Stobart hofft auf gute Schweden-Resultate
Vor allem Henning Solberg und Jari-Matti Latvala wollen im vertrauten Schnee und Eis schnelle Zeiten fahren - Youngster Matthew Wilson soll lernen
(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Schweden ist jedes Mal wieder ein Spektakel für die Fans: Die Piloten rasen mit durchschnittlich mehr als 100 Stundenkilometern durch Schnee und Eis und nutzen die Schneewälle, um wie auf einer Bobbahn durch die Kurven zu gleiten. Das muss man können: Seit dem WRC-Debüt 1973 haben bis auf einmal Sébastien Loeb nur Skandinavier in Schweden gewonnen. Große Vorteile bei winterlichen Minus-Graden erhofft sich auch das Stobart-Ford-Team. Denn mit dem Norweger Henning Solberg und dem Finnen Jari-Matti Latvala hat es gleich zwei Schnee-Experten in seinen Reihen.

© Stobart
Die Hoffnungen des Stobart-Teams ruhen vor allem auf Henning Solberg
Solberg konnte bereits fünf Mal norwegischer Meister werden und ist mit Schnee und Eis aufgewachsen. Seit 2000 ist er bei der Rallye Schweden mit am Start, im vergangenen Jahr wurde er hier Fünfter. Das will er in diesem Jahr noch toppen. Mit extra Tests hat er sich auf Schweden und Norwegen vorbereitet und will bei diesen beiden Läufen versuchen, das erste WRC-Podium für Stobart zu holen.#w1#
Solberg sagte: "Ich will in Schweden von Anfang an Druck machen, das Podium ist das Ziel. Im vergangenen Jahr konnte ich mich bis auf Platz fünf vorkämpfen, dann hatte ich allerdings einen Überschlag und das Auto war voller Schnee. Das Gesamtpaket, das ich jetzt mit dem Auto und den Reifen habe, sollte mich noch weiter nach vorne bringen."
Außerdem hofft Solberg auf reichlich Fanunterstützung: "Es kommen immer viele Zuschauer aus Norwegen rüber nach Schweden, und all ihre Flaggen zu sehen spornt mich wirklich an, noch mehr zu geben. Ich kann den Start am Donnerstagabend kaum erwarten."
Viel Arbeit für Latvalas Mechaniker
Latvala ist zum dritten Mal in Schweden dabei. Der Finne hat seinem Team reichlich Arbeit beschert: Sein altes Auto hat er bei seinem Crash in Monte Carlo zerstört, nun mussten seine Mechaniker rund um die Uhr arbeiten, um sein neues Auto, das eigentlich erst in Mexiko zum Einsatz kommen sollte, schon für Schweden fertig zu bekommen. "Ich habe aus dem Unfall gelernt", sagte Latvala, "ich will in Schweden wieder schnell fahren, mir aber auch der Risiken bewusst sein."
Ein gutes Resultat ist sein Ziel: "Schnee-Rallyes liegen mir normalerweise, und da ich auf Finnalnd komme, fahre ich sehr gerne auf Schnee. Mein Start in die WM-Saison war ja nicht so toll und ich hoffe, dass nun wieder gut machen zu können."
Youngster Wilson will sich den Topfahrern nähern
Der britische Youngster Matthew Wilson ist gerade 20 Jahre alt geworden. Er will nun mit mehr Weisheit und Erfahrung als im Vorjahr an den Start in Schweden gehen. Damals trat er zum ersten Mal dort an und wurde 14. Bei der Rallye Monte Carlo war er der beste Fahrer seines Teams, in Schweden will er aber vor allem erfahren, welche unterschiedlichen und schwierigen Strecken die Meisterschaft bietet.
Wilson sagte: "Mein Ziel ist es, meine persönliche Leistung im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern. In Monte Carlo bin ich zeitenmäßig näher an die Topfahrer herangekommen und darauf möchte ich 2007 aufbauen. Ich nehme mir keine spezielle Platzierung für einen Lauf vor, sondern mochte generell ein hohes Leistungs-Level erreichen. Außerdem wird mir Henning in Schweden und Norwegen helfen und mit Tipps geben, wie ich das Auto auf den Schnee abstimmen kann."
Die Erwartungen von Teamchef Malcolm Wilson für Schweden: "Nach dem Unfall in Monte Carlo muss Jari-Matti ins Ziel kommen. Wenn er das schafft, wird er eine Woche später in Norwegen richtig stark sein. Dasselbe gilt für Matthew, solange er sich weiter verbessert und die Läufe beenden kann, bin ich zufrieden." Für den Teamchef ist klar, dass Solberg in Skandinavien die Kastanien aus dem Feuer holen wird: "Er ist auf Schnee sowieso gut und seit Monte Carlo ist er ein anderer Mensch, er ist sehr entschlossen."


