Ford oder Citroen: Wer hat richtig gepokert?

Ford und Citroen gehen anders an die Nachtprüfungen der Rallye Portugal heran: In beiden Lagern herrscht Unsicherheit, aber Zuversicht

(Motorsport-Total.com) - Seit der Rallye Schweden gibt es den neuen Qualifikationsmodus bei Schotter-Rallyes, aber bislang hatten sich die Spitzenfahrer immer für die gleiche Herangehensweise entschieden. Der Schnellste wählte immer die hinterste Startposition, die übrigen folgten und wählten jeweils die Position davor. In Portugal ist das erstmals anders. Die Ford-Piloten durften sich als Erste die Startposition für die erste Etappe aussuchen und wählten Nummer 17 (Jari-Matti Latvala) und 16 (Petter Solberg). Citroen wählte dagegen den umgekehrten Weg. Mikko Hirvonen wird als Erster auf die Bahn geschickt und muss den Straßenfeger spielen, Sebastien Loeb wird als Zweiter folgen. Das Startinterval beträgt drei Minuten.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Ford-Pilot Jari-Matti Latvala war im Shakedown-Qualifying der Schnellste

Warum hat sich Latvala für Position 17 entschieden? "Wir zählen mehr auf den Säuberungseffekt. Es sollte sauberer sein und mehr Grip geben", sagt der Finne gegenüber 'WRC.com'. "Die Organisatoren haben versprochen, dass in den drei Nachtprüfungen kein Staub hängen wird. Darauf zählen wir. Laut den Informationen des Teams sollte der Reinigungseffekt größer sein als das Staubproblem."

Gemeint sind die drei kurzen Nachtprüfungen am Donnerstagabend. Die Veranstalter werden die Strecken bewässern, damit so wenig Staub wie möglich in der Luft hängen bleibt und nachfolgende Fahrzeuge nicht in der Sicht behindert werden. Doch hat das Bewässern der Strecken den gewünschten Effekt? "Wenn Staub in der Luft hängt, dann gibt es absolut keinen Grund, solche Nachtprüfungen bei diesen Rallyes zu organisieren", stellt Latvala gegenüber 'Autosport' fest.

"Es muss für alle gleich sein. Wenn es das nicht ist, was ist dann der Punkt? Wir dürfen nicht vergessen, dass es nicht nur um die Werksfahrer geht. Die Privatiers geben viel Geld aus, um dabei zu sein. Wenn der Staub ihre Rallye stört, dann ist es schlecht für sie. Wir können Nachtprüfungen in Schweden und Wales auf Asphalt haben, aber wenn sie bei trockenen Mittelmeerrallyes nicht funktionieren, dann gibt es keinen Grund, sie zu organisieren."


Fotos: WRC: Rallye Portugal, Shakedown


Die Unsicherheit vor dem Abend bleibt bestehen. Ob Ford oder Citroen Recht hat, wird sich zeigen. "Es war nicht einfach", sagt Latvala über die Entscheidung. "Wir haben im Team viel diskutiert und viel Nachforschung betrieben. Ich war von Citroen überrascht. Ich dachte, das sie es mit einem Auto, vielleicht mit Mikko, probieren würden, aber nicht, dass sie als Erster und Zweiter starten werden. Es ist sehr aufregend, weil wir komplett anders an die Sache herangehen."

"Es gibt bei unserer Wahl einen Unsicherheitsfaktor", bestätigt Hirvonen. "Die Organisatoren werden einige Abschnitte bewässern. Dazu könnte es auch regnen. Es ist unmöglich zu wissen, wie die Bedingungen sein werden. Selbst wenn wir die falsche Entscheidung getroffen haben, wäre der Schaden nicht irreparabel, weil es sich nur um 35 Kilometer handelt."


Citroen-Highlights vom Shakedown

Ähnlich sieht es auch Loeb: "Ich war mit der viertbesten Zeit nicht glücklich, aber die Wahl von Latvala und Solberg hat unsere Pläne nicht behindert. Die Rallye scheint sehr eng zu werden, wenn ich mir die Performance unserer Gegner ansehe. Der Schotter ist viel härter als in den vergangenen Jahren. Die Straßen erinnern an die Bedingungen in Griechenland."

Warum hat sich Ford nicht für eine gesplittete Taktik entschieden und ein Auto vorne und eines hinten platziert? "Das wäre eine Option gewesen, aber wir haben nicht erwartet, dass Citroen das tun würde. Wir verlassen uns auf die Information, dass es keinen Staub geben wird." Am Donnerstag beginnt die Rallye Portugal mit einer Zuschauerprüfung in Lissabon, bevor am Abend die drei Nachtprüfungen auf dem Programm stehen.

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