Hirvonen weiß Geschenke "zu schätzen"
Mikko Hirvonen kam in Korsika dank Teamhilfe mit einem blauen Auge davon - Malcolm Wilson: "Situation war alles andere als ideal"
(Motorsport-Total.com) - Am Ende einer ereignisreichen Rallye Korsika belegten Ford-Werkspaarungen Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und François Duval/Patrick Pivato die Plätze zwei und drei. Mit den 14 gesammelten WM-Zählern verkürzte das zweitplatzierte Ford-Werksteam den Rückstand in der Markenwertung auf 23 Punkte. Bei zwei noch ausstehenden Saisonläufen belegt Hirvonen in der Fahrerwertung ebenfalls Platz zwei, 14 Punkte hinter dem Sieger der Rallye Korsika, Sébastien Loeb.

© xpb.cc
Mikko Hirvonen konnte den Titelkampf mit Platz zwei weiter offen halten
Bei der Verfolgung des von Beginn an führenden Loeb lieferte sich das Ford-Duo an den ersten beiden Tagen einen packenden Schlagabtausch auf den Plätzen zwei und drei. Mehrfach tauschten Hirvonen und Duval auf den winkligen und technisch anspruchsvollen Wertungsprüfungen der "Tour de Corse" rund um die Inselhauptstadt Ajaccio die Positionen. Der Abstand zwischen dem Finnen und dem Franzosen in ihren Ford Focus RS WRC 07 betrug dabei nie mehr als sechs Sekunden.#w1#
Auf der ersten Prüfung der dritten Etappe am Sonntagmorgen wurde Hirvonens Vorwärtsdrang jedoch jäh unterbrochen: Beim Überfahren eines Schlaglochs handelte sich der 28-Jährige einen Radschaden ein. Der fällige Reifenwechsel kostete ihn zweieinhalb Minuten und er fiel bis auf Rang fünf zurück. Nur eine WP später hatte sich der WM-Zweite wieder auf Platz vier verbessert, hinter Loeb und Duval sowie Jari-Matti Latvala in einem Ford Focus des Stobart-Teams.
Taktisches Zurückstempeln
Vor dem Hintergrund der Situation in beiden WM-Wertungen entschieden sich die Team-Verantwortlichen für einen taktischen Schachzug. Vor dem Start der letzten WP stempelte Duval an der der Zeitkontrolle bewusst zu früh und kassierte dafür eine Zwei-Minuten-Strafe. Latvala hingegen erschien absichtlich zu spät am Checkpoint, was mit 90 Sekunden geahndet wurde. Hirvonen rückte wieder auf Rang zwei vor und verfügt damit nach wie vor über gute Chancen im Titelkampf.
"Ich weiß wirklich zu schätzen, was Jari-Matti und François getan haben, um meine Titelchancen zu erhalten", bedankte sich Hirvonen nach der Siegerehrung. "Ich kann noch Weltmeister werden. In den noch ausstehenden Rallyes in Japan und Großbritannien werde ich alles geben. Mein Speed auf Asphalt ist gut, und mein Selbstbewusstsein auf diesem Belag ist nach den guten Ergebnissen in Spanien vergangene Woche und jetzt auf Korsika weiter gestiegen."
Auch Duval zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang seines zweiten Saisoneinsatzes für das Ford-Werksteam: "Mir unterliefen keine Fehler, und ein Podestplatz ist immer ein großartiges Ergebnis. Meine Aufgabe lautet, dem Team zu helfen. Von daher machte es für mich absolut Sinn, für Mikko zurückzustecken."
"Der Rallyesport ist eine komplexe Angelegenheit, und wir befanden uns heute Nachmittag in einer alles andere als idealen Situation", erklärte Teamchef Malcolm Wilson. "Wir müssen alle sich bietenden Möglichkeiten nutzen, denn wir wollen zum dritten Mal in Folge den Konstrukteurs-Titel gewinnen und Mikko die Chance auf die Fahrerkrone bieten."
Mark Deans, Motorsport-Direktor von Ford Europa, sagte: "Drei Ford Focus RS WRC 07 unter den ersten Vier ist ein großartiges Ergebnis für uns. Damit haben wir unsere Meisterschaftschancen gewahrt. Es wird schwierig, zum dritten Mal in Folge den Markentitel zu gewinnen, aber wir werden in den noch ausstehenden beiden Rallyes alles geben. Wir verfügen über großartige Piloten, und Jari-Matti Latvalas Rückkehr ins Werksteam zur Rallye Japan wird unsere Erfolgschancen dort steigen lassen."

