Loeb sah sich schon kurzzeitig als Weltmeister

(Motorsport-Total.com) - Im Ziel kletterten Sébastien Loeb und Daniel Elena auf das Dach ihres Citroën C4 WRC und ließen sich von den Fans feiern. Die "Asphaltkönige" hatten wieder zugeschlagen und in Korsika ihren zehnten Saisonsieg geholt. Es war der fünfte Triumph in Folge und Loebs insgesamt 46. WRC-Sieg. Dem Rekordtitel ist er damit einen weiteren Schritt näher gekommen: Zwei Läufe vor Saisonende hat der Franzose nun 14 Punkte Vorsprung auf seinen Verfolger. Damit reicht Loeb schon bei der nächsten Rallye in Japan ein dritter Platz, um als erster Pilot überhaupt zum fünften Mal Weltmeister zu werden.

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Gewohntes Bild: Sébastien Loeb und Daniel Elena feiern ihren Sieg

Loeb war mit einem Vorsprung von über 50 Sekunden in den abschließenden Sonntag gegangen. In den beiden Prüfungen der ersten Sonntagsschleife holte der Citroën-Pilot zwei weitere Bestzeiten. Unterdessen überschlugen sich hinter ihm die Ereignisse: Verfolger Hirvonen hatte einen Reifenschaden und fiel zurück auf den fünften Platz. Eine Prüfung später hatte er sich zumindest auf den vierten Platz verbessert.#w1#

"Die ersten beiden Prüfungen sind gut gelaufen", berichtete Loeb im Mittagsservice. "Das Wichtigste war, konzentriert zu bleiben. Deshalb habe ich lieber richtig gepusht, allerdings ohne zu viel zu riskieren. Wir waren die Ersten auf der Straße. Somit hatten wir eine saubere Strecke und die Gefahr war geringer, dass wir mitten in der Prüfung einen Felsen rammen."

Loeb musste allerdings zugeben: "Als ich gehört habe, dass unser schärfster Titel-Konkurrent in der 13. Prüfung Probleme hatte, ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass wir hier in Korsika schon den Titel fix machen können ... aber er konnte ja dann doch weiterfahren." Loeb wird es verschmerzen können - sein Titelgewinn wurde wohl nur aufgeschoben und nicht aufgehoben, auch wenn Ford Hirvonen dank Teamtaktik wieder auf den zweiten Platz hieven konnte.

Routiniert spulte Loeb nach der Pause die letzten beiden Prüfungen bis ins Ziel ab. Danach hatte er seinen vierten Korsika-Sieg in Folge geholt - das war zuvor noch keinem gelungen. Zudem ist er einen Sieg näher an den Rekorden von Didier Auriol und Bernard Darniche, die jeweils sechs Mal in Korsika gewinnen konnten. Mit dem zehnten Saisonsieg hat Loeb außerdem seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2005 egalisiert - vielleicht kann er da in dieser Saison noch einen drauflegen.

"Es hätte vielleicht mehr Spaß gemacht, wenn ich hätte im diesen Sieg kämpfen müssen", sinnierte "Super-Seb" im Ziel. "Aber ich kann da ja nichts tun. Mich darf man nicht fragen, was unsere Gegner tun müssen, um uns hier zu schlagen! Die Heimrallye zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Unsere Taktik an diesem Wochenende war, möglich gleich davonzuziehen und dann das Geschehen von der Spitze aus zu kontrollieren. Wir sind in diesem Jahr auf Asphalt ungeschlagen und konnten unseren Vorsprung in der WM ausbauen. Das Wochenende hätte schlechter sein können..."