• 09.05.2010 18:42

  • von Britta Weddige

Solberg: "Platz drei war keine Option"

Als Petter Solberg in Neuseeland den Sieg in Reichweite hatte, riskierte er alles - Doch die Rallye endete am Strommast statt auf dem Siegerpodest

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg wurde seinem Motto bei der Rallye Neuseeland einmal mehr gerecht: alles oder nichts. Nur diesmal endete sein Angriff leider mit nichts. Der Norweger gehörte vor der abschließenden Prüfung "Whaanga Coast" zum Kreis derer, die noch Chancen auf den Sieg hatten. Es wäre sein erster Erfolg seit fünf Jahren und sein erster als Privatier gewesen. Entsprechend riskierte Solberg alles, um die Rallye zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Strommast statt Sieg: Petter Solberg schied kurz vor dem Ziel aus

Er startete als Dritter mit 16,8 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Sébastien Ogier in die letzten 30 Kilometer. Solberg gab noch einmal Vollgas - seine Jagd auf den Sieg wurde jedoch jäh gestoppt. 5,5 Kilometer vor dem Ziel flog der Norweger ab und fällte dabei einen Strommasten. Solberg und Beifahrer Phil Mills blieben unverletzt, doch ihr Citroën C4 WRC wurde so beschädigt, dass sie nicht mehr weiterfahren konnten.#w1#

"Ich hatte wirklich die Pace und fuhr auf Sieg, als das passiert ist. Wir hätten es wieder auf die Straße geschafft, wenn nur dieser Mast nicht gewesen wäre. Ich bin mir sicher, dass wir es sonst an die Spitze geschafft hätten", sagt Solberg. "Schade, dass wir es nicht bis ins Ziel geschafft haben, aber wir hatten an diesem Wochenende wirklich Spaß. Als mir heute klar war, dass der Sieg in Reichweite ist, musste ich einfach angreifen. Platz drei zu sicher, wäre keine Option gewesen."

Durch seine Nullnummer fiel Solberg in der Fahrerwertung von Platz zwei auf Rang fünf zurück. Zumindest bringt ihm das bei der nächsten Rallye Ende des Monats in Portugal eine bessere Startposition ein. Und eines darf man auch nicht vergessen: Als Solberg vor zwei Jahren als inzwischen erfolgloser Subaru-Werkspilot nach Neuseeland kam, hatten ihn viele schon abgeschrieben und den Glauben an ihn verloren. Und nun hatte er es in der Hand, seinen ersten Sieg als Privatier zu holen.