Neue Route und diverse Fragezeichen in Portugal

Beim vierten WRC-Lauf des Jahres in Portugal treten 19 World-Rally-Cars an - Kann MINI in das Duell Citroen vs. Ford eingreifen?

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Portugal (29. März bis 1. April) zählt zu den traditionsreichsten und schwierigsten Veranstaltungen des Jahres. Die Schotterpisten an der Algarve-Küste sind fahrerisch anspruchsvoll und gehen extrem auf das Material. Nach der Rallye Mexiko zu Beginn des Monats März steht in Portugal die zweite Schotter-Rallye im diesjährigen WRC-Kalender auf dem Plan. Bereits 1973, im ersten Jahr der Rallye-Weltmeisterschaft, zählte Portugal zum Kalender. Wurde die Rallye lange Zeit im Norden des Landes ausgetragen, so findet der Kampf um Sekunden seit dem Jahr 2007 im Süden statt.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

WM-Leader Sebastien Loeb kommt mit 16 Punkten Vorsprung nach Portugal

Die schnellen Wertungsprüfungen an der Algarve führen teilweise über enge Bergstraßen, die mit Steinen bedeckt sind. Zahlreiche verdeckte Kuppen und große Felsen am Fahrbahnrand verlangen Mensch und Material alles ab. Die Gesamtdistanz ist mit 1.564 Kilometern rund 200 Kilometer länger als im Vorjahr. Insgesamt 22 Wertungsprüfungen stehen auf dem Programm. Viele davon sind für die Piloten komplettes Neuland. Der Service-Park ist im Estadio Algarve in Faro beheimatet. Insgesamt gehen in Portugal 19 WRC-Fahrzeuge an den Start.

"Ich finde es gut, dass der erste Tag zu einer richtigen Schleife ausgeweitet worden ist." Sebastien Loeb

Der im Winter von Ford zu Citroen gewechselte Vizeweltmeister Hirvonen freut sich bereits auf das nächste Duell mit seinem neuen Teamkollegen. "Ich bin sehr zuversichtlich für diese Rallye", blickt der 31-Jährige voraus. "In Mexiko habe ich einige gute Zeiten gefahren und war am ersten Tag Kopf an Kopf mit Seb." Die beiden Citroen-Piloten Nasser Al-Attiyah aus dem Katar-Team und Thierry Neuville aus dem Junior-Team planen ihre guten Ergebnisse aus Mexiko zu bestätigen. Der Niederländer Peter van Merksteijn jr. pilotiert einen fünften DS3 WRC.

Zuversicht und Skepsis bei Ford

Im Ford-Werksteam sieht man sich für den vierten WM-Lauf des Jahres ebenfalls bestens vorbereitet. Petter Solberg gewann am vergangenen Wochenende den Rallye-Sprint in Fafe im Norden Portugals und absolvierte zudem einen "positiv verlaufenen" Test im Vorfeld. "Beim Test bin ich 220 Kilometer gefahren und habe weitere Verbesserungen an der Abstimmung gefunden. Außerdem wissen wir seit Mexiko, dass der Fiesta RS WRC auf Schotter richtig schnell ist. Jetzt hoffe ich, dass sich die Verbesserungen in Ergebnissen niederschlagen", so Solberg, der in diesem Jahr bereits zweimal auf das Podium fuhr.

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala sollte einen weiteren Ausfall tunlichst vermeiden Zoom

Teamkollege Jari-Matti Latvala sorgt sich vor allem um die Sicht. "Der Staub könnte die Sache je nach Wetterlage etwas erschweren", glaubt der Finne. "Der Drei-Minuten-Abstand zwischen den Startern wird möglicherweise nicht ausreichen, um wieder völlig freie Sicht zu haben. Die Distanz bewegt sich am Limit, vielleicht denken die Veranstalter ja noch über Intervalle von vier Minuten nach." M-Sport schickt neben Ott Tänak und Jewgeni Nowikow diesmal den Niederländer Dennis Kuipers auf die Strecke. Mads Österberg, Henning Solberg, Martin Prokop sowie Daniel Oliveira und Jari Ketomaa sitzen ebenfalls am Steuer eines Ford Fiesta RS WRC.

MINI-Pilot Sordo will auf das Podest

Im MINI-Lager treten die beiden Piloten des Einsatzteams aus Portugal - Armindo Araujo und Paulo Nobre - sowie die beiden Prodrive-Piloten Dani Sordo und Patrik Sandell an. Sordo rechnet sich mit dem überarbeiteten John Cooper Works WRC gute Chancen auf einen Podestplatz aus. "Das neue Auto fühlte sich wirklich gut an", sagt der Spanier im Hinblick auf intensive Testfahrten im Vorfeld. "Ich konnte den Unterschied sofort spüren. Ich werde alles geben, um MINI die erste Podiumsplatzierung auf Schott zu bescheren."

Armindo Araujo

Lokalmatador Armindo Araujo ist einer von vier MINI-Piloten am Start Zoom

Die Rallye Portugal ist zugleich der dritte S-WRC-Lauf des Jahres. Dort geht unter anderem VW-Werkspilot Sebastien Ogier am Steuer eines Skoda Fabia S2000 an den Start. Der Franzose trug sich an der Algarve bereits zwei Mal (2010 und 2011) in die Siegerlisten ein. In diesem Jahr hat es Ogier auf den Sieg in der S-WRC-Wertung abgesehen.