Latvalas Aufholjagd wird mit Podest belohnt

Nach einem Reifenschaden kämpft sich Jari-Matti Latvala auf Sardinien zurück auf Platz drei - Mit seiner Performance ist der Volkswagen-Pilot sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nach dem schwierigen Saisonstart ist Jari-Matti Latvala endgültig bei Volkswagen angekommen. Nach zwei dritten Plätzen holte sich der Finne zuletzt in Griechenland seinen ersten Saisonsieg und auch an diesem Wochenende zeigte Latvala seinen Speed. Bei der Sardinien Rallye stellte er im Qualifying die Bestzeit auf und hatte eine optimale Ausgangslage. Doch dann ging schon in der ersten Prüfung alles schief. "Es war ein enttäuschender Start, denn in einer Linkskurve lag innen ein sehr spitzer Stein. In der Recce habe ich dem keine große Beachtung geschenkt und es fühlte sich auch nicht an, als hätte ich etwas getroffen", schildert Latvala das Missgeschick.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala fuhr mit starken Prüfungszeiten auf den dritten Platz Zoom

"Drei Kilometer später entwich die Luft langsam aus dem Reifen. Wir mussten noch 20 Kilometer fahren. Ich diskutierte mit Miikka (Anttila, Co-Pilot; Anm, d. Red.) ob wir stehenbleiben und den Reifen wechseln sollen. Wir entschieden uns dazu langsam weiterzufahren, aber wir verloren zwei Minuten, weil sich der Reifen aufgelöst hat. Wir sind praktisch fünf Kilometer auf der Felge gefahren." Nach WP1 hatte Latvala einen Rückstand von 1:56,4 Minuten auf seinen Teamkollegen Sebastien Ogier.

"Ich war enttäuscht, weil ich dachte, dass ich keine Chance auf das Podium habe. Ich dachte, dass vielleicht die Top 6 oder Top 7 möglich wären." Es kam aber besser: Latvala war schnell unterwegs, markierte sechs Bestzeiten und machte Position um Position gut. Im Ziel betrug sein Rückstand auf Ogier 1:48,0 Minuten. Die starke Fahrt spülte den Finnen auf Platz drei. "Ich wollte gute Prüfungszeiten fahren und es lief besser und besser. Dann war ich in den Top 5 und am Ende in den Top 3. Deshalb kann ich sehr zufrieden mit unserer Leistung an diesem Wochenende sein."

Zuletzt in Griechenland war Zurückhaltung der Schlüssel zum Erfolg. Nun beeindruckte Latvala auf Sardinien mit seinem Speed. Mittlerweile fährt er auf dem Niveau von Ogier. "Die Abstimmung war am Freitagabend sehr gut. Die 'Gallura'-Prüfung war sehr gut, aber leider hatte ich ein Problem mit dem Getriebe. Wir mussten es tauschen, aber dann war die Abstimmung des vorderen Differenzials nicht mehr optimal. Deshalb war es nicht mehr so einfach zu fahren", berichtet der WM-Zweite.


Fotos: Jari-Matti Latvala, WRC: Rallye Italien


"Am Samstag war alles in Ordnung, aber ich hatte nicht mehr das gleiche relaxte Gefühl wie am Vortag. Trotzdem sind mir keine Fehler unterlaufen, was sehr wichtig ist." In der WM sicherte Latvala seinen zweiten Platz ab und baute sich mittlerweile schon ein kleines Polster auf das dichte Mittelfeld auf. Seit der Finne seine Stärke gefunden hat, zieht Volkswagen auch in der Herstellerwertung Citroen davon. Der Vorsprung der Wolfsburger beträgt 46 Punkte.

Nun steht Anfang August die Rallye Finnland auf dem Programm. Im Jahr 2010 feierte Latvala zu Hause den Sieg. "Es wird sicher aufregend. Ich habe ein gutes Gefühl für Finnland, weil sich das Auto sehr gut anfühlt. Ich habe auch viel Selbstvertrauen. In Estland werde ich einen Audi Quattro fahren, aber sicherlich ist Ogier derzeit der schnellste Mann. Er ist unter allen Bedingungen schnell. Wir müssen eine perfekte Rallye haben, wenn wir gewinnen können", stellt sich Latvala auf das Stallduell ein.

Wird er Ogier einige Tipps für Finnland geben? "Ich schätze nicht", meint Latvala. Aber auch Ogier hat den nächsten Sieg im Visier: "Jari-Matti, ich kann dir sagen, dass ich nach Finnland nur mit einem Ziel reise", sagt der Franzose klar. Bevor es nach Finnland geht, wird Latvala noch einen Ausflug machen: Er wird bei der historischen Rallye Estonia einen historischen Audi steuern. 1981 debütierte das Fahrzeug der Volkswagen Konzern-Marke Audi bei der Rallye Monte Carlo. Parallele zum Premieren-Einsatz des Polo R WRC in dieser Saison? Wie der Ur-quattro sicherte sich der Polo R WRC in der allerersten Wertungsprüfung die Bestzeit.

Weitere Parallele? Bei der jeweils zweiten Rallye in Schweden siegten der 1981er-Audi und der Polo R WRC, Generation 2013. Wie bei Volkswagen wurden die beiden Werksautos von Audi von einem französischen und einem finnischen Duo gesteuert. Für Latvala erfüllt sich mit dem Start im Audi quattro ein kleiner Traum: "Ich bin zuvor noch nie mit einem Allradler der ersten Generation gefahren. Ich wollte schon immer ein solches Fahrzeug mit einem aktuellen World-Rally-Car wie dem Polo vergleichen. Die Gelegenheit habe ich jetzt."

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