• 28.03.2008 23:28

  • von Britta Weddige

SS9: Loeb nach dem ersten Tag vorn

Der Freitag in Argentinien war dramatisch: Am Ende hat Sébastien Loeb mit eineinhalb Minuten Vorsprung vor Chris Atkinson und Petter Solberg

(Motorsport-Total.com) - Dass die Rallye Argentinien heftig wird, hatten alle schon vorher prophezeit, doch dass der Freitag so turbulent wird, damit haben wohl nur die wenigsten gerechnet. Der Tag begann mit denkbar schlechten Bedingungen: Regen, Matsch und dichten Nebel. In der allerersten Prüfung profitierte davon Ford-Pilot Mikko Hirvonen. Er ging als WM-Führender als Erster auf die Piste und hatte noch einigermaßen klare Sicht, doch hinter ihm verschlechterten sich die Bedingungen rapide und dicker Nebel zog auf. So konnte Hirvonen gleich in der ersten Prüfung einen Vorsprung von 48 Sekunden holen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb geht mit eineinhalb Minuten Vorsprung in den zweiten Tag

Diesen Vorsprung konnte Hirvonen bis zur Mittagspause weiter leicht ausbauen. Unterdessen überschlug sich sein Teamkollege Jari-Matti Latvala, nach der ersten Prüfung noch Zweiter, in der zweiten Prüfung nach einem Fahrfehler. Der Jungstar verlor neun Minuten, konnte aber weiterfahren. Sébastien Loeb (Citroën) übernahm Rang zwei vor Chris Atkinson (Subaru).#w1#

Paukenschlag am Nachmittag

Der Nachmittag begann dann mit einem Paukenschlag: Hirvonen krachte mit dem Focus gegen einen Felsen, die Aufhängung brach und statt die Rallye weiter souverän anzuführen, musste der Finne für den Rest des Tages zuschauen. Das gleiche Schicksal ereilte in der ersten Nachmittagsprüfung seinen Ford-Markenkollegen Henning Solberg (Stobart).

Jari-Matti Latvala

Ford fing stark an, muss nun aber den Schaden begrenzen Zoom

Mit Hirvonens Aus übernahm Weltmeister Loeb die Führung. Er haderte zunächst noch mit den schwierigen Bedingungen, doch in der zweiten und dritten Nachmittagsprüfung war es dann trocken und der Franzose versuchte nur, seinen Rhythmus zu halten. Zunächst hatte er einen konstanten Vorsprung von knapp 50 Sekunden auf den Zweitplatzierten Atkinson. Der wurde in der vorletzten Prüfung des Tages schlagartig größer: Atkinson drehte sich zweimal und verlor 40 weitere Sekunden. Er konnte sich zwar auf Rang zwei halten und in der abschließenden Zuschauerprüfung in Cordoba noch die Bestzeit holen, doch nach dem ersten Tag beträgt sein Rückstand auf Gesamtleader Loeb 1:30.6 Minuten.

Heiße Duelle hinter Loeb

Während Loeb mit einer einsamen Führung in den zweiten Tag geht, darf man sich dahinter heiße Duelle erwarten. Atkinson hat nach seinem Doppelpatzer nur noch 8,3 Sekunden Vorsprung auf seinen drittplatzierten Teamkollegen Petter Solberg, der heute erneut mit Dämpferproblemen zu kämpfen hatte. Und nur weitere 8,8 Sekunden dahinter lauert Stobart-Pilot Gigi Galli als Vierter. Der Italiener hatte die Prüfungen am Morgen als das Schlimmste bezeichnet, was er je erlebt hat.

Loebs Teamkollege Daniel Sordo hatte Platz drei schon in Reichweite und lag nur 0,4 Sekunden hinter Solberg, verlor aber in der vorletzten Prüfung des Tages ebenfalls viel Zeit. Der Spanier geht nun als Fünfter in den zweiten Tag. 19,2 Sekunden fehlen Sordo auf Galli, sein Rückstand auf Loeb beträgt rund zwei Minuten.

Latvala wieder auf Punktekurs

Lokalmatador Federico Villagra aus Villa Carlos Paz trumpft im Munchi's-Ford wieder auf. Er liegt als Sechster wieder auf Punktekurs, hat allerdings schon einen Rückstand von über zweieinhalb Minuten auf seine Vorderleute. Noch einmal eineinhalb Minuten dahinter ist Matthew Wilson (Stobart) Siebter. Ford-Werkspilot Jari-Matti Latvala hat sich nach seinem Überschlag zurückgekämpft auf Rang acht und würde so zumindest punkten.

Pech hatte einmal mehr Suzuki: Für Per-Gunnar Andersson war der Tag schon vier Kilometer vor dem Start der ersten Prüfung beendet, als er mit einem Sensorenproblem stehen blieb. Teamkollege Toni Gardemeister war auf Punktekurs und lag auf Gesamtrang sieben, als er in der vorletzten Prüfung ebenfalls einen Felsen rammte und aufgeben musste.

Einen guten Tag hatte der Österreicher Andreas Aigner in der P-WRC: Der Red-Bull-Pilot überzeugte durch schnelle Zeiten, wich gefährlichen Felsen rechtzeitig aus und liegt nun in Führung.

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