Latvala: "Als wäre ich ein Jahr lang weg gewesen"

Jari-Matti Latvala gibt in Griechenland sein WRC-Comeback nach Verletzungspause: Der Finne peilt das Podium an und wird Petter Solberg künftig unterstützen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Jari-Matti Latvala die Rallye Argentinien aufgrund seines Ski-Unfalls verpasst hat, gibt der Finne in Diensten des Ford-Werksteams in dieser Woche bei der Rallye Akropolis sein Comeback am Steuer des Fiesta RS WRC.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hofft beim seinem WRC-Comeback auf einen Podestplatz

Vor dem Schotter-Klassiker in Griechenland will Latvala die Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen. "Es ist großartig, wieder dabei zu sein. Ich habe die Rallye Argentinien intensiv verfolgt, um zu sehen, wie unser Team und die anderen abschneiden. Das war zwar interessant, aber aus Fahrersicht natürlich frustrierend", so der Finne, der in Argentinien durch den Spanier Dani Sordo vertreten wurde.

"Als ich hier bei der Recce wieder im Auto saß, kam es mir so vor, als wäre ich ein Jahr lang weg gewesen", so Latvala, der angibt, dass die Leistungsfähigkeit seiner verletzten Schulter "derzeit bei 90 Prozent" liegt. "Ich habe eine zehn Zentimeter lang Titanplatte und sechs Schrauben in der Schulter", sagt der Ford-Werkspilot und erwartet die größten Schmerzen im Anschluss an Sprungkuppen auf der Piste. Als Siegkandidat sieht sich Latvala aus diesem Grund in Griechenland nicht unbedingt: "Wenn ich es auf das Podium schaffe, wäre das eine tolle Sache."

Aus dem WM-Kampf musste sich Latvala schon vor seiner Verletzung mehr oder weniger verabschieden. Mit Ausnahme seines Sieges bei der Rallye Schweden steht für den Ford-Piloten trotz zahlreicher Führungskilometer bis dato kein zählbares Ergebnis zu Buche. Mit 45 Punkten Rückstand auf Teamkollege Petter Solberg scheinen die Verhältnisse im Lager des blauen Ovals klar geregelt.

Das sieht auch Latvala so. "Es sieht nicht gut aus", gesteht er mit Blick auf seine WM-Chancen und fügt hinzu: "Wenn es danach aussieht, dass ich die Chance endgültig verloren habe, werde ich Petter unterstützen. Das habe ich bereits im vergangenen Jahr mit Mikko (Hirvonen; Anm. d. Red.) getan und nennt sich Teamgeist." Der angesprochene Hirvonen fährt inzwischen im Citroen-Werksteam und liegt mit drei Punkten Rückstand auf Latvalas diesjährigen Ford-Teamkollegen Solberg auf Rang drei im WM-Klassement.