Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Minor: "Das Highlight der Saison"
Vom Saisonfinale in Wales kehrte Ilka Minor mit zwei Pokalen heim - Die Österreicherin ist erleichtert über den guten Ausklang des Jahres 2011
(Motorsport-Total.com) - Das Saisonfinale der Rallye-WM in Wales war für die Österreicherin Ilka Minor bis zur Power Stage spannend. Nach vier Tagen mit vielen Herausforderungen durfte die Co-Pilotin von Henning Solberg als Dritte auf dem Podest feiern. In ihre Heimat brachte sie aber noch eine weitere Trophäe mit. Vor dem Startschuss der Rallye wurde Minor mit der Michael-Park-Trophäe ausgezeichnet. "Ich habe beides als große Auszeichnung empfunden. Aber die Michael Park-Trophäe ist natürlich schon etwas ganz Besonderes. Dass man mich dafür auserkoren hat, das macht mich schon stolz."

© M-Sport
In Wales klappte es für Henning Solberg und Ilka Minor mit dem Podestplatz
"Es gibt am Freitag immer eine Happy Hour - zu der gehen normalerweise nur die Fahrer. Doch man hat mir gesagt, ich soll unbedingt hinkommen", schildert Minor gegenüber 'Motorline.cc'. "Ich hab gefragt, ob ich auch die anderen Beifahrer mitbringen soll und man sagte mir: 'Nur du brauchst zu kommen.'"
"Dort kam dann eben die große Überraschung in Form dieser Trophäe, mit der ja an den großen Michael Park erinnert wird. Wenn ich mir ansehe, wer aller mit diesem Preis ausgezeichnet wurde, ist das schon etwas Tolles und eine große Ehre für mich. Auch, dass dieser Preis zum ersten Mal an einen weiblichen Piloten vergeben wurde."
Im Verlaufe der vier Tage ging es auch im Blindflug durch den Wald. Während die Konkurrenz, wie Mikko Hirvonen, Sebastien Loeb oder Petter Solberg, Probleme hatte, kamen Solberg und Minor in der Gesamtwertung immer weiter nach vorne. Schließlich holte Kris Meeke mit seinem MINI auf der letzten Etappe mit großen Schritten auf und Platz drei kam wieder in Gefahr. "Wir haben ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass wir die Position halten können."
"Wir sind am Vormittag in einer Rechts zwei geradeaus gefahren und landeten in einem Graben. Deshalb lag er dann vor der letzten Prüfung nur noch 1,8 Sekunden hinter uns", sagt Minor. "Der dritte Platz stand bis zuletzt auf der Kippe. Wir haben mit dem Team vereinbart, dass sie uns die Zeit von Kris ins Auto senden."
"Aber diese Zeit war dann dermaßen extrem schlecht, dass wir dachten, sie haben uns eine falsche Zeit gesendet. Wir sind dann einfach am Gas geblieben und wussten nicht, ob wir es geschafft haben oder nicht. Doch als wir dann im Ziel die nach oben gerichteten Daumen der Leute sahen, Colin Clark vom Rallyeradio zum Beispiel, da wussten wir, dass wir es geschafft haben."
"Es war so eine Erleichterung - vor allem nach dem beschissenen Jahr. Wobei es vor allem in der ersten Saisonhälfte immer wieder Probleme mit der Technik gab. Das war zum Verzweifeln, immer passierte irgendetwas. Gut, im zweiten Teil besserte sich die Lage zunehmend." Schließlich war es ein versöhnliches Saisonfinale.
"Das war ganz sicher unser Highlight und es kommt wie gerufen am Ende der Saison, da tut man sich beim Ausverhandeln für 2012 dann schon leichter", sagt Minor. "Absoluter Tiefpunkt war für mich die Australien-Rallye. Dort lagen wir auch auf dem guten vierten Platz, als das Auto plötzlich stehen blieb." Solberg hat sein Paket für die kommende Saison noch nicht fertig geschnürt. "Ich denke schon, dass es weitergeht", ist die Österreicherin optimistisch. "Ob sich eine ganze Saison ausgeht, steht noch in den Sternen, da muss man abwarten."

