• 24.04.2008 13:42

  • von Britta Weddige

Munchi's: Clark ersetzt Perez Companc

Wegen der Bauernproteste in Argentinien musste Luis Perez Companc sofort nach Hause reisen, damit kommt Barry Clark zum WRC-Debüt

(Motorsport-Total.com) - Aufregung im Munchi's-Team kurz vor der Rallye Jordanien. In letzter Minute musste ein Ersatzmann für Luis Perez Companc gesucht werden - und wurde in Barry Clark auch gefunden. Perez Companc musste wegen politischer Unruhen in seiner Heimat Argentinien die Heimreise antreten. Wegen massiver Steuererhöhungen kommt es in Argentinien zu Bauernprotesten. Davon betroffen ist auch ein großer Lebensmittelkonzern, den Perez Companc hauptberuflich leitet. Die Lage hatte sich so zugespitzt, dass der Argentinier zurückfliegen und sich um die geschäftlichen Probleme kümmern musste.

Titel-Bild zur News: Luis Perez Companc

Im Ford von Luis Perez Companc wird diesmal Barry Clark fahren

Da Munchi's wegen des Reglements zwei Autos einsetzen muss, wurde händeringend nach Ersatz gesucht. Die Lösung des Problems: Barry Clark, der Sieger der Fiesta-Sporting-Trophy, kommt zu einem früheren WRC-Debüt als geplant. Der Schotte sollte eigentlich in der Türkei erstmals einen WRC-Lauf bestreiten - als Preis für seinen Erfolg im vergangenen Jahr. In Jordanien wäre er als Mechaniker für Federico Villagra aber ohnehin dabei gewesen und nun heißt es für ihn: fahren statt schrauben. Sein Co-Pilot wird Jose Dias sein.#w1#

Anruf am Flughafen

"Wenn ich nicht selbst fahre, helfe ich dem Ford-Team. An diesem Wochenende sollte ich eigentlich hinten links am Auto von Villagra arbeiten", wurde Clark bei 'wrc.com' zitiert. "Am späten Dienstagabend rief mich Malcolm Wilson an und sagte, ich solle man für alle Fälle auch Fennanzüge und meine Lizenz einpacken. Als ich gestern Nachmittag am Flughafen war, rief er noch einmal an und sagte mir, dass ich die Rallye fahren würde. Das konnte ich zunächst gar nicht glaube, ich war völlig aus dem Häuschen."

"Ohne Recce springe ich da wirklich ins kalte Wasser." Barry Clark

Clark kam erst heute Morgen in Jordanien an und zur Vorbereitung blieb ihm nur der Shakedown. "Ohne Recce springe ich da wirklich ins kalte Wasser", sagte er. "Ich fahre zum ersten Mal mit Jose, er muss den Aufschrieb zum ersten Mal auf Englisch vorlesen und wir müssen den Aufschrieb eines anderen Piloten benutzen. Das wird wirklich heftig. Mein Ziel ist es, heil durchzukommen und Spaß zu haben."

Ein Ersatz, der naheliegend war

"Dienstagabend hat mich Luis angerufen und mir gesagt, dass er an der Rallye nicht teilnehmen kann", berichtete Ford-Teamchef Malcolm Wilson. "Zusammen mit der Rennleitung bin ich dann die Optionen durchgegangen und habe Barry angerufen. Es macht Sinn, da er in dieser Saison drei Läufe für Ford bestreiten wird und ohnehin vor Ort gewesen wäre. Damit kann er auch gleich ein bisschen Erfahrung sammeln und in der Türkei ist dann nicht mehr alles neu für ihn."

Und so wurde bei Ford und Munchi's ein bisschen improvisiert: "Die Situation ist ein bisschen schwierig, da Barry die Recce nicht mitgefahren ist", so Wilson. "Deshalb ist sein Aufschrieb eine Mischung aus den Notizen von Matthew Wilson und Federico Villagra. Aber wenn er den Lauf als eine Art High-Speed-Recce ansieht, kann er viel lernen für seinen Einsatz in der Türkei. Sollte er mehr versuchen, wäre das dumm, denn das ist eine schwierige und tückische Rallye."