• 02.03.2010 10:03

  • von Britta Weddige

Lernprozess: Räikkönen startet wieder bei Null

Kimi Räikkönen will in Mexiko bei seiner ersten Schotterrallye im C4 vor allem ins Ziel kommen - Teamkollege Sébastien Ogier will in die Nähe des Podiums fahren

(Motorsport-Total.com) - Anderes Klima, anderer Kontinent, andere Oberfläche: Nach dem Saisonauftakt der WRC im schwedischen Schnee steht am kommenden Wochenende der nächste WM-Lauf in Mexiko an. Das Citroën-Junior-Team startet zum ersten Mal bei der mittelamerikanischen Rallye, da der Lauf in der vergangenen Saison wegen der Rotation nicht im Kalender stand.

Titel-Bild zur News: Sébastien Ogier, Kimi Räikkönen

Sébastien Ogier und Kimi Räikkönen sind gerüstet für Lauf zwei in Mexiko

Für den prominenten Citroën-Juniore Kimi Räikkönen ist ohnehin fast alles in der WRC Neuland. Nicht anders ist es bei der Rallye Mexiko. Für den früheren Formel-1-Weltmeister wird es die erste Schotterrallye im C4 WRC, Schottererfahrung konnte er bisher nur bei der Rallye Finnland 2009 sammeln, damals aber im Abarth Grande Punto S2000.#w1#

"Was ich am Rallyesport so liebe, ist dass man auf allen Arten von Untergrund konkurrenzfähig sein muss", erklärt Räikkönen. "Nach meinen Erlebnissen auf Schnee werde ich jetzt herausfinden, wie es sich auf Schotter fährt. Ich weiß wirklich nicht, was ich erwarten soll, aber das gehört alles zum Lernprozess."

"Wenn du mit einem Formel-1-Auto driftest, läuft irgendetwas falsch." Kimi Räikkönen

"Schotter ist der Untergrund, den jeder mit dem Rallyesport verbindet. Und natürlich ist es der volle Kontrast zu allem, was ich in der Formel 1 erlebt habe", so Räikkönen. "Wenn du mit einem Formel-1-Auto driftest, läuft irgendetwas falsch. Aber beim Rallyefahren machst du das jeden Tag. Wir haben in Schweden viel gelernt und das wird uns in Mexiko sicher weiterhelfen. Aber eigentlich fangen wir jetzt wieder bei Null an."

Räikkönen hat in Schweden unter anderem gelernt, dass kleine Fehler große Wirkung haben können. Wäre er nicht einmal in einem Schneewall gelandet, hätte er es wahrscheinlich sogar in die Top 8 geschafft. Entsprechend ist seine Herangehensweise in Mexiko: "Wir wollen schrittweise das Tempo erhöhen und vor allem ins Ziel kommen. Beim letzten Mal haben wir geschafft, immer schneller zu werden und das haben wir uns auch für Mexiko vorgenommen."

"Wir wollen schrittweise das Tempo erhöhen und vor allem ins Ziel kommen." Kimi Räikkönen

Räikkönens Co-Pilot Kaj Lindström hat bereits zwei Mal an der Rallye Mexiko teilgenommen. Allerdings schied er beide Male vorzeitig aus, "also habe auch ich dort noch etwas zu beweisen!" Doch zumindest hat Lindström eine Ahnung von dem, was ihn und Räikkönen in Mexiko erwartet. Der Beifahrer ist jedenfalls optimistisch.

"Ich war wirklich beeindruckt davon, wie viel Kimi in Schweden gelernt hat. Und wenn wir auf Schotter eine ähnliche Pace fahren können, dann wäre ich sehr zufrieden", erklärt Lindström. "Ich weiß, wie sehr sich Kimi auf diese Rallye freut und ich sicher, das ser jeden Kilometer genießen wird. Und weil die Verbindungsetappen so kurz sind, hat man mehr oder weniger nonstop Action!"

Ogier will vorne mitfahren

Räikkönens Teamkollege Sébastien Ogier tritt mit höher gesteckten Zielen in Mexiko an. Der Franzose fuhr 2008 zum ersten Mal bei dieser Rallye und gab damals sein Debüt in der Juniorenweltmeisterschaft. Es war ein Auftakt nach Maß, denn Ogier sicherte sich dabei gleich den ersten Sieg.

"Wenn es die Chance gibt, besser als auf Rang fünf abzuschneiden, werden wir sie sicher ergreifen." Sébastien Ogier

"Das war einer der wichtigsten Momente meiner Karriere", erinnert sich Ogier. "Wir mussten sehr viel lernen, aber am Ende konnten wir gewinnen. Es war eine Rallye, bei der wir angreifen mussten, um uns einen Vorsprung herauszufahren, aber gleichzeitig auch das Tempo zügeln mussten, um das Auto zu schonen. Ich mag diese Rallye wirklich, da die Prüfungen sehr flüssig sind. Und auch die Fans in Mexiko sind einfach klasse!"

Beim Saisonauftakt in Schweden wurden Ogier und sein Beifahrer Julien Ingrassia Fünfte. In Mexiko soll es wieder so weit nach vorn gehen - oder noch ein bisschen weiter. "Unser Ziel ist, diese Pace die ganze Saison über aufrecht zu erhalten und bei den Rallyes, die wir schon ein bisschen kennen, näher ans Podium zu fahren", erklärt Ogier.

"In Mexiko haben wir den Vorteil, dass wir acht der elf verschiedenen Prüfungen schon in einem C2 S1600 gefahren sind. Noch dazu konnten wir uns mit einem Testtag in Spanien auf diese Rallye vorbereiten. Wenn es die Chance gibt, besser als auf Rang fünf abzuschneiden, werden wir sie sicher ergreifen", betont Ogier.

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