilt der Weltverband mit. Gleichzeitig versichern die jordanischen Veranstalter, alles zu tun, um die Sicherheit während ihrer Rallye zu gewährleisten. So betont Rallyechef Randa Nabulsi: "Die Sicherheit unserer Gäste ist für uns von größter Bedeutung. Und wir als Veranstalter sind zuversichtlich, einen sehr sicheren und tollen Lauf durchführen zu können."
Die Hauptakteure haben allerdings noch große Bedenken. Dem siebenmaligen Weltmeister Sebastien Loeb wäre es lieber, wenn Jordanien abgesagt wird. "Ich habe nicht genau verfolgt, was dort passiert ist, aber es sieht sehr kompliziert aus. Es ist eine schwierige Entscheidung", wird der Citroen-Star von 'Autosport' zitiert. "Wir sind nicht hier, um irgendwelche Risiken einzugehen. Und es ist vielleicht auch nicht gerade die beste Zeit, dort mit unseren Autos herumzufahren, während es dort politische Unruhen gibt."
Ford-Pilot Mikko Hirvonen stößt ins gleiche Horn. Er ergänzt außerdem: "Meine Sorge ist, dass wir da hin gehen, die Lage dann schlimmer wird und vielleicht der zivile Luftverkehr eingestellt wird, so dass wir von dort nicht mehr weg kommen."

