• 31.03.2007 11:57

  • von Britta Weddige

SS8: Reifenkrieg im Matsch

Nach nächtlichem Regen herrschten in Portugal völlig andere Bedingungen - Sébastien Loeb konnte seine Führung vorerst leicht ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Als die WRC-Piloten heute Morgen zur zweiten Etappe antraten, fande sie völlig andere Bedingungen vor als gestern. Über Nacht hatte es geregnet und so hatten sich die Straßen in matschige Rutschbahnen verwandelt. Dazu stand die wohl schwerste Prüfung der Rallye an: Die 30,69 Kilometer von "Silves/Ourique 1" boten alles von schnellen Abschnitten bis hin zu uneinsehbaren engen Kurven und Hügel, eine Herausforderung für Mann und Maschine.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb hatte die richtigen Reifen für den Matsch aufgezogen

In diesen Bedingungen spielte die Reifenwahl eine entscheidende Rolle, vor allem die große Frage: Bleibt es so oder trocknet es wieder ab? Der Führende Sébastien Loeb entschied sich für die Variante "es bleibt matschig" und wählte die entsprechenden Reifen, Rival Marcus Grönholm setzte jedoch darauf, dass es im Laufe des Tages wieder schön wird.#w1#

Dank seiner Reifenwahl konnte Citroën-Pilot Loeb mit der nächsten Bestzeit von 21:36.5 Minuten seine Führung auf seinen Verfolger Grönholm weiter leicht ausbauen. "Das war sehr rutschig hier, ich hatte auch einen kleinen Fehler, weil ich einmal zu früh gebremst habe", berichtete der Franzose im Ziel. "Ich musste wirklich richtig pushen. Aber ich denke, dass ich die richtigen Reifen gewählt habe, denn die nächsten Prüfungen werden entscheidend sein für die Rallye."

"Jetzt hatte Sébastien die besseren Reifen, aber jetzt in den nächsten Prüfungen wird er zerstört." Marcus Grönholm

Ford-Werkspilot Grönholm holte die zweitschnellste und hat nun einen Rückstand von 5,1 Sekunden auf Loeb. Zu Beginn der Prüfung war er noch schneller als der Weltmeister, verlor im letzten Abschnitt aber Zeit. "Am Schluss war es sehr rutschig", so der Finne, "und da hatte Sébastien die besseren Reifen, aber jetzt in den nächsten Prüfungen wird er zerstört." Grönholm rechnet damit, dass es schnell abtrocknet und er dann einen Reifenvorteil hat.

Solberg nähert sich Rang drei

Die drittschnellste Zeit in dieser "Königsprüfung" ging an Subaru-Pilot Petter Solberg mit 22:02.6 Minuten. Im Kampf um drei hat er damit leicht auf Grönholms Teamkollegen Mikko Hirvonen aufgeholt, der die viertschnellste Zeit holte und als Gesamtdritter jetzt noch 4,7 Sekunden Vorsprung auf Solberg hat.

Daniel Sordo im zweiten Werks-Citroën holte sich die fünftschnellste Zeit vor den beiden Stobart-Piloten Jari-Matti Latvala und Henning Solberg. Latvala war in der Prüfung von der Strecke abgekommen und gegen einen Baum gefahren, konnte die Prüfung aber fortsetzen.

Kronos-Pilot Manfred Stohl war Achtschnellster mit 1:03.1 Minuten Rückstand auf die Bestzeit. Er klagte über massives Untersteuern, das dazu führte, dass er mit seinem Heck nicht richtig sliden konnte. Im Gesamtklassement ist der Österreicher weiter auf Rang sieben. Subaru-Pilot Chris Atkinson und Stohls Teamkollege Daniel Carlsson komplettierten die Top 10.