• 25.06.2009 20:25

Hirvonen: "Ich muss gewinnen"

Ford-Pilot Mikko Hirvonen im Interview über die neue Rallye in Polen, seine ersten Eindrücke vom Parcours und den sich zuspitzenden WM-Fight

(Motorsport-Total.com) - Noch fünf Veranstaltungen sieht der Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in diesem Jahr vor und an der Spitze der Gesamtwertung braut sich einiges zusammen: Nur noch sieben Punkte trennen WM-Leader Sébastien Loeb und Ford-Speerspitze Mikko Hirvonen, der mit dem Rückenwind eines Rallyeerfolges nach Polen reiste und dort an seine jüngsten Ergebnisse anknüpfen will. Für den finnischen Ford-Fahrer gibt es nur ein Motto, wie er in der Pressekonferenz von Polen erläuterte.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Zielsetzung: Mikko Hirvonen fährt in den verbliebenen Rallyes voll auf Angriff

Frage: "Mikko, in Polen steht ein neuer Event auf dem Programm. Du hast bei neuen Rallyes schon immer gut abgeschnitten. Warum kannst du bei solchen Gelegenheiten immer glänzen?"
Mikko Hirvonen: "Keine Ahnung. Da gibt es keinen speziellen Grund dafür. Es ist auch nicht anders als sonst. Ich habe eben eine gute Bilanz und würde es ganz gerne dabei belassen."#w1#

Frage: "Nach den Ergebnissen von Italien und Griechenland haben wir eine enge Situation in der Gesamtwertung - du liegst nur sieben Punkte hinter Sébastien Loeb. Wie wichtig ist es da für dich, in den kommenden Rallyes die Maximalpunktzahl abzugreifen?"
Hirvonen: "Naja, das ist wohl meine einzige Chance. Immer nur P2 hinter Séb zu belegen bringt mich nirgendwohin. Ich muss diese Rallyes gewinnen und ihm näher auf die Pelle rücken, wenn ich eine Chance auf den Titel haben will."

"Fehler sind einfach nicht drin." Mikko Hirvonen

"Die Prüfungen sind hier sehr schnell und die Unterschiede zwischen den Fahrern werden sehr gering sein. Bei Zehntelsekunden bleibt da nicht viel Raum für Fehler. Es geht hier sehr schnell und sehr eng zugleich zu und obendrein deutet alles auf eine sehr schlüpfrige Angelegenheit hin. Machst du nur einen kleinen Fehler, hängst du gleich in einem Baum. Fehler sind einfach nicht drin."

Frage: "Sprechen wir etwas über die Prüfungen hier in Polen. Welche Gedanken sind dir bei der Kurserkundung durch den Kopf gegangen und wie welchen Einfluss wird das Wetter haben?"
Hirvonen: "Es sieht alles sehr nett aus. Die Prüfungen sind schnell und flüssig, es gibt auch ein paar Anhöhen mit tollen Ecken. Die Oberfläche ist ziemlich weich. Das könnte bei der zweiten Durchfahrt ziemlich heftig werden, wenn es einige Spurrillen gibt."

"Ein gutes Beispiel sind die sich verändernden Straßenbedingungen. Wir haben eine Erkundungstour gedreht und die Straßen waren trocken. Jetzt hat es zwei Tage lang geregnet. Viele Kurven kennen wir schlichtweg nicht. Sie werden gewiss gröber und auch steiniger sein- Wir sind eben nicht die Formel 1, wo man kurzfristig ein Rennen absagen oder bei einem Wetterwechsel die Reifen wechseln kann. Solche Möglichkeiten haben wir nicht."

"Wir brauchen bei solchen Bedingungen einfach flexiblere Regeln." Mikko Hirvonen

"Wir fahren mit Vollgas über enge Straßen und dabei bleibt kein Raum für Fehler. Daran müssen wir arbeiten. Wir brauchen nicht unbedingt einen großen Sicherheitsaufwand. Wären die Veranstalter und die FIA nur etwas flexibler, dann könnten wir uns die Prüfungen mittwochs noch einmal genau ansehen. Das wäre sicherer für alle Beteiligten. Wir brauchen bei solchen Bedingungen einfach flexiblere Regeln."

Frage: "Am Mittwoch hat der Weltrat der FIA einige Entscheidungen gefällt und dabei festgelegt, dass die Rallyes künftig mehr Freiheiten bei der Gestaltung ihrer Events haben werden. Eine Rallye könnte demnach über drei oder vier Tage hinweg ausgetragen werden und könnte auch unterschiedliche Oberflächen innerhalb einer Etappe beinhalten. Was hältst du davon?"
Hirvonen: "Das einzige, was ich nicht leiden kann, ist Asphalt. Würde man dieses Problem in den Griff bekommen, hätte ich eine Sorge weniger. Es ist sicherlich eine interessante Sache, den Veranstaltungen etwas mehr Flexibilität zu geben, ganz klar."

Frage: "Du hast in Griechenland gewonnen, obwohl du ein Rückenleiden hattest. Ist das für dich in Polen noch immer ein Thema?"
Hirvonen: "Nein, das war schon okay in Griechenland. Da gibt es keinerlei Probleme."