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MINI: Prodrive-Boss Richards flüchtet sich in Sarkasmus
Prodrive-Boss David Richards gewinnt dem werksseitigen Rückzug von MINI aus der WRC Positives ab - Gute Miene zum bösen Spiel?
(Motorsport-Total.com) - Am Montag hat MINI Motorsport in Form einer Pressemitteilung endlich zu den Gerüchten Stellung genommen, welche in Bezug auf die BMW-Tochtermarke und ihr Engagement im Rallyesport seit einigen Wochen in den Medien kursieren. Ergebnis: Die werksseitige Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) wird nach nur sieben Rallyes mit sofortiger Wirkung beendet. Das Prodrive-Team, das die offiziellen Werkseinsätze durchgeführt hatte, ist von nun an lediglich für den Aufbau der John Cooper Works WRC zuständig, die diversen Privatteams zur Verfügung gestellt werden.

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David Richards glaubt an eine Zukunft des MINI-WRC-Projekts - oder tut zumindest so
Gleichzeitig soll Prodrive das Rallye-Fahrzeug, das auf dem MINI Countryman basiert, weiterentwickeln. Auf den ersten Blick mutet dieses Vorhaben fast lächerlich an, schließlich kostet die Weiterentwicklung eines konkurrenzfähigen Rennfahrzeugs Geld. Und Geld - bzw. das Fehlen von Geld - war der Auslöser der Beziehungskrise zwischen MINI und Prodrive. Offenbar soll der Verkauf oder die Vermietung der Autos an zahlungskräftige Privatteams die Entwicklungskosten wieder einspielen.
Prodrive-Boss David Richards versichert, dass die neue Rechnung aufgehen kann - jetzt, wo sein Team von der schweren Last der teuren werksseitigen WRC-Einsätze befreit wurde. "Es wird mehr Ressourcen für die Entwicklung des MINI geben, welche die Leistung des Autos künftig verbessern wird", wird Richards von 'Autosport' zitiert.
Überhaupt scheint der Teamchef, der im vergangenen Jahr mit seinem AMR-One-Projekt in Le Mans kläglich scheiterte, die Herabstufung seiner Firma zu einem "werksunterstützten Privatteam" total gut zu finden. "Grundsätzlich wird sich die Art der Beziehung zwischen Prodrive und MINI nicht ändern", versichert er. Was einerseits nach Sarkasmus klingt, ist andererseits im Moment nicht viel mehr, als ein bloßes Lippenbekenntnis. Es spricht einiges dafür, dass die komplizierte Beziehungskiste von MINI und Prodrive noch eine Weile für Schlagzeilen sorgen wird.

