• 29.03.2008 09:41

  • von Britta Weddige

Loeb: "Wie Wales im Dezember"

Citroën-Pilot Sébastien Loeb hat zwar nach dem ersten Tag eineinhalb Minuten Vorsprung, richtig genießen kann er die Rallye Argentinien aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Der Blick aufs Gesamtklassement der Rallye Argentinien mag auf den ersten Blick vielleicht etwas täuschen. Nach dem ersten Tag liegt Weltmeister Sébastien Loeb einsam mit eineinhalb Minuten Vorsprung in Führung. Doch der Ritt über die matschigen Schotterpisten ist auch für den Citroën-Star alles andere als ein Kinderspiel - er ist nur bisher am besten durchgekommen. Nach der ersten Prüfung musste sich Loeb noch mit Rang drei begnügen. In der zweiten Prüfung rückte er nach Jari-Matti Latvalas Überschlag vor auf Platz zwei. Und Am Nachmittag übernahm er die Führung, als Gesamtleader Mikko Hirvonen mit gebrochener Aufhängung ausschied.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb hatte in Argentinien auch mit den Bedingungen zu kämpfen

Hinter Loeb leistete sich der Zweitplatzierte Subaru-Pilot Chris Atkinson in der vorletzten Prüfung noch einen Patzer und so wuchs der Vorsprung des Franzosen weiter an. Es zeugt jedoch von weltmeisterlichem Können, eben auch bei diesen Bedingungen schnell zu sein und den Gefahren aus dem Weg zu gehen. Etwas Spaß hatte Loeb am ersten Tag allerdings erst am Nachmittag, als es trockener wurde.#w1#

"Das ist eher wie Wales im Dezember", sagte Loeb über den argentinischen Spätsommer. "Das war heute kein Spaziergang. Vor allem in den ersten beiden Prüfungen mussten wir sehr vorsichtig sein, da man im dicken Nebel nur ein paar Meter weit gesehen hat! Durch den heftigen Regen wurden die Pisten extrem rutschig, der Grip hat permanent gewechselt. Bei unserer Pace konnte man leicht abfliegen. Ich war froh, dass ich bis zum Mittagservice nur einen kleinen Dreher und einen Rutscher in einen Pfosten auf dem Konto hatte."

"Ich bin soweit zufrieden, aber die Rallye ist noch lange nicht vorbei." Sébastien Loeb

Im Mittagsservice wurde das Set-Up des C4 leicht modifiziert, kurz darauf übernahm Loeb zudem die Führung, nachdem Hirvonen draußen war. "Die Set-Up-Änderungen haben sich sehr bezahlt gemacht", bilanzierte der Franzose. "Sobald wir eine einigermaßen deutliche Führung hatten, konnten wir auch etwas vom Gas gehen. Ich bin soweit zufrieden, aber die Rallye ist noch lange nicht vorbei. Es kann noch so viel passieren und die Prüfungen werden bis zum Sonntagnachmittag noch voller Gefahren sein..."

Teamkollege Daniel Sordo beendete den ersten Tag als Fünfter. Bis kurz vor Schluss hatte er sogar Rang drei in greifbarer Nähe, fiel dann aber in der vorletzten Prüfung durch ein Problem mit der Servolenkung zurück. "Wir haben noch zwei Tage vor uns, an denen ich wieder aufholen kann. Vielleicht schaffe ich es in die Top 3", gab sich der Spanier kampfbereit.