• 16.02.2007 18:32

  • von Britta Weddige

Hirvonen: "Trotz falscher Reifen ein fantastischer Tag"

Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen überraschte mit seinem Sieg bei der ersten Etappe, Teamkollege Marcus Grönholm ist ratlos

(Motorsport-Total.com) - Dass ein Ford-Werkspilot die Rallye Norwegen anführen wird, das hatte jeder erwartet. Jedoch nicht der haushohe Favorit Marcus Grönholm konnte die erste Etappe für sich entscheiden, sondern sein junger Teamkollege Mikko Hirvonen. Der Finne benötige für die ersten acht Wertungsprüfungen eine Gesamtzeit von 1:24:39.0 Stunden.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen konnte seine Führung auf der gesamten ersten Etappe behaupten

Der 26-Jährige legte den Grundstein dafür gleich in der ersten Prüfung, in der er sich mit großem Abstand die Bestzeit holte. Auch die dritte Prüfung konnte er für sich entscheiden. Am Nachmittag allerdings konnte er bei den Bestzeiten von Sébastien Loeb nicht mehr mithalten. Gegenüber dem WRC-Radio erklärte, warum: "Ich hatte die falschen Reifen aufgezogen, deshalb habe ich gegenüber Loeb immer mehr Zeit eingebüßt, aber ich konnte meine Führung behaupten. Das war ein fantastischer Tag!" Morgen wolle er versuchen, mit besseren Pneus seinen Vorsprung wieder auszubauen.#w1#

Favorit Marcus Grönholm beendete die erste Etappe als Zweiter, mit 15,5 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen. Sein Augenmerk muss der Finne allerdings derzeit mehr auf seinen WM-Rivalen Loeb richten, der mit nur 1,8 Sekunden Rückstand schon auf Platz drei lauert. Grönholm ist ratlos, warum er den Tag nicht dominiert hat, konnte er den Reportern nicht erklären: "Sébastien hat mich heute Nachmittag bei jeder Prüfung geschlagen, ich weiß nicht woran es lag, wir haben heute einfach zu viel Zeit verloren. Aber morgen ist ein neuer Tag."

Der Nachmittag gehörte Loeb

Citroën-Star Loeb begann zwar mit einer verkorksten ersten Prüfung, in der er Schneewand stecken blieb, hat dann aber den Nachmittag dominiert. Ausgerechnet bei einer Schneerallye hat er den Skandinaviern gezeigt, wo es lang geht und vier Wertungsprüfungen gewonnen. Davon hielt ihn auch nicht die Tatsache ab, dass er in einer Abzweigung den Motor abwügrte. Jetzt hat der Franzose Gesamtrang zwei schon im Visier, bereits in der ersten Prüfung morgen könnte er an Grönholm vorbeiziehen: "Es wird nicht einfach, aber Marcus liegt nur knapp vor mir. Schauen wir morgen, was wir draus machen können."

"Es ist einfach so unglaublich, hier zu sein." Petter Solberg

Gesamtvierter mit einem Rückstand von 44,2 Sekunden auf die Podestplätze ist Lokalmatador Petter Solberg. Der Norweger arbeitete sich mit seinem Subaru richtiggehend durch das Feld und machte Platz um Platz gut. Am Ende konnte er sogar trotz einer gebrochenen Lenkung gute Zeiten holen. "Ich bin sehr glücklich, es ist wirklich nicht schlecht gelaufen heute, auch die Lenkung war kein größeres Problem. Es ist einfach so unglaublich, hier zu sein", sagte er strahlend im Ziel.

Der Finne Toni Gardemeister ist mit seinem Mitsubishi nach der ersten Etappe Fünfter, zeigte sich aber gar nicht zufrieden mit dem Tag, es sei nicht besonders gut gelaufen. Dahinter reihte sich der Italiener Gigi Galli im Aimont-Citroën als Sechster ein. Henning Solberg im Stobart-Ford wurde Siebter, in der letzten Prüfung brach er sich noch einen Stoßdämpfer.

Stohl auf Punktekurs

Manfred Stohl liegt in Norwegen wieder auf Punktekurs. Zwar hat der Tag nicht optimal für den Österreicher begonnen, die Strecke bereitete ihm Probleme, dann erwischte er auch noch einen Abzweig nicht. Dazu kam Rauch aus seinem Getriebe. Am Nachmittag aber lief es besser für den Kronos-Piloten und er wirkte schließlich zuversichtlicher als bei den beiden bisherigen Saison-Läufen.

"Der Tag war okay, ich hatte zwar anfangs Probleme, aber am Nachmittag nicht mehr", berichtete er dem WRC-Radio, "der Rauch im Getriebe hat mir auch etwas Sorgen gemacht, aber das war kein größeres Problem, wie sich herausgestellt hat."

Die erste Prüfung morgen früh beginnt um 8:09 Uhr. 44,28 Kilometer geht rund um Elverum, es ist die erste Durchfahrt auf dieser längsten Prüfungsstrecke der Rallye Norwegen.