• 02.10.2010 20:53

  • von Britta Weddige

Muller: Mit jedem Kilometer mehr Selbstvertrauen

Tourenwagen-Weltmeister Yvan Muller und sein WRC-Debüt: Sein Abenteuer begann mit einem abgewürgten Motor, doch inzwischen fühlt er sich immer besser

(Motorsport-Total.com) - Yvan Muller fuhr mit einem breiten Lächeln ins Ziel der 16. Wertungsprüfung der Rallye Frankreich. Der Grund für die Freude: Der Tourenwagen-Weltmeister von 2008 hatte soeben seinen ersten kompletten Tag in der WRC absolviert. Muller gibt bei der Rallye Frankreich in seiner Heimatregion Elsass im alten Citroën Xsara von Petter Solberg sein WRC-Debüt. Am gestrigen Freitag war für ihn nach vier Prüfungen wegen eines Defekts Schluss, doch heute kam er heil durch alle Prüfungen.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller fühlt sich im Rallyeauto mit jedem Kilometer wohler

Der WTCC-Pilot widerstand heute allen Tücken - muss aber einräumen, dass die Bedingungen schwieriger sind, als er erwartet hatte. "Ich dachte, ich habe für eine Asphaltrallye gemeldet, aber hier ist überall nur Matsch" witzelt Muller. "Die Prüfungen waren wirklich schwierig, weil die Straßen feucht und der Grip unkonstant waren. Es ist wirklich nicht wie das, was ich von den Tourenwagen her gewöhnt bin, vor allem nicht mit dem ganzen Schlamm auf der Straße. Davor wurde ich vor dem Start gewarnt, aber ich hätte nicht gedacht, dass es so matschig wird", sagt er gegenüber 'Autosport'."#w1#

Muller ist bei solchen Bedingungen noch nie gefahren. Auch bei dem Test, den er vor der Rallye absolvierte, war es trocken. Von daher war der Franzose ganz froh, dass es im Shakedown schon nass war: "Ich wusste ja gar nicht, was passieren würde, wenn ich auf einer nassen und schmutzigen Straße auf die Bremse trete."

Doch inzwischen hat sich der Tourenwagenexperte ganz gut im Xsara eingelebt: "Mit jedem Kilometer gewinne ich mehr Selbstvertrauen. Bei meiner allerersten WRC-Prüfung habe ich gleich auf der Startlinie den Motor abgewürgt, aber ab da lief es dann fiel besser. Die kurvigen Prüfungen finde ich besonders schwierig. Wenn die Straße etwas breiter und flüssiger ist - in anderen Worten mehr wie eine Rennstrecke - ist es etwas einfacher für mich."

Doch auch wenn er immer besser in Schwung kommt, will Muller es auf dem Weg zum Ziel der Rallye Frankreich nicht übertreiben: "Ich werde nichts riskieren, da ich in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft immer noch führe. Es wäre dumm, wenn ich mich verletzen würde. Aber ich werde ganz sicher ein paar tolle Erinnerungen mitnehmen.Und wer weiß, vielleicht komme ich irgendwann in Versuchung, das Rallyefahren noch einmal zu probieren."