• 21.10.2010 17:05

Pirelli rechnet mit Driftspaß für Fahrer und Fans

Pirelli-Chefingenieur Matteo Braga im Interview über den Belagmix in Spanien, Schotterreifen auf Asphaltabschnitten und die Eigenheiten einzelner Prüfungen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was wird bei der Rallye de Espana die größte Herausforderung für Pirelli sein?"
Matteo Braga: "Ich erwarte keine besonders großen Probleme. Auf Grund der wechselnden Fahrbahnoberflächen gehen wir von einem spektakulären ersten Tag aus. In der Vergangenheit hat sich unser für Schotter spezialisierter Reifen auch auf Asphalt-Passagen sehr gut gehalten. Das war überhaupt kein Problem."

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Es wird spannend, wie sich die Piloten mit Schotterreifen auf Asphalt schlagen

"Natürlich wird es für die Teams nicht einfach, weil sie unterschiedliche Felgen für die Schotter- und Asphalt-Passagen mitbringen müssen. Auch das Reifenquantum ist für uns kein Problem. Denn die Liefermenge gleicht weitgehend jener bei einer Rallye auf nur einem Straßenbelag."

Frage: "Hat Sie und Ihre Kollegen bereits das Rennfieber gepackt?"
Braga:"Sicher ist es für uns spannend, drei unterschiedliche Produkte präsentieren zu können: unseren Scorpion-Schotterreifen sowie unsere beiden Mischungen des PZero-Asphaltreifens. Sicher wird es für die Fans eine interessante Rallye, denn sie werden an den Renntagen die Unterschiede zwischen einer Rallye auf Asphalt und einer auf Schotter kennenlernen."

Frage: "Wie sind die Prüfungen am ersten Tag der Rallye?"
Braga: "Die erste Prüfung wird auf Kies gefahren, wie er in den Weinbergen vorkommt. Die Strecke bietet einen Mix aus verschiedenen Kurven und Straßenbreiten. Nach halber Distanz kommt ein etwa sechs Kilometer langer Abschnitt mit glattem Asphalt. Eine kurvenreiche Strecke führt bergauf, über die Bergkuppe hinüber, und dann geht es auf der anderen Seite wieder bergab."

"Danach fahren die Piloten wieder auf Schotter. Der gleicht ein wenig dem Kiesel, den wir bei der Rallye in Mexiko hatten. Der Straßenverlauf ist zunächst ziemlich eng, wird dann aber zum Ende hin breiter. Die zweite Etappe wird komplett auf Schotter gefahren, der auf einem ziemlich harten Untergrund liegt. Die dritte und letzte Prüfung wird dann je zur Hälfte auf Asphalt und Schotter gefahren. Der Kies besteht aus einem weißen Gestein, wie wir ihn zum Beispiel in der Türkei gesehen haben. Er kann bei Nässe sehr rutschig werden."

Frage: "Könnte es Probleme geben, wenn Schotterreifen auf Asphalt genutzt werden?"
Braga: "Nein. ich denke, vor allem die Abschnitte auf Asphalt werden den Fahrern und den Fans Spaß machen, weil die Autos in den Kurven mehr driften. Die Fahrer werden allerdings auf den Verschleiß der Reifen achten müssen, weil dort die Oberfläche des Asphalts sehr glatt ist. Wir werden die harten Schotterreifen nutzen, die für trockene Bedingungen entwickelt wurden."

Frage: "Erwarten Sie Probleme mit dem Wetter?"
Braga: "Es ist Herbst und wir haben in der Vergangenheit in Spanien erlebt, dass es regnen kann, wodurch es sehr rutschig wird. Dafür haben wir die weichen Reifen, die bei nassen Bedingungen sehr hilfreich sein können, wie wir bei der Rallye Frankreich sahen."