• 24.05.2009 08:49

  • von Britta Weddige

SS13/14: Latvala fährt Sieg entgegen

Jari-Matti Latvala baut seinen Vorsprung auf Mikko Hirvonen aus, Petter Solberg behauptet sich gegen Sébastien Loeb - Nullsicht im dichten Staub

(Motorsport-Total.com) - Jari-Matti Latvala ist bei der Rallye Sardinien auf dem Weg zum Sieg. Der junge Ford-Finne konnte bei den ersten beiden der fünf Sonntagsprüfungen seinen Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Mikko Hirvonen massiv ausbauen. Vor allem in der ersten Prüfung: In der 19,31 Kilometer langen WP "Monte Olia" nahm er Hirvonen 18,6 Sekunden ab. Jetzt beträgt Latvalas Vorsprung 32,3 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat seinen Vorsprung auf eine halbe Minute ausgebaut

Als Erster auf die Piste zu gehen, scheint heute kein Nachteil zu sein - im Gegenteil. Denn es ist so staubig, dass nur Latvala freie Sicht hat. Alle anderen sehen im von den vorausfahrenden Autos aufgewirbelten Staub überhaupt nichts mehr und müssen vom Gas gehen, um üble Überraschungen zu vermeiden. Citroën-Junior Conrad Rautenbach checkte sogar freiwillig eine Minute zu spät zur 14. Prüfung ein, um bessere Sicht zu haben.#w1#

Latvala und Hirvonen geben weiter das Tempo vor - das Ford-Duo konnte sich weiter von den Verfolgern absetzen. Eineinhalb Minuten hinter den beiden tobt weiter der Kampf um Platz drei zwischen Petter Solberg und Sébastien Loeb. In der 13. Wertungsprüfung kam Loeb bis auf eine Zehntelsekunde an den drittplatzierten Norweger heran, doch in der 14. Prüfung konnte Solberg wieder etwas schneller fahren als der Citroën-Star und seinen Vorsprung auf 2,3 Sekunden vergrößern.

"Es wird eine schwierige Zeit für Malcolm." Jari-Matti Latvala

Spitzenreiter Latvala ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Vormittags. "In der ersten Prüfung konnte ich mir einen großen Vorsprung herausfahren. In der zweiten Prüfung bin ich es dann etwas vorsichtiger und konzentrierter angegangen. Ich muss auch auf meine Reifen achten", sagte der junge Finne.

Er ist auf dem Weg zum Sieg - wenn er gewinnen darf. Denn schließlich wird spekuliert, dass Ford-Teamchef Malcolm Wilson noch Teamorder anordnet, Latvala zurückpfeift und Hirvonen gewinnen lässt, damit dieser für die Fahrer-Weltmeisterschaft zwei Punkte mehr bekommt. Auf der anderen Seite wäre das für Zukunftshoffnung Latvala mental mehr als bedenklich, er braucht den Sieg. "Es wird eine schwierige Zeit für Malcolm", sagte Latvala auf mögliche Teamorders angesprochen.


Fotos: WRC-Rallye Sardinien


Hirvonen müsste schon auf eine Teamorder hoffen, ansonsten muss er sich wieder einmal mit dem zweiten Platz begnügen. "Rein vom Fahren her kann ich ihn nicht mehr einholen", sagte Hirvonen, der mit der schlechten Sicht zu kämpfen hatte. "Bei dem Staub musste ich vorsichtig fahren. Bei diesen Bedingungen habe ich einfach keine Chance, zu fighten."

"Es ist so staubig, dass man gar nichts sieht." Sébastien Loeb

Der Drittplatzierte Petter Solberg konnte seinen dritten Platz gegen Loeb verteidigen, obwohl er in einer Haarnadelkurve einen kleinen Dreher eingebaut hat. "Es wird immer schlimmer mit dem Staub", berichtete auch er. "Ich versuche zumindest, Seb hinter mir zu halten! Bisher bin ich recht zufrieden." Und Loeb scheint sich notfalls auch mit den Punkten für Rang vier zu begnügen: "Es ist so staubig, dass man gar nichts sieht. Es ist wirklich tückisch. Platz drei ist das Maximale, was noch drin ist, aber bei dem Staub kann ich nicht so attackieren. Dazu müsste ich viel riskieren und das möchte ich nicht."

Hinter den Top 4 sind die Positionen weitgehend besetzt, die Abstände zwischen den einzelnen Piloten liegen zwischen eineinhalb und zweieinhalb Minuten. Fünfter ist Citroën-Junior Evgeny Novikov, Stobart-Youngster Matthew Wilson ist Sechster, Khalid Al Qassimi im dritten Werks-Ford Siebter.

Daniel Sordo war als Achter in den Tag gestartet, doch der spanische Citroën-Pilot wurde wie schon gestern von Turbo-Problemen weit zurückgeworfen. Damit hat Mads Östberg im Adapta-Subaru den letzten Punkterang acht übernommen. Stobart-Pilot Henning Solberg ist Neunter, P-WRC-Pilot Patrik Sandell Zehnter.