• 03.03.2011 22:01

  • von Britta Weddige

Ford und Citroen: "Sind nicht im Krieg"

Die beiden Teamchefs dementieren Spekulationen, dass Pattersons Hilfsaktion für Loeb in Schweden zu Streitereien zwischen den Teams geführt hat

(Motorsport-Total.com) - Petter Solbergs Co-Pilot Chris Patterson betätigte sich in Schweden nicht nur als Fahrer, sondern auch als "Anschieber". Schauplatz des Geschehens war der Zielraum nach der letzten Prüfung, in der Patterson statt Solberg hinter das Steuer geklettert war. Dort stand der Citroen DS3 WRC und blockierte den Weg. Denn das Auto des Weltmeisters wollte einfach nicht mehr anspringen.

Titel-Bild zur News:

Chris Patterson "pushte" nicht nur ans Limit, sondern auch Sebastien Loeb

Loeb und sein Beifahrer Daniel Elena versuchten unter vollem Einsatz ihrer Kräfte, den Citroen anzuschieben und damit wieder zum Laufen zu bringen. Denn Fremdhilfe, zum Beispiel durch das Team, ist nicht erlaubt. Wäre Loeb aus dem Zielbereich nicht weggekommen, wäre auch sein sechster Platz gefährdet gewesen. Doch Patterson griff helfend ein.

Auf die Bitte des anderen Citroen-Werkspiloten Sebastien Ogier setzte er sich mit Solbergs DS3 WRC (Solberg selbst durfte ja nicht fahren) an das Heck von Lobes Auto, um es ein paar Meter nach vorn und damit aus dem Weg zu schieben. Nach einigen Metern Anschieben sprang dann auch Loebs DS3 wieder an und der Franzose konnte weiterfahren. Ogier hatte Patterson und Solberg zuvor noch versichert, dass er mit Citroen gesprochen habe. Das Team habe gesagt, dass die Aktion okay sei, weil Loeb die Ausfahrt der Prüfung blockiere und es Solberg/Patterson als direkt darauf folgendem Auto erlaubt sei, ihn aus dem Weg zu schieben.

Nun sorgt diese Aktion für Spekulationen um neue Streitereien zwischen Citroen und Ford. Denn Ford soll den Verdacht geäußert haben, dass die Citroen-Crews mit dieser Aktion gegen die Regeln verstoßen haben konnten, die Hilfestellungen auf der Rallyepiste verbieten. Die beiden Teamchefs lachen jedoch über solche Gerüchte.

"Man hat mir gesagt, dass wir mit Ford im Krieg sind", wird Citroen-Sportchef Olivier Quesnel von 'Autosport' zitiert. "Ich hatte ein Meeting mit Malcolm Wilson, wie wir an jedem Donnerstagmorgen vor einem WRC-Lauf eines haben, und wir haben darüber gelacht. Wir haben überhaupt keine Probleme." Er habe das Reglement gelesen und Citroen habe nichts falsch gemacht. "Ich würde es wieder so machen", sagt Quesnel.

Auch Ford-Teamchef Wilson bestätigt, dass er mit der Aktion kein Problem habe: "Wir werden uns das Reglement noch einmal anschauen, da ich denke, dass die FIA das für den Rest der Saison klären will. Aber letzten Endes arbeiten Olivier und ich zusammen. Es ist gut für die WRC, dass Ford und Citroen dabei sind - und das ist alles, was wir wollen."