• 30.05.2008 21:41

  • von Britta Weddige

Ford-Duo "on the rocks"

Ein und derselbe Felsbrocken warf Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen zum Abschluss des ersten Tages in Griechenland noch weit zurück

(Motorsport-Total.com) - Die härteste Rallye des Jahres begann für Ford eigentlich äußerst gut. Vor allem Jari-Matti Latvala trumpfte wieder einmal auf. Der junge Finne lag den ganzen Vormittag über in Führung, rutschte dann zwar wegen eines unerklärlichen Reifenschadens zurück auf Rang drei, kämpfte sich aber in der vorletzten Prüfung des Tages wieder zurück auf den zweiten Platz in Reichweite des Gesamtleaders Sébastien Loeb.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala wurden in Griechenland jäh ausgebremst

Teamkollege Mikko Hirvonen hatte seine Probleme mit der Rolle des Straßenkehrers und hielt sich den ganzen Tag über mit wachsendem Abstand auf die Spitze auf Rang vier. Doch nach der kurzen Zuschauerprüfung in Tatoi, die den Freitag abschloss, fanden sich die beiden Ford-Piloten mit mehr als einer Minute Rückstand auf Loeb auf den Plätzen sechs (Latvala) und sieben (Hirvonen) wieder.#w1#

"Mitten auf der Piste ragte ein Felsbrocken aus einer Spurrille heraus", schilderte Latvala, wie das Unglück in der letzten Kurve der vorletzten Prüfung seinen Lauf nahm. "Ich bin etwa 150 Stundenkilometer gefahren, als ich den Felsen gerammt habe. Durch den Einschlag wurde die hintere rechte Aufhängung beschädigt. Das war kurz vor dem Ziel, deshalb habe ich nicht allzu viel Zeit verloren. Nach der Prüfung haben wir versucht, die Aufhängung notdürftig zu flicken, damit wir in der letzten Prüfung noch fahren konnten. Leider hat das nur so lang gehalten, bis wir vor dem Start über eine Bodenwelle gefahren sind - danach war es wieder kaputt."

"Ich hatte einen guten Start, dann ein Riesenproblem und muss mich dann wieder nach vorn kämpfen." Jari-Matti Latvala

"Es war wieder dasselbe wie bei den letzten Rallyes", haderte Latvala mit seinem Schicksal. "Ich hatte einen guten Start, dann ein Riesenproblem und muss mich dann wieder nach vorn kämpfen. Ich bin extra sehr reifenschonend gefahren und habe immer dosiert Gas gegeben. Daran muss ich morgen noch arbeiten, denn da wird es noch heftiger."

Hirvonen wäre über seinen vierten Platz gar nicht so unglücklich gewesen. Denn damit hätte er morgen eine bessere Startposition gehabt als heute - und einen Rückstand, der noch halbwegs aufholbar gewesen wäre. Doch genau der Felsbrocken, der Latvala so jäh ausbremste, ruinierte auch Hirvonens Tag. Nun hat er als Siebter eineinhalb Minuten Rückstand auf Loeb.

"Platz drei ist noch drin, aber das ist das Maximum, das ich erreichen kann." Mikko Hirvonen

"Kurz vor dem Ziel der vorletzten Prüfung habe ich gebremst und der vordere rechte Druckstab brach", so Hirvonen. "Wir haben versucht, das im Ziel zu flicken, aber ich musste in der letzten Prüfung langsam fahren. Morgen habe ich eine bessere Startposition - das ist das Positive des heutigen Tages. Platz drei ist noch drin, aber das ist das Maximum, das ich erreichen kann."

Übrigens wurde auch der Dritte im Bunde, Khalid Al Qassimi aus Abu Dhabi, Opfer genau desselben Felsens. Auch er brach sich dabei die Aufhängung. Auf dem Weg zur letzten Prüfung mussten er und Co-Pilot Michael Orr gleich dreimal den Reifen wechseln, weil der Reifen an der Karosserie schleifte und immer wieder Luft verlor. "Es ist ein Wunder, dass wir ins Ziel kamen, vor allem, nachdem wir die Super Special Stage mit plattem Reifen gefahren sind", sagte Al Qassimi, der den Tag als 19. beendete.