Stobart darf mit Solberg weiterträumen
Nach dem Ausritt von Jari-Matti Latvala liegt jetzt Teamkollege Henning Solberg auf Podestkurs - Latvala versucht morgen, noch Herstellerpunkte zu holen
(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Weltmeister Sébastien Loeb erwischte es in der verflixten 13. Prüfung, auch für Jari-Matti Latvala war die zweite Etappe der Rallye Japan dort vorzeitig beendet. Der junge Finne, der so sensationell in den Lauf gestartet war, musste mit seinem Abflug die Hoffnungen auf einen Podestplatz begraben. Sein Stobart-Team jedoch nicht: Henning Solberg erbte Latvalas dritten Platz und liegt nach der zweiten Etappe sicher auf Podiumskurs. Auf den Gesamtvierten Luis Perez Companc hat er über drei Minuten Vorsprung.

© Stobart
Henning Solberg könnte wieder der Sprung aufs Podest gelingen
Latvala hatte als Gesamtdritter weiter Druck auf Loeb gemacht, als das Verhängnis seinen Lauf nahm. In der zwölften Prüfung tauchte an seinem Focus ein Hydraulikproblem auf und er musste zur Handschaltung übergehen. Das hat dazu geführt, dass er in der 13. WP die Konzentration verlor. In einer mittelschnellen Rechtskurve bekam er Untersteuern und rammte mit dem linken Vorderrad einen Baum. Sein Team hat danach hart gearbeitet und Latvala kann morgen wieder starten. Von hinten wird er versuchen, sich in der Gesamtwertung nach vorn zu arbeiten, damit er vielleicht sogar noch Teampunkte für Stobart holt.#w1#
"Ich bin sehr enttäuscht", sagte Latvala danach. "Wir waren auf dem Weg zum Podest und deshalb ist der Verlust recht groß für mich. Als ich gesehen habe, dass Sébastien Loeb im Straßengraben war, habe ich vielleicht die Konzentration verloren. Aber als wir in die Kurve gefahren sind, fuhr das Auto untersteuernd geradeaus weiter. Wir haben einen Baum gerammt, uns gedreht und die Straße blockiert. Ich hatte schon Angst, weil Mikko ja direkt hinter mir kam und ich ihm nicht im Weg sein wollte. Also haben wir das Auto schnell in die Büsche geschoben. Hoffentlich kann ich morgen noch ein paar Teampunkte holen, der Fight gegen Subaru ist eng und deshalb zählt jeder Punkt."
Solberg: "Podestplatz ware enorm wichtig"
Des einen Leid, des anderen Freud. Nun ist Teamkollege Solberg auf dem besten Wege, seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison zu holen. Am Vormittag hatte der Norweger sogar noch Daniel Sordo auf dem zweiten Platz in Reichweite. Dann aber drehte der Spanier auf und der Rückstand wuchs auf 1:13.5 Minuten an. Sein Polster nach hinten ist aber so groß, dass Solberg den dritten Platz eigentlich ungefährdet einfahren könnte.
"Ich bin richtig happy darüber, wie sich die Dinge bei meiner ersten Japan-Rallye für mich entwickelt haben", freute sich Solberg. "Meine Zeiten waren sehr gut und ich war schneller, als ich dachte. Ich bin mit allem zufrieden. In den letzten Prüfungen hatte ich jedoch ein schlechtes Gefühl mit den Bremsen und deshalb konnte Sordo davonziehen. Aber derzeit bin ich froh über meinen dritten Platz. Das ist mehr, als ich mir für mein Debüt hier hätte erwarten können. Morgen will ich diesen Platz halten und noch mehr Punkte holen. Ein Podestplatz wäre enorm wichtig für mich und meine Sponsoren."
Auch Wilson trumpft auf
Der turbulent-dramatische Verlauf der Rallye Japan sorgt außerdem dafür, dass Stobart-Youngster Matthew Wilson sein bisher bestes WRC-Ergebnis einfahren könnte. Er liegt derzeit auf Rang fünf und hat mit einem Rückstand von 21,7 Sekunden auch den vierten Platz noch in Reichweite. Doch der 20-Jährige hat nicht nur von Ausfällen profitiert, sondern selbst auch eine solide Leistung gezeigt.
"Es war ein sehr gutter Tag und es ist fantastisch, dass ich ihn den den Top 5 beendet habe", erklärte Wilson. "Die Bedingungen sind sehr schwierig und man kann schnell einen Fehler machen, das haben wir ja gesehen. Man muss konzentriert bleiben. Wir haben bisher keine Fehler gemacht und ich hoffe, dass es morgen so weitergeht."

