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  • 11.04.2011 18:09

  • von Britta Weddige

Transport nach Jordanien: Noch mehr Verzögerungen

Wegen eines Motorproblems legt das Schiff mit der WRC-Ausrüstung erst morgen in Israel an - Team machen sich Gedanken, wie sie die Recce bestreiten sollen

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrer und Teams sind bereits in Jordanien angekommen, doch sie warten weiter vergeblich auf ihre Ausrüstung. Die Probleme im Vorfeld des zweiten WRC-Laufs der Saison gehen weiter, bisher scheint die Rallye unter keinem guten Stern zu stehen. Statt wie geplant am Sonntag wird der Frachter mit der Ausrüstung und den Recce-Autos nun erst am morgigen Dienstagnachmittag in Israel anlegen. Die Einsatzfahrzeuge sind nicht betroffen, sie werden eingeflogen.

Titel-Bild zur News: Jordanien

So würde der Servicepark aussehen, wenn die Ausrüstung schon da wäre...

Vor zwei Wochen diskutierte die WRC darüber, ob man überhaupt in Jordanien antreten soll. Der Grund war die unruhige politische Lage im Nachbarland Syrien. Denn die Trucks mit der Ausrüstung sollten ursprünglich dorthin gebracht werden und quer durch das Land nach Jordanien fahren. Kurzfristig wurde der Transportweg umgeplant, nun reist die Fracht über das Mittelmeer in den israelischen Hafen Haifa und von dort weiter.

Doch es kamen neue Sorgen auf: Der Frachter hat wegen eines Motorschadens massive Verspätung. Eigentlich sollte er am Sonntag in Haifa ankommen. Dann war die Rede von Montag, und der Start der Recce wurde von heute auf den morgigen Dienstag verschoben. Doch nun zeichnet sich ab, dass das Schiff mit der Ausrüstung erst morgen Nachmittag in Haifa anlegen kann. Danach müssen noch die Zollformalitäten erledigt werden. Wie lange das dauert, ist noch unklar. Und dann müssen die Trucks noch von Haifa bis zum Servicepark am Toten Meer fahren.

"Das Problem wird größer, denn das Schiff läuft nur noch auf einem Motor, und wir wissen nicht genau, in welchem Zustand das Schiff ist", sagt eine nicht genannte WRC-Quelle gegenüber 'Autosport'. Der Zeitdruck wächst: "Wir haben nun 24 Stunden Zeit für das, was wir in Portugal in vier Tagen gemacht haben: den Servicepark, die Hospitality und alles aufzubauen." Wenigstens sind WRC-Autos selbst per Flieger schon in Jordanien eingetroffen, "aber wir haben keine Wagenheber und nichts, womit wir daran arbeiten könnten."

Eines der größeren Probleme sei aber momentan, dass man nicht wisse, mit welchen Autos man die Recce bestreiten soll. Die Einsatzfahrzeuge kommen dafür nicht in Frage, das ist vom Reglement her verboten. Normalerweise nutzen die Crews dazu eigene Gruppe-N-Fahrzeuge, aber die sind derzeit noch irgendwo auf dem Mittelmeer. Und es gibt Sicherheitsbedenken, falls man durch diese harten Prüfungen mit normalen Serienautos fahren würde. Zudem könnten die Crews in normalen Autos nicht so viele Informationen sammeln wie in einem Rallyeboliden.