• 14.06.2008 19:07

  • von Britta Weddige

SS16: Zwei Ford nach zweiter Etappe vorn

Nach dem Samstag führt Mikko Hirvonen bei der Türkei-Rallye vor Jari-Matti Latvala und Sébastien Loeb - Andreas Aigner führt in P-WRC

(Motorsport-Total.com) - Ford hat am heutigen Samstag die Taktik umgesetzt, die man sich am gestrigen Freitag ausgedacht hatte. Jari-Matti Latvala ging als Dritter auf die Pisten und Mikko Hirvonen als Vierter, während ihr Rivale Sébastien Loeb als Spitzenreiter wieder die zeitraubende Aufgabe des Straßenkehrers hatte. Das Ford-Duo hatte sich vorgenommen, gleich am Morgen an Loeb vorbeizugehen und dann so viel Vorsprung zu holen, dass man für den Sonntag ein ausreichendes Polster auf Loeb hat.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen liegt nach der zweiten Etappe in der Türkei in Führung

Der Plan ging auch weitgehend auf. In der ersten Prüfung schoben sich nicht nur Hirvonen und Latvala an Loeb vorbei, sondern auch Markenkollege Gigi Galli von Stobart. Der Italiener fiel wegen Motorenproblemen allerdings im Laufe des Tages zurück. So führt nach der zweiten Etappe Hirvonen vor Latvala und Loeb.#w1#

Loeb hat nicht so viel Zeit verloren

Doch der Citroën-Star konnte seinerseits seinen Plan umsetzen und verlor weniger Zeit, als die Ford-Piloten gehofft hatten. In der letzten Zuschauerprüfung holte Loeb sogar noch die Bestzeit. Auf Hirvonen muss er nun einen Rückstand von 34,2 Sekunden aufholen, Latvala liegt 16,1 Sekunden hinter Hirvonen und 18,1 Sekunden vor Loeb.

"Ich weiß nicht, ob mein Vorsprung reicht." Mikko Hirvonen

Somit muss Hirvonen nun auf den morgigen drei Prüfungen als Straßenkehrer fungieren. Ob er dabei seinen Vorsprung von einer halben Minute bis ins Ziel retten kann, weiß er noch nicht: "Das werden wir morgen sehen. Es wird ein großer Kampf und wirklich hart", so Hirvonen. "Ich weiß nicht, ob mein Vorsprung reicht. Jari-Matti Latvala ist auch nicht so weit weg, es wird also richtig knapp."

"Der zweite Platz ist okay, in der vorletzten Prüfung hatte ich jedoch ziemliche Schwierigkeiten und meine Zeit war nicht so gut", sagte Latvala. "Es war nicht mein Plan, langsamer zu sein als Loeb, aber es war überraschend rutschig."

Loeb ist kampfbereit

"Es wird viel Spaß machen, endlich mal nicht als Erster auf die Piste zu gehen." Sébastien Loeb

Für Loeb, der morgen endlich mal selbst die Straßen gefegt bekommt, ist der Sieg durchaus noch drin: "Ich weiß nicht, ob ich den Rückstand aufholen kann", gab er sich abwartend. "Ich habe hier vom Start weg alles gegeben, in der vorletzten Prüfung lief es auch gar nicht so schlecht. Morgen ist noch alles möglich. Es wird viel Spaß machen, endlich mal nicht als Erster auf die Piste zu gehen. Es war recht frustrierend, immer Vollgas zu fahren, aber auf der rutschigen Piste nicht schneller zu sein. Aber ich habe nicht so viel Zeit verloren, das ist noch okay."

Das Feld hinter den Top 3 hat den Anschluss schon verloren und kann aus eigener Kraft wohl kaum noch in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Auf Rang vier übernachtet Henning Solberg mit einem Rückstand von mehr als eineinhalb Minuten auf Loeb. Der Norweger ging heute als Zweiter auf die Piste und hatte so seine Schwierigkeiten in der ungewohnten Rolle des Straßenkehrers.

Hinter Solberg lauert Daniel Sordo, der sich heute Position um Position nach vorn gearbeitet hat. Der spanische Citroën-Pilot hat als Fünfter nur 6,6 Sekunden Rückstand auf Solberg. Subaru-Pilot Petter Solberg ist mit weiteren 18,6 Sekunden Rückstand Sechster. Auf den letzten Punkterängen sieben und acht liegen die beiden Stobart-Piloten Matthew Wilson und Gigi Galli.

Für die beiden Suzuki-Piloten Toni Gardemeister und Per-Gunnar Andersson war der Samstag früh beendet. In der zweiten Prüfung des Tages schieden beide mit technischen Problemen aus.

Aigner vor drittem Sieg

In der P-WRC-Wertung hat Red-Bull-Pilot Andreas Aigner seinen dritten Sieg in Folge in Reichweite. Er führt das P-WRC-Klassement inzwischen deutlich an. Denn sein Rivale Patrik Sandell, mit dem sich der Österreicher ein Sekundenduell geliefert hatte, verlor wegen Problemen viel Zeit und hat nun als zweitbester P-WRC-Pilot rund 1:20 Minuten Rückstand auf Aigner.