• 09.05.2010 00:16

  • von Britta Weddige

SS18/19: Dramatik pur in Neuseeland!

Sébastien Loeb übernimmt Führung und fliegt ab - Mindestens noch drei Piloten mit Chancen auf den Sieg: Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Petter Solberg

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Tag der Rallye Neuseeland ist immer für spannende Duelle und dramatische Zwischenfälle gut. Und so ist auch dieser Sonntag nichts für schwache Nerven. Eigentlich sah es so aus, als ob Sébasien Loeb seinem vierten Sieg in Folge entgegenfährt. Doch in der zweiten Prüfung des Tages überschlugen sich die Ereignisse, Loeb muss froh sein, wenn er noch auf das Podium kommt, dafür haben noch mindestens drei andere Piloten Chancen auf den Sieg: Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Petter Solberg.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb sorgte in Neuseeland für einen dramatischen Vormittag

Der Sonntag begann eigentlich wie erwartet. Nach nächtlichem Regen trockneten die Pisten wieder ab und Loeb, der nach seiner historischen gestrigen Aufholjagd als Zweiter in den Tag startete, übernahm gleich in der ersten Prüfung am Morgen die Führung. Der bisherige Spitzenreiter Ogier konnte als Straßenkehrer nichts entgegensetzen und hatte zudem einen kleinen Fehler. Damit rutschte er auf Rang zwei zurück.#w1#

Damit sah es so aus, als ob Loeb den Sieg in der Tasche hat. Doch in der zweiten Prüfung, SS19, wendete sich das Blatt wieder dramatisch. Nach seinem sensationellen Samstag leistete sich der Citroën-Star den zweiten Fehler in einer Rallye. Loeb - am Limit unterwegs - flog ab. "Der Fehler ist in einer sehr langen Rechtskurve passiert. Ich hatte auf dem Schotter Untersteuern und habe das Auto verloren. Ich habe mit dem Heck ein paar Büsche gerammt und bin dann mit der Front gegen eine Böschung und ein paar Bäume. Das Problem war, dass ich lange steckengeblieben bin", schildert Loeb sichtlich geknickt.

"Ich habe mit dem Heck ein paar Büsche gerammt und bin dann mit der Front gegen eine Böschung und ein paar Bäume." Sébastien Loeb

Mit seinem arg ramponierten C4 WRC konnte er zwar weiterfahren, verlor aber 48 Sekunden. Loeb fiel damit vom ersten auf den vierten Platz zurück. Sein Rückstand auf Ogier, der nun wieder führt, beträgt 21,7 Sekunden, auf die Top 3 fehlen ihm fünf Sekunden. Was die Sache für ihn zusätzlich erschwert ist die Tatsache, dass nun nur ein Remoteservice ansteht und das Team nur 15 Minuten Zeit hat, die Schäden zu begutachten und zu beheben - mit den wenigen verfügbaren Ersatzteilen. Der Sieg ist für Loeb in weite Ferne gerückt - unmöglich ist er aber nicht.

"Es wird jetzt ein bisschen kompliziert", sagt Loeb über seine Aussichten, in Neuseeland doch noch zu gewinnen. "Es ist schwer, heute einen großen Vorsprung zu holen. In der ersten Prüfung war ich auch nicht so schnell unterwegs. Im Moment findet der Fight um den Sieg eher zwischen anderen statt. Aber wir warten ab und schauen, was für uns noch drin ist."

Die größten Siegchancen haben nun die drei Piloten, die dicht beieinander an der Spitze liegen. Auf den letzten beiden Prüfungen dürfte sich ein heißer Dreikampf entwickeln: Ogier führt mit 5,6 Sekunden Vorsprung auf Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, 11,1 Sekunden dahinter ist Petter Solberg Dritter. Theoeretische Chancen hat neben Loeb auch noch sein Ford-Rivale Mikko Hirvonen. Der Finne ist nur 1,9 Sekunden hinter Loeb Fünfter. Er war zwar am Vormittag mit seiner Abstimmung nicht zufrieden, will das aber im Service ändern.

Wer am Ende ganz oben stehen wird, kann derzeit niemand prophezeien. Wie sich gezeigt hat, kann jeder kleine Fehler auf den tückischen Pisten das Klassement wieder komplett auf den Kopf stellen.

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