• 15.09.2015 15:20

  • von David Evans (Haymarket)

Östbergs "Recce"-Crash: Überrollkäfig rettete Leben

Der Überrollkäfig im "Recce"-Auto hat Mads Östberg beim Verkehrsunfall in Australien vor schweren Verletzungen geschützt

(Motorsport-Total.com) - Mads Östberg konnte nicht bei der Rallye Australien an den Start gehen, weil es im Vorfeld bei der "Recce" einen Frontalunfall mit einem Truck gegeben hat. Dabei brach sich der Norweger zwei Rippen. Die Entscheidung von Citroen, auch beim "Recce"-Auto einen Überrollkäfig zu verwenden, hat Östberg und seinem Co-Piloten Jonas Andersson das Leben gerettet. "Zum Glück gab es einen vollwertigen Überrollkäfig. Andere Teams verwenden nur eine leichte Version. Wäre das bei uns der Fall gewesen, wäre es für mich vorbei gewesen."

Titel-Bild zur News: Mads Östberg

Östberg ist für die Sicherheitsvorkehrungen von Citroen dankbar Zoom

"Ein leichter Überrollkäfig hätte so einer Kollision nicht standgehalten", glaubt Östberg. Außerdem ärgert er sich über Aussagen, dass der Unfall schwerer war, weil er unmittelbar vor dem Crash auf die falsche Straßenseite gewechselt hat. "Viele Leute verstehen nicht, was passiert ist. Wäre ich auf die linke Seite ausgewichen, wäre es noch schlimmer gewesen. Nach rechts zu fahren war die einzige Möglichkeit."

Für Östberg waren weder er noch der Fahrer des Trucks schuld. Trotzdem nimmt er die Rallye-Veranstalter in die Pflicht, die lokale Bevölkerung besser über die "Recce" zu informieren. "Der Fahrer des Trucks hatte keine Ahnung. Für mich ist es eine Katastrophe, dass die Leute nicht wissen, dass die 'Recce' stattfindet. Er war nicht zu schnell und wir auch nicht. Wir sind zwischen 60 und 70 km/h gefahren. Wir waren aber das erste Auto auf der Strecke."

Östbergs Citroen-Teamkollege Stephane Lefebvre, der den Norweger schließlich bei der Rallye ersetzte, hatte ebenfalls in der "Recce" einen Unfall. Sein Mitsubishi Lancer trug bei einer Frontalkollision in der "Nambucca"-Prüfung aber geringere Schäden davon.

Dass in Zukunft vollwertige Überrollkäfige bei den "Recce"-Autos vorgeschrieben sein werden, wird vermutlich nicht der Fall sein. WRC-Managerin Michele Mouton ist nämlich anderer Meinung als Östberg: "Für mich war das ein normaler Verkehrsunfall. Die 'Recce' findet bei normalen Geschwindigkeiten auf öffentlichen Straßen statt. Würden wir dann für alle Straßenautos Überrollkäfige brauchen? Ich glaube nicht."