• 14.02.2009 16:50

  • von Britta Weddige

SS16/17: Loeb auch nach Tag zwei vorn

Sébastien Loeb konnte seinen Vorsprung am zweiten Tag der Rallye Norwegen ausbauen - Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala auf den Plätzen

(Motorsport-Total.com) - Dass Sébastien Loeb auf Asphalt der klare Dominator ist, ist keine Frage. Doch nun hat er die Konkurrenz auch auf Schnee und Eis im Griff. Der Citroën-Star konnte am zweiten Tag der Rallye Norwegen seinen Vorsprung ausbauen, obwohl er wieder als Erster auf die tief verschneiten und eisigen Pisten musste. Der Franzose holte am Vormittag vier Bestzeiten in Serie, am Nachmittag war er zwar nicht mehr der Schnellste, seinen Verfolger Mikko Hirvonen hielt er aber in Schach. Nach dem zweiten Tag hat Loeb als Spitzenreiter 15 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb, Rallye Norwegen, Rallye Norway

Sébastien Loeb hat die Konkurrenz inzwischen auch im Schnee im Griff

Auf dem dritten Platz ist weiter Hirvonens Ford-Teamkollege Jari-Matti Latvala. Der junge Finne drehte am Nachmittag richtig auf und holte zwei Bestzeiten. Doch Loeb und Hirvonen "flogen" zuvor wie in einer eigenen Liga durch die norwegische Winterlandschaft, so dass Latvala die beiden aus eigern Kraft nur noch schwer einholen kann. Sein Rückstand auf Hirvonen beträgt rund 28 Sekunden, auf Loeb sind es 43,2 Sekunden.#w1#

"Es war ein guter Tag", bilanzierte Loeb. "Am Ende der langen vorletzten Prüfung habe ich noch zwei kleine Fehler gemacht und bin auch kurz durch den Straßengraben gefahren, aber das hat vielleicht ein oder zwei Sekunden gekostet, mehr nicht." Zudem hatte auch Rivale Hirvonen in der vorletzten Prüfung seine Probleme: "Ich habe am Schluss ein paar kleine Fehler gemacht", berichtete er und fügte kämpferisch hinzu: "Aber noch ist es nicht vorbei, wir haben morgen noch einen langen Tag vor uns."

"Noch ist es nicht vorbei, wir haben morgen noch einen langen Tag vor uns." Mikko Hirvonen

Latvala kämpfte eineinhalb Tage und schaffte es einfach nicht, die Pace der Beiden vor ihm mitzugehen. Doch dann fanden er und das Team ir richtige Lösung. "Jetzt läuft es gut", sagte er nach seinen Bestzeiten am Nachmittag. "Aber wir haben das richtige Setup leider zu spät gefunden. Im Mittagsservice haben wir weichere Federn eingebaut, damit kann ich später bremsen. Was morgen angeht: Man weiß nie, was noch passiert. Auf alle Fälle habe ich jetzt wieder Grund, mich zu freuen."


Fotos: WRC Rallye Norwegen


Hinter den Top 3 tut sich eine große Lücke auf. Auf Gesamtrang vier liegt nach dem zweiten Tag Lokalmatador Henning Solberg. Der Stobart-Pilot konnte am Nachmittag ebenfalls eine Bestzeit holen und sich damit an Citroën-Pilot Daniel Sordo vorbeischieben. Zwar hatte auch er seine Schrecksekunden, doch er konnte seinen Vorsprung auf den Spanier auf zwölf Sekunden ausbauen. "Ich bin in der vorletzten Prüfung in einem Abzweig gerade aus geschossen, musste zurücksetzen und habe auch noch meinen Motor abgewürgt. Aber so lange ich trotzdem vor Dani bin, ist das okay", berichtete Henning Solberg wie immer gut gelaunt.

"Auf den letzten Prüfungen hatte ich dauernd Fehlzündungen. Das war echt schlimm." Petter Solberg

Auf Rang sechs hinter dem Gesamtfünften Sordo beendete Petter Solberg den Samstag - mit fast zwei Minuten Rückstand auf den Spanier. Er hatte weniger Grund zur Freude als sein Bruder. Petter war als Fünfter in den Tag gestartet. Am Morgen verlor er auf den schnellen Prüfungen Zeit, am Nachmittag begann sein fast drei Jahre alter Citroën Xsara WRC zu zicken: "Auf den letzten Prüfungen hatte ich dauernd Fehlzündungen. Das war echt schlimm. Auch das Getriebe hat Probleme gemacht. Wir müssen das jetzt alles mal durchchecken", so Petter Solberg im Ziel. Zweimal war er auf den siebten Rang zurückgefallen. Einmal machte er durch einen Ausfall vor sich wieder einen Platz gut, einmal verbesserte er sich wieder aus eigener Kraft.

Doch Solberg hat nicht viel Polster nach hinten, nur 2,3 Sekunden hinter ihm ist Stobart-Youngster Matthew Wilson Siebter. Sein Teamkollege Urmo Aava liegt als Achter auf dem letzten Punkterang. Mads Östeberg ist im Adapta-Subaru Neunter, Sébastien Ogier ist Zehnter. Der Citroën-Junior hatte am Vormittag mit massiven Motorproblemen am C4 zu kämpfen. Ein vorzeitiges Ende fand der Samstag für Per-Gunnar Andersson, der vor allem gestern im Skoda Fabia WRC geglänzt hatte und sich im Dreikampf mit den Solberg-Brüdern befand. Der Schwede musste mit Kupplungsproblemen aufgeben. Zudem gehen ihm die Ersatzteile aus: Zwei Stoßstangen hat er schon verloren.

Entschieden ist in Norwegen aber noch gar nichts. Am morgigen Abschlusstag stehen noch einmal sechs Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 344,86 Kilometern an - da kann noch alles passieren.