• 27.07.2008 16:10

  • von Britta Weddige

Loebs Ziel: Endlich in Finnland siegen!

Sébastien Loeb hat noch eine Rechnung offen: Beim Klassiker in Finnland hat er noch nie triumphiert - Ein zu großes Risiko will er aber nicht eingehen

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb ist der WRC-Triumphator, aber es gibt auch Veranstaltungen, bei denen er bisher immer das Nachsehen hatte. Dazu gehört die Rallye Finnland, bei der sein früherer Erzrivale Marcus Grönholm und die anderen Skandinavier immer die Nase hatten. Am kommenden Wochenende startet Loeb den nächsten Anlauf. Er will den Finnland-Sieg holen, weiß aber, welche Gefahren bei der berühmt-berüchtigten Highspeed-Rallye lauern.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb hat mit der Rallye in Finnland noch eine Rechnung offen

"Wir haben diese Rallye noch nie gewonnen und das ist eines der Ziele, die ich mir für 2008 gesteckt habe", erklärte Loeb. "Aber so liebend gern ich gewinnen würde und obwohl ich mit einem Sieg in der Fahrer-Weltmeisterschaft wieder aufholen könnte, habe ich nicht vor, mehr als sonst zu riskieren, nur um meinen persönlichen Erfolgen einen weiteren hinzuzufügen."#w1#

Loeb kann sich keinen Fehler leisten

Seine Lage in der Weltmeisterschaft schätzt der Franzose gar nicht so schlecht ein: "Im vergangenen Jahr waren wir um diese Zeit neun Punkte hinten, in diesem Jahr sind es nur drei Punkte", rechnete Loeb vor. "Wir können uns aber keinen Fehler erlauben. Und in diesen Wäldern, wo man ständig am Limit fährt und wo die Bäume so nah sind, macht man schnell etwas falsch!" Loeb rechnet zudem mit ein paar Überraschungen, "die könnte es geben, wenn es matschig ist. Denn wir dürfen die weichen Reifen ja nicht nachschneiden."

Teamkollege Dani Sordo kehrte erst kürzlich mit einem Erfolgserlebnis aus Finnland zurück. Der Spanier startete zu Vorbereitungszwecken wieder bei der O.K.-Ralli - und hat sie gewonnen. "Es war mein erster Sieg in einem WRC - und noch dazu auf Schotter, das hat mich besonders gefreut", sagte Sordo. "Mir ist klar, dass die Gegner dort nicht so stark waren und dass uns bei der Rallye Finnland ein härterer Wind ins Gesicht bläst. Aber ich habe mich auf den schnellen Prüfungen und den langen Sprüngen wohl gefühlt und dank unserer Arbeit im Juli sollten wir mit den Lokalmatadoren besser mithalten können."

"In diesen Wäldern, wo man ständig am Limit fährt und wo die Bäume so nah sind, macht man schnell etwas falsch!" Sébastien Loeb

Erfahrung ist gefragt

Zwar gibt es heutzutage nicht mehr so viele von den berüchtigten Sprüngen, die der "1000-Seen-Rallye" ihren Ruf eingebracht haben. Aber die Schotterpisten in den finnischen Wäldern haben es immer noch in sich. Nur wer schon öfter dabei war, bekommt ein richtiges Gefühl für die Eigenheiten der Finnland-Rallye.

"Bei diesem Event brauchen nicht nur die Fahrer Erfahrung, sondern auch die Ingenieure", erklärte Citroën-Technikchef Xavier Mestelan-Pinon. "Nur, wenn sie ein Verständnis für die Pisten haben, können sie darauf hoffen, eine gute Abstimmung zu finden. Das ist auf diesen ultraschnellen Pisten nicht einfach, aber ganz wichtig ist, das Auto gut auszubalancieren. Wir sind zufrieden mit den Finnland-Tests im Juli und mit dem Job, den Dani und Marc bei der O.K-Ralli gemacht haben. Aber wir machen einen Schritt nach dem anderen. Es wäre schön, wenn Citroën hier zum ersten Mal gewinnen könnte, aber wir wissen, dass wir diesen Event sehr vorsichtig angehen müssen."