Portugal: Loeb erwartet enges Duell mit Ford

Citroen ist in Portugal seit dem Jahr 2007 ungeschlagen - Dennoch hat Weltmeister Sebastien Loeb Konkurrent Ford nach den Leistungen in Mexiko auf der Rechnung

(Motorsport-Total.com) - Seit die Rallye Portugal im Jahr 2007 in den WM-Kalender zurückgekehrt ist, stand sie ganz im Zeichen von Citroen. Alle Siege - im Jahr 2008 wurde Portugal aufgrund der Rotation ausgelassen - gingen an die französische Marke. An der Algarve war es in jüngster Zeit aber nicht Sebastien Loeb, sondern sein ehemaliger Teamkollege Sebastien Ogier, der der Rallye seinen Stempel aufdrückte. Loeb gewann 2007 und 2009, während Ogier in den vergangenen beiden Jahren erfolgreich war. Da der jüngere der beiden Franzosen zu Volkswagen gewechselt ist und im Skoda Fabia S2000 keine realistische Siegchance hat, hat Loeb einmal mehr die Favoritenrolle inne.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Weltmeister Sebastien Loeb hat bereits zwei Siege in Portugal gefeiert

Dennoch muss der Rekordweltmeister auf die Konkurrenz aus dem Hause Ford aufpassen, denn Jari-Matti Latvala und Petter Solberg waren zuletzt bei der Schotter-Rallye in Mexiko schnell unterwegs. Im Gegensatz zu Mittelamerika herrschen in Europa wieder normalere Bedingungen. Die Leistung der 1,6-Liter Turbomotoren kann voll ausgeschöpft werden. Nachdem Loeb am Samstag beim "Fafe-Sprint" in der Nähe von Porto knapp gegen Solberg verloren hat, geht die Reise an die Algarve weiter, wo am Montag bereits die Recce beginnt.

"Das ist die erste Rallye, wo wir die relative Stärke der Teams einschätzen werden können", meint Loeb. "In Mexiko haben wir gesehen, dass unsere Gegner einen signifikanten Fortschritt gemacht haben. Das war eine Rallye, bei der sie traditionell nicht so eine starke Performance gezeigt haben. Wenn das gleiche auch in Portugal zutrifft, dann wird es ein sehr enger Kampf. Was uns betrifft, so ist unsere Vorbereitung gut gelaufen. Der DS3 war seit Saisonbeginn auf allen Strecken schnell. Ich glaube, das wird in Portugal nicht anders sein."

Nach dem Qualifying am Mittwoch startet die Rallye am Donnerstag mit einer kurzen Prüfung in den Straßen von Lissabon. Am Abend folgen drei kurze Nachtprüfungen. "Ich finde es gut, dass der erste Tag zu einer richtigen Schleife ausgeweitet worden ist", meint Loeb. "Noch mehr als woanders. Es wird knifflig werden, die richtige Startposition zu wählen. In der Nacht kann der aufgewirbelte Staub ewig in der Luft hängen."


Citroen beim Fafe-Sprint

Wahl der Startposition knifflig

"Deshalb ist es vielleicht besser, wenn man die Straßen vom losen Schotter säubern muss, aber dafür eine gute Sicht hat. Oder ist es besser, wenn man eine saubere Straße hat, aber dafür durch Staubwolken fahren muss? Eine gute Zeit im Qualifying zu setzen, wird nicht genug sein. Wir müssen auch das Wetter analysieren, um die richtige Wahl zu treffen. Eines ist aber sicher: Eine Startposition rund um Platz sieben oder acht wäre die schlechteste Lösung."

Den Reifen wird in Portugal ebenfalls eine große Bedeutung zukommen. Die Fahrer haben eine größere Auswahlmöglichkeit: "Die alte Regel hat unsere Sicherheit in Frage gestellt. Ich bin einmal mit harten Reifen auf schlammigen Straßen gefahren. Es war beängstigend", schildert Loeb. "Zusätzlich zu den 40 harten Michelin-Reifen stehen uns nun zehn weiche Pneus zur Verfügung. Wenn es nicht regnet, brauchen wir sie nicht. Sollte es aber regnen, dann müssen wir dank ihnen keine unnötigen Risiken eingehen um auf der Straße zu bleiben."

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen driftet mit dem Citroen noch zu stark um die Kurven Zoom

Hirvonen steigert sich Schritt für Schritt

Einen guten Einstand bei Citroen hatte Vizeweltmeister Mikko Hirvonen. Nach dem vierten Platz beim Saisonauftakt in Monte Carlo wurde der Finne in Schweden und Mexiko jeweils Zweiter. Dadurch ist er in der WM auch hinter Loeb auf Rang zwei. "Ich bin sehr zuversichtlich für diese Rallye", blickt der 31-Jährige voraus. "In Mexiko bin ich einige gute Zeiten gefahren und war am ersten Tag Kopf-an-Kopf mit Seb."

"Ich muss aber immer noch daran arbeiten, meinen Fahrstil an den DS3 anzupassen. Gegen Ende neigte ich dazu, zu hart anzugreifen. Das Auto fuhr fiel zu seitwärts durch die Kurven. Meine Ingenieure haben sogar darüber nachgedacht, bei mir die Handbremse zu entfernen. Wenn ich so fahre, dann sind meine Zeiten nicht so gut. Daran muss ich arbeiten, aber ich glaube, es wird in Portugal besser sein."

In der Markenweltmeisterschaft hat sich Citroen in den ersten drei Rallyes einen Vorsprung von 38 Punkten auf Ford aufgebaut.