• 18.05.2008 13:07

  • von Britta Weddige

SS16: Loeb vor drittem Sardinien-Sieg

Zwei Kilometer vor dem Ziel führt Sébastien Loeb mit 12,9 Sekunden Vorsprung auf Mikko Hirvonen, Jari-Matti Latvala Dritter - Vorentscheidung gefallen?

(Motorsport-Total.com) - Bei der Rallye Sardinien könnte die Entscheidung weitgehend gefallen sein, denn nun stehen nur noch 2,69 Kilometer aus. Vor der kurzen Abschlussprüfung führt Weltmeister Sébastien Loeb mit 12,9 Sekunden Vorsprung auf seine Ford-Verfolger. Loeb musste sich den ganzen Vormittag gegen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala wehren. Sein Polster von fast 30 Sekunden, mit dem er in den letzten Tag gestartet ist, scheint aber ausreichend gewesen zu sein.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb ist kurz davor, zum dritten Mal in Sardinien zu gewinnen

"Wir haben immer noch eine Prüfung und zwei Kilometer vor uns", wollte sich der Citroën-Pilot nicht zu früh freuen. "Aber ich kann es jetzt etwas entspannter angehen, weil ich für diese Distanz doch noch einen guten Vorsprung habe. Es war ein klasse Fight gegen zwei wirklich verrückte Typen. Aber es sieht jetzt gut aus für mich."#w1#

Ford-Piloten sehen kaum noch eine Chance

Hirvonen holte in dieser Prüfung noch einmal die Bestzeit und nahm Loeb damit weitere 3,3 Sekunden ab. Er räumte aber ein, nicht mehr alles gegeben zu haben. "Ich habe an den Splitzeiten gesehen, dass ich Sébastien nicht mehr einholen kann, deshalb bin ich etwas vom Gas gegangen", erklärte Hirvonen. "Aber Jari-Matti ist noch nah an mir dran, deshalb muss ich jetzt noch einmal Vollgas geben. Denn ich will mindestens Zweiter werden."

Latvala hat als Gesamtdritter einen Rückstand von 6,9 Sekunden auf Hirvonen - und es sieht so aus, als ob er sich mit Rang drei zufrieden geben würde. Auch das wäre eine sensationelle Platzierung, wenn man bedenkt, dass der junge Finne am Freitag eineinhalb Minuten wegen eines Reifenschadens verloren hat und sich mit einer beherzten Aufholjagd so zurück gekämpft hat, dass er heute sogar noch die Chance auf den Sieg hatte.

"Wenn wir von der Straße fliegen, hilft uns das ja auch nichts." Jari-Matti Latvala

In dieser Prüfung holte Latvala die drittschnellste Zeit. "Ich habe gepusht und ein wirklich gutes Gefühl gehabt", sagte er. "Aber dann war mir anhand der Splitzeiten klar, dass Seb für mich nicht zu holen ist und ich bin es etwas langsamer angegangen. Natürlich könnte ich Mikko noch angreifen, aber ich will keine dumme Risiken mehr eingehen. Wenn wir von der Straße fliegen, hilft uns das ja auch nichts."

Platz vier für Lokalmatador Galli

Lokalmatador Gigi Galli hat kurz vor dem Ziel Rang vier weitgehend sicher. Der Stobart-Pilot hat zwar einen Rückstand von knapp eineinhalb Minuten auf die Top 3, doch er hat auch einen wohl nicht mehr einholbaren Vorsprung von 16,6 Sekunden auf den Fünften Sordo. Auch für Galli wäre ein Podestplatz bei dieser Rallye locker drin gewesen, wenn er nicht am Freitag ebenfalls durch einen Reifenschaden weit zurück gefallen wäre - regelmäßig holte er nämlich Top-3-Zeiten.

Sordo hatte den ersten Tag als Zweiter hinter Loeb beendet, verlor am Samstag aber an Boden und rutschte ab auf Rang fünf. Weiter nach vorn wird es für ihn wohl nicht mehr gehen. Dafür droht auch keine Gefahr mehr von hinten: Der Gesamtsechste Chris Atkinson (Subaru) hat schon über drei Minuten Rückstand.

Eigentlich vergeben sind auch die letzten Punkteränge: Henning Solberg ist Siebter mit einem Vorsprung von 18,3 Sekunden auf Citroën-Privatier Urmo Aava, der als Achter den letzten Fahrerpunkt holen würde. Der letzte Herstellerpunkt wird wohl an Suzuki gehen, denn Per-Gunnar Andersson liegt vor der abschließenden Kurz-Prüfung auf Rang neun mit fast zwei Minuten Vorsprung auf den Zehnten Petter Solberg.