• 30.03.2008 21:53

  • von Britta Weddige

Suzuki: Lehrstunde unter Extrembedingungen

Ein Herstellerpunkt und sehr viel neue Erfahrungen: Das ist die Ausbeute von Newcomer Suzuki bei der Rallye Argentinien

(Motorsport-Total.com) - Newcomer Suzuki durfte in Argentinien erfahren, was es bedeutet, unter richtig heftigen Bedingungen zu fahren. Strömender Regen, 20 Zentimeter tiefer Matsch, tückische Steine und dicker Nebel machten allen Piloten zu schaffen. Als ob das nicht genug wäre, hatten die beiden Suzuki-Fahrer auch noch mit neuen technischen Problemen zu kämpfen. Doch wer kämpft, wird belohnt: So landete Per-Gunnar Andersson zwar im Endklassement außerhalb der Top 20, doch da viele andere WRC-Piloten überhaupt nicht ankamen, konnte er für Suzuki immerhin einen weiteren Herstellerpunkt holen.

Titel-Bild zur News: Toni Gardemeister

Suzuki konnte in Argentinien zumindest einen Herstellerpunkt holen

Dabei sah es am Anfang gar nicht so aus, als ob Andersson am Ende noch punkten könnte. Der erste Tag war für den Schweden schon vorbei, bevor er überhaupt angefangen hat. Vier Kilometer vor dem Start in die erste Prüfung blieb sein SX4 wegen eines Sensorenproblems stehen. Am Samstag ging Andersson unter SupeRally-Bedingungen wieder an den Start, schied aber in der 14. Prüfung aus, weil er sich auf dem ruppigen Untergrund die Aufhängung demoliert hatte. Heute startete er wieder und kam endlich ins Ziel.#w1#

"Ich freue mich, dass ich diese extrem heftige Rallye doch noch beenden konnte", sagte Andersson. "Ich freue mich auch, dass ich für Suzuki einen Herstellerpunkt holen konnte, auch wenn ich natürlich noch zufriedener gewesen wäre, wenn ich hätte Fahrerpunkte sammeln können. Wir müssen die Probleme, die wir hier hatten, als Chance sehen, uns zu verbessern und weiterarbeiten. Jetzt bereiten wir uns auf die Rallye Jordanien vor, die ganz neu im Kalender ist. Deshalb sind wir dort nicht im Nachteil. Ich hoffe, dass es dort gut für uns laufen wird."

Gardemeister: Vom Regen in die Traufe

Sein Teamkollege Toni Gardemeister musste in Argentinien erfahren, welche Bandbreite an Problemen auf einen Piloten zukommen können. Am Freitag lief es zunächst noch sehr gut für den Finnen, rammte dann allerdings einen der tückischen Felsen und schied aus. Nach seinem Re-Start am Samstag versagte zunächst der Allrad-Antrieb, dann sorgte ein Hdyraulik-Problem dafür, dass weder Differenzial, Schaltung noch Servolenkung funktionierten. Nach der 15. Prüfung gab er auf. Heute ging Gardemeister erneut an den Start, blieb aber zwischen der 19. und der 20. Prüfung stehen.

"Es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, wir hatten aber auch viel Pech." Nobuhiro Tajima

"Wir hatten bei dieser Rallye einige Probleme, aber vor allem die Bedingungen waren heftiger, als wir erwartet hatten", bilanzierte Gardemeister. "Die Pisten waren extrem rutschig und man konnte sehr leicht einen Fehler machen. Wir haben einfach versucht, das Auto auf der Straße zu halten und ins Ziel zu kommen. Leider ist uns das nicht ganz gelungen, aber wir haben einiges gelernt und nun in etwa eine Ahnung, wo wir das Auto noch verbessern können."

Teamchef Nobuhiro Tajima erklärte: "Es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, wir hatten aber auch viel Pech. Der Sensor, der P-G am ersten Tag ausgebremst hat, ist eine sehr kleine Komponente und es war auch sehr ungewöhnlich, dass Toni einen Stein rammte, der ausgerechnet mitten in der Ideallinie lag. Wir scheinen einige unserer Zuverlässigkeitsprobleme gelöst zu haben, aber wir müssen weiter hart arbeiten, um alle Schwierigkeiten auszusortieren. Erst wenn uns das gelungen ist, können wir regelmäßig mit den Spitzenteams kämpfen."