• 13.02.2016 09:00

Rallye Schweden: Monster-Sprung zur Ehren von Colin McRae

Eine der berühmtesten Sprungkuppen der Rallye-WM ist Teil der Wertungsprüfung Vargäsen: Benannt ist sie nach dem bekanntesten Rallyefahrer aller Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Die Wertungsprüfung trägt den Respekt einflößenden Namen "Hügel der Wölfe", auf Schwedisch Vargäsen. Etwa auf der Hälfte der knapp 25 Kilometer langen Streckeliegt die berühmteste Sprungkuppe der gesamten Weltmeisterschaft: Colin's Crest. Benannt ist die Kuppe nach dem früheren Weltmeister Colin McRae, der hier mit besonders weiten Sprüngen die Zuschauer begeisterte.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Am Colin's Crest fliegen die WRC-Autos spektakulär durch die Luft (Symbolbild) Zoom

Jedes Jahr pilgern allein an diesen nur rund 200 Meter langen Streckenabschnitt knapp zehntausend Fans. Und weil es seit Freitagabend endlich schneit, können sie hier am Samstag planmäßig eine ziemlich lange Party feiern - Vargäsen wird als Wertungsprüfung zwölf und 16 gleich zweimal gefahren.

Beim ersten Durchgang wird an dieser Sprungkuppe traditionell um einen Titel gekämpft, der nach dem legendären Colin McRae benannt ist. Der Schotte, der 2007 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam, bot hier stets die beste Show. Heute verleihen die Organisatoren der Rallye Schweden den "Colin's Crest Award" an den Fahrer, der hier den weitesten Sprung hinlegt. Der aktuelle Rekord steht bei 44 Meter.

Das Gaspedal für diesen Riesensatz ganz auf das Bodenblech zu drücken, ist eine Sache. Hilflos auf dem Beifahrersitz bei Tempo 140 mitzufliegen, eine ganz andere. "Colin's Crest ist eigentlich nur die letzte von einer ganzen Reihe von Kuppen", sagt Julien Ingrassia, der sich das Cockpit mit Weltmeister Sebastien Ogier (Volkswagen) teilt. "Es geht Schlag auf Schlag. Deswegen hat man gar nicht die Zeit, den Monster-Sprung zu genießen."


Fotos: WRC: Rallye Schweden


Für Miikka Anttila, Beifahrer von Ogiers Teamkollege Jari-Matti Latvala, ist der Sprung selbst nicht das Problem. "Weil die Piste nach Colin's Crest extrem schmal ist, muss die Landung genau passen. Einen Meter neben der Ideallinie, und du landest im Wald. Außerdem kommt direkt nach dem Sprung eine Rechtskurve."

Latvala nimmt auch deswegen Colin's Crest nicht unbedingt mit vollem Rohr. Weite Sprünge können nämlich durchaus Zeit kosten. "Je früher wieder alle vier Räder auf dem Boden sind", erläutert der Finne, "desto früher kann man wieder beschleunigen."