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Rallye Großbritannien: Ogier-Sieg bringt Volkswagen den Titel

Sebastian Ogier gewinnt in Wales und beschert Volkswagen damit den vierten WM-Titel in Serie - Starke Aufholjagd von Ott Tänak (Ford) wird am Ende nicht belohnt

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen hat sich zum vierten Mal in Folge den Herstellertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gesichert. Nach dem Sieg von Sebastien Ogier bei der Rallye Großbritannien kann Hyundai den Serienweltmeister beim Saisonfinale in Australien im November rechnerisch nicht mehr einholen (zum WM-Stand). Der Franzose, der bereits zuvor als Fahrer-Weltmeister feststand, rettete am dritten und letzten Tag einen Vorsprung von 10,2 Sekunden vor Verfolger Ott Tänak (Ford) ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Julien Ingrassia, Sebastien Ogier

Sebastien Ogier (rechts) schnappte sich in Wales seinen sechsten Saisonsieg Zoom

Tänak gab am Sonntag noch einmal alles und konnte alle sechs Prüfungen gewinnen. Ogier, der am Samstagabend noch einen Vorsprung von 33,8 Sekunden hatte, erklärte bereits zu Beginn des Tages: "Ich muss noch immer pushen. Ich wusste, dass wir heute Zeit verlieren würden. Deshalb war es wichtig, gestern eine Lücke herauszufahren. Es passt, aber wir müssen weiterhin gut fahren."

Die spätere Startposition war für Ogier bei den sechs Wertungsprüfungen (WP) am Sonntag ein Nachteil, doch der Weltmeister behielt die Nerven und sicherte sich letztendlich seinen sechsten Saisonsieg. "Das Hauptziel an diesem Wochenende war es, den Herstellertitel zu gewinnen", erklärt der Franzose und verrät: "Ehrlich gesagt war es nicht einfach. Ich musste das ganze Wochenende pushen."

Tänak findet sich mit Platz zwei ab

"Ott ist wirklich geflogen", lobt Ogier und ergänzt: "Er war sehr konstant und hat keinen Fehler gemacht. Wir mussten eine perfekte Rallye fahren, um ihn zu schlagen." Kurios: Obwohl Tänak am Sonntag eine beeindruckende Leistung zeigte, fuhr er laut eigener Aussage nicht am Limit. "Ich habe gar kein Interesse daran, ans Maximum zu gehen. Ich will jetzt einfach keine Fehler machen. Ich bin zufrieden", erklärte er am Morgen nach WP17 (Clocaenog 1), der ersten Prüfung des Tages.

Der Este hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit dem zweiten Platz hinter Ogier abgefunden. Trotzdem gewann er anschließend alle Prüfungen inklusive der Powerstage (Brenig 2) am Ende der Rallye. "Ich möchte mich einfach beim Team bedanken. Unsere Startposition war nicht toll, aber wir haben vom Reifen und dem Auto profitiert. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr", erklärt Tänak.


Fotos: WRC: Rallye Großbritannien


Rang drei ging hinter Ogier und Tänak an Thierry Neuville (Hyundai/+1:35.4 Minuten), der sich im Kampf um den letzten Podestplatz gegen seinen Markenkollegen Hayden Paddon (+1:54.9) durchsetzen konnte. "Es war ein gutes Wochenende für uns", resümiert der Belgier und erklärt: "Ich hatte eine schwierige Woche. Ein guter Freund von mir ist bei einem furchtbaren Unfall gestorben. Dieses Podium ist für ihn."

Punkte für Latvala und Mikkelsen

Platz fünf sicherte sich dahinter Kris Meeke (Citroen/+2:35.2). "Es war toll, zuhause vor meinen Fans zu fahren, aber unsere Startposition hat es uns unmöglich gemacht, die Limitierung des Autos auszugleichen", erklärt der Lokalmatador. Dani Sordo (Hyundai/+4:02.6) schnappte sich Platz sechs und Jari-Matti Latvala (Volkswagen/+4:28.3) konnte Mads Östberg (Ford/+4:38.3) im Kampf um Rang sieben noch abfangen.

Der Finne hatte am Freitag - ebenso wie Teamkollege Andreas Mikkelsen - ein Problem mit der Antriebswelle gehabt und war weit zurückgefallen. Mikkelsen beendete die Rallye schließlich auf Platz zwölf, konnte in der Powerstage als Zweiter aber immerhin noch zwei WM-Pünktchen mitnehmen. Die Top 10 komplettierten Stephane Lefebvre (Citroen/+7:12.2) und Eric Camilli (Ford/+8:19.3) auf den Positionen neun und zehn.

In der WRC2-Wertung konnte sich Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi den Sieg sichern. Er gewann vor seinen beiden Markenkollegen Pontus Tidemand und Teemu Suninen. "Wir haben bei unserem ersten Mal in Wales einen absolut perfekten Job gemacht", lobt Lappi sein Team. Die letzte Rallye der Saison 2016 findet vom 18. bis zum 20. November in Australien statt.