• 16.08.2008 19:04

  • von Stefan Ziegler

SS14: Sordo fährt Loeb in die Parade

Zum Abschluss der zweiten Etappe tauchte erstmals ein anderer Name als 'Sébastien Loeb' ganz oben auf dem Zeitentableau auf: Daniel Sordo gewann SS14

(Motorsport-Total.com) - Citroen scheint den Erfolg bei der Rallye Deutschland bereits sicher zu haben: Souverän präsentierten sich Daniel Sordo und Sébastien Loeb auch auf der heutigen Schlussprüfung und kamen erneut auf den Rängen eins und zwei ins Ziel - einzig die Reihenfolge war ungewöhnlich: Spitzenreiter Loeb gab sich zum Abschluss des zweiten Rallye-Tages mit dem zweiten Rang hinter seinem Teamkollegen zufrieden und schonte seinen Motor - nach Ansage, denn der Franzose liegt bereits deutlich vorne.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb steht unmittelbar vor dem Gesamtsieg der Deutschland-Rallye

"Wir schlagen uns gut, also haben wir die Motorleistung etwas zurückgenommen", hatte Loeb schon nach der 13. Prüfung zu Protokoll gegeben. "Wir arbeiten noch immer hart und müssen die Konzentration aufrecht erhalten. Aber bislang läuft alles prima - nur ist diese Geschichte noch nicht vorüber."#w1#

Loeb und Sordo souverän an der Spitze

Hinter dem Citroen-Duo ging es auf "SS14 Arena Panzerplatte 2" zum Teil drunter und drüber, worunter vor allem Ford-Pilot Mikko Hirvonen zu leiden hatte. Der Finne hatte die Hoffnungen auf den Sieg allerdings schon vor der letzten Prüfung des Tages begraben: "Ich kann einfach nicht mithalten. Hoffentlich lässt sich Sébastien noch etwas weiter zurückfallen - ich hätte nichts dagegen."

Petter Solberg (+ 8,2 Sekunden) belegte in der abschließenden Samstags-Prüfung etwas überraschend den dritten Rang hinter Sordo und Loeb und auch Jari-Matti Latvala (+ 12,5) konnte zum Schluss nochmals glänzen: Der Finne hatte für seine Fehler Kritik einstecken müssen, meldete sich allerdings mit einem starken vierten Rang zurück.

Francois Duval (+ 14,0) kam als Fünfter ebenfalls gut mit, Christopher Atkinson (+ 20,2) wurde Sechster. Henning Solberg (+ 24,5), Urmo Aava (+ 27,3), Toni Gardemeister (+ 35,9) und Andreas Mikkelsen (+ 43,0) komplettierten die Top 10 der letzten Wertungsprüfung - doch wo war Mikko Hirvonen abgeblieben?

Hirvonen im Pech in SS14

Die Ford-Speerspitze kam erst als Elfter ins Ziel und wies dabei satte 48 Sekunden Rückstand auf. Ein Reifen hatte die Hatz über Weinberge und Panzerplatten nicht unbeschadet überstanden - Pech für Hirvonen, der damit am Ende des Tages noch einen Platz einbüßte. Vor allem im Hinblick auf die Weltmeisterschafts-Gesamtwertung könnte dieser Reifenschaden noch eine entscheidende Rolle spielen.

Schon am frühen Morgen hatte Sébastien Loeb unterstrichen, dass der Sieg bei der diesjährigen Ausgabe der Rallye Deutschland nur über ihn führen würde - der Franzose behielt bis zur letzten Prüfung des Tages eine weiße Weste und sicherte sich sämtliche Bestzeiten. Teamkollege Daniel Sordo klebte am Auspuff seines Citroen-Kameraden, kam aber erst in SS14 zu "seiner" Topzeit.

Das französisch-spanische Duo geriet zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr, die Doppelführung zu verlieren und verwaltete den Vorsprung auf die Konkurrenz entsprechend souverän. Deutlicher kann man seine Klasse eigentlich nicht demonstrieren, nahm Loeb doch schon am Nachmittag Tempo raus, um Mensch und Material für weitere Aufgaben zu schonen.

Latvala mit Überschlag

Hinter Loeb und Sordo sorgte vor allem Jari-Matti Latvala für Aufregung: Der Youngster leistete sich heute gleich mehrere Schnitzer und ramponierte seinen Wagen bei Ausritt Nummer eins recht heftig. Neben dem Bodywork wurden so vor allem die Stoßdämpfer in Mitleidenschaft gezogen. Das allerdings hinderte den Finnen nicht daran, immer wieder mit sehr guten Leistungen aufzuwarten.

Nach seinem Überschlag kam Latvala glücklicherweise wieder auf den Rädern zu stehen und konnte die Rallye fortsetzen - allerdings nicht ohne sich einen weiteren Fauxpas zu leisten: Dem Ford-Piloten steckte noch immer der Salto in den Knochen, da verpasste er prompt eine Abzweigung, musste zurücksetzen und verlor dabei weitere wichtige Sekunden. Auch Mikko Hirvonen musste Abstriche machen - ihn bremste ein kaputter Reifen ein.

Loeb steht vor dem Gesamtsieg in Deutschland

In der Gesamtwertung liegt Sébastien Loeb nahezu uneinholbar vorne. Einzig ein technischer Defekt oder ein großer Fahrfehler könnte dem Franzosen den Sieg noch streitig machen - nach 2:32:22.6 Stunden liegt Loeb 40,3 Sekunden vor Teamkollege Daniel Sordo, der seinerseits über eine Minute Vorsprung auf Überraschungsmann Francois Duval hat.

Der Belgier profitierte vom Ausrutscher von Mikko Hirvonen in SS14 und rutschte damit in der Gesamtwertung auf den dritten Rang nach vorn. Der Finne liegt bei 1:48.2 Minuten Rückstand auf Loeb knapp vier Sekunden hinter Duval - dieses Duell dürfte auf der abschließenden dritten Etappe am Sonntag noch für reichlich Spannung sorgen, hatte sich Duval doch eigentlich schon mit P4 zufrieden gegeben.

Auf den Rängen fünf bis zehn tummeln sich die üblichen Gesichter, die sich schon den ganzen zweiten Tag über in den Punkteregionen aufgehalten hatten: Petter Solberg (+ 2:28.7 Minuten), Christopher Atkinson (+ 3:32.1), Henning Solberg (+ 4:33.4) und Urmo Aava (+ 4:57.1) belegen momentan die verbliebenen Plätze für die Punkte. Jari-Matti Latvala (+ 4:59.7) und Toni Gardemeister (+ 5:43.7) komplettieren die Top 10.