• 14.11.2011 18:58

Loeb: "Ich bin sehr stolz"

Sebastien Loeb hat seine Vormachtstellung in der Rallye-Szene mit WM-Titel Nummer acht untermauert - Im Interview spricht der Citroen-Pilot über eine schwierige Saison

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Loeb und Co-Pilot Daniel Elena haben ihre beeindruckende Serie fortgesetzt. In Wales krönte sich das Duo zum achten Mal in Folge zum Weltmeister. Weder Citroen-Teamkollege Sebastien Ogier, noch Ford-Pilot Mikko Hirvonen konnten Loeb über das Jahr gesehen schlagen. Ogier war schnell, aber unkonstant, während Hirvonen nicht ganz so schnell, dafür aber sehr konstant war. Loeb vereint beide Eigenschaften, obwohl er die WM erst durch eigene Fehler und Defekte spannend gemacht hat. Zwei Jahre wird Loeb noch bei Citroen fahren. Nach Titel Nummer acht ist die neunte Krone das erklärte Ziel für den Ausnahmekönner.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Weltmeister Sebastien Loeb zählt zu den größten Rennfahrern aller Zeiten

Frage: "Gratulation zu deinem achten WM-Titel. Wie fühlt sich das an, wenn man acht Weltmeisterschaften in Folge gewinnt?"
Sebastien Loeb: "Ich bin sehr glücklich. Es ist ein neuer Rekord. Bis zu diesem Wochenende hielt Michael Schumacher mit sieben Titeln den Rekord und jetzt sind es acht. Ich weiß, dass es unfair ist, einen Vergleich anzustellen, aber jeder spricht darüber. Ich bin sehr stolz darauf und es ist etwas Besonderes. Es war auch eine außergewöhnliche Saison."

"Es war sehr schwierig und es gab ständig Kämpfe. Bei jeder Rallye musste ich gegen einen Gegner kämpfen. Entweder waren es Mikko und Seb Ogier, oder manchmal auch Jari-Matti. Die Saison so zu beenden ist schön. Es gab einige schwierige Momente, so wie in Deutschland, Australien oder Frankreich. Wir verloren viele Punkte und die WM startete zwei Rallyes vor Saisonende wieder neu. Es ist ein stolzer Moment für mich. Es gab großen Druck, denn wir mussten ständig alles geben."

Frage: "Du bist auf der letzten Etappe nach einem Verkehrsunfall auf einer Verbindungsstrecke ausgefallen. Was ist genau passiert?"
Loeb: "Es handelte sich zwischen zwei Prüfungen um eine enge Verbindungsstraße mit einigen Kuppen. Ich bin einfach nur gefahren aber plötzlich war da über einer Kuppe ein Auto vor mir. Ich bin in die Bremsen gestiegen und wollte auf einer Seite ausweichen. Das Problem war, dass es eine Spanierin war und sie auf die falsche Seite gefahren ist. Es war ein schlechter Reflex und unsere beiden Autos stießen zusammen. Der Kühler wurde dabei beschädigt."

Frage: "Wie enttäuscht bist du?"
Loeb: "Daniel fragte mich im Auto, ob wir ausgeschieden sind und ich antworte: 'Ja, ich denke schon.' Trotzdem sind wir Weltmeister, also meinten wir: 'Kein Problem!' Wir waren nicht zu enttäuscht. Wir wollten in Wales den WM-Titel gewinnen. Das haben wir geschafft und war das Wichtigste. Natürlich befanden wir uns in einem schönen Duell mit Jari-Matti. Es gab viel Druck, aber es machte Spaß. Wir müssen es akzeptieren. Wenn ich mir eine Rallye aussuchen könnte, wo das passiert, dann wäre es diese hier gewesen. Es war also okay."


Fotos: Sebastien Loeb, WRC-Finale in Wales


Frage: "Wie groß ist noch deine Leidenschaft für den Rallye-Sport?"
Loeb: "Ich habe den Sport gestartet, weil ich Leidenschaft dafür hatte. Dann bin ich sehr rasch für einen Hersteller gefahren. Ich bin heute noch genauso begeistert, wenn ich das Auto fahre. Mir gefallen das Fahren und die Rallyes. Das ist meine größte Motivation. Mein Leben ändert sich nicht, wenn ich sieben, acht oder neun WM-Titel habe. Ich genieße den Moment und habe Spaß daran, was ich mache."

Frage: "Wie sehen deine nächsten Ziele aus?"
Loeb: "Platz zwei im nächsten Jahr! Ich habe acht Titel in Serie gewonnen und kann nur ein Ziel haben: Den nächsten Titel zu gewinnen. Ich habe noch keinen genauen Plan was ich machen werde, wenn ich aufhöre. Ich hoffe nur, dass ich im Motorsport bleiben werde."

Frage "Du hast mit Citroen einen Vertrag über die nächsten beiden Jahre. Heißt dass, dass du zehn WM-Titel anpeilst?"
Loeb: "Wenn du mich fragst, ob ich das kann, dann hoffe ich es. Ich weiß es nicht. Im Moment konzentriere ich mich auf das nächste Jahr. Danach sehen wir weiter. Natürlich ist alles möglich."

Frage: "Kümmert es dich, wer im nächsten Jahr dein Teamkollege sein wird?"
Loeb: "Nein, das ist mir egal."

Frage: "Kannst du uns etwas über deine Pläne mit dem Porsche-Team erzählen?"
Loeb "Zu Saisonbeginn hatte ich versucht, Verträge im Rennsport zu bekommen, vielleicht für nächstes Jahr. Ich wollte mir die Türen offen halten, falls ich mit dem Rallye-Sport aufhöre. Ich entschied ich aber dazu weiterzumachen, also schloss ich diese Türe. Ich glaube, wenn ich mit dem Rallye-Sport aufhöre, wird es schwierig, komplett mit dem Rennsport aufzuhören."

Sebastien Loeb

Co-Pilot Daniel Elena ist ein wichtiger Bestandteil der großen Erfolge Zoom

"Ich würde gerne in anderen Serien ein wenig weiterfahren. Ich habe Erfahrung im Rennsport und würde gerne etwas anderes nur zum Spaß fahren. Es wäre schön, wenn man sein eigenes Glück probiert, ich mich um ein eigenes Team kümmern und weiter im Motorsport involviert sein kann."

Frage: "Daniel, was bedeutet der achte WM-Titel für dich?"
Daniel Elena: "Es ist sehr speziell, weil wir bei dieser Rallye unsere Konzentration hoch halten mussten. Wir wussten nicht, ob wir gegen Mikko oder Jari-Matti kämpfen würden. Jetzt freue ich mich sehr über den WM-Titel."

Frage: "Ist es am Beifahrersitz noch genau so wie damals, als du deine Karriere gestartet hast?"
Elena: "Ja sicher. Ich liebe meinen Job, es ist meine Leidenschaft. Wenn du in Monaco geboren wirst, dann gibt es die Formel 1 und den Rallye-Sport. Ich habe mich für die Rallye Monte Carlo entschieden, weil es einfacher für mich ist. Ich bin sehr glücklich. Ich will noch einige Jahre weitermachen."

Frage: "Die nächste Saison geht in Monte Carlo los. Du musst dich schon sehr darauf freuen?"
Elena: "Ja. Monte Carlo ist meine Heimat, so wie es Frankreich für Sebastien ist."

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